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23.03.2018

 

Geschichte der Welt, Herausgegeben von Akira Iriye und Jürgen Osterhammel

 

Band 5: Weltmärkte und Weltkriege 1870 – 1945, hrsg. von Emily S. Rosenberg und Band 6: Die globalisierte Welt – 1945 bis heute, hrsg. von Akira Iriye

 

Diese Reihe wird insgesamt sechs Bände umfassen und erscheint bei C.H. Beck München und Harvard University Press. Wir haben bereits drei davon besprochen:

Band 1:  Frühe Zivilisationen – Die Welt vor 600

Band 3:  Weltreiche und Weltmeere – 1350-1750

Band 4:  Wege zur modernen Welt – 1750-1870

 

Band 2  „Mobilität und Diversität – 600-1350“ wird im Herbst 2018 erscheinen.

 

Die beiden letzten Bände werden unseren Lesern im Folgenden vorgestellt.

 

Band 5:  Weltmärkte und Weltkriege 1870 – 1945,  hrsg. von Emily S. Rosenberg

C. H. Beck und Harvard University Press, München 2012 (deutsche Ausgabe)

1152 Seiten mit 62 Abbildungen und 16 Karten

Leinen € 48,-- (bei Abnahme aller sechs Bände € 42,95) eBook € 39,99

ISBN 978 3 406 64105 3

 

Die Herausgeberin ist Professorin für Geschichte an der Universität von Kalifornien, Irvine; ihr Spezialgebiet ist eine Kulturgeschichte der internationalen Beziehungen; für die einzelnen Themen dieses Bandes hat sie weitere kompetente Wissenschaftler – Professoren an  Hochschulen der Vereinigten Staaten - gewonnen.

 

Zielsetzung dieses Bandes ist es, sowohl dem interessierten Leser als auch dem Fachmann einen Überblick über eine Epoche der Weltgeschichte aufzuzeigen, die durch eine immer stärkere globale Vernetzung gekennzeichnet ist. Die Herausgeberin erläutert in ihrer Einleitung, wie die einzelnen Kapitel eine Welt präsentieren, welche in den Jahren zwischen 1870 und 1945 Gestalt annahm. Dies wird in fünf Hauptthemenfeldern nachvollzogen: „dem Entwicklungsbogen der modernen Staatsbildung; der Globalität imperialer Zusammenhänge und des Antiimperialismus; den globalen und regionalen Wanderungsbewegungen von Menschen; der Ausweitung, Verdichtung und Beweglichkeit von Warenketten; den Strömungen sozialer und kulureller Bindung und Verflechtung.“

 

Im ersten Teil „Leviathan 2.0. Die Erfindung moderner Staatlichkeit“ führt Charles S. Maier die Theorie von Thomas Hobbes über die Staatlichkeit in dessen Abhandlung aus dem Jahre 1651 „Leviathan“ fort zu seiner eigenen Untersuchung, die er „Leviathan 2.0“ nennt. Er definiert Begriffe wie Staatlichkeit, Souveränität, Autorität usw. und stellt in seiner Nachbemerkung zum  Schluss seines Beitrags die Frage „Auf dem Weg zum Leviathan 3.0?“

 

Teil 2 „Imperien und Globalität“ von Tony Ballantyne und Antoinette Burton behandelt ausführlich die Themen „Die Reterritorialisierung von Imperien“; „Die Welt neu gestalten“ und „Globale Imperien, transnationale Verbindungen“.

 

Dirk Hoerder widmet sich im dritten Teil den „Migrationen und Zugehörigkeiten“. Er untersucht u.a. freie und unfreie Migrationen, Wanderungen im Zusammenhang mit Krieg und Weltwirtschaftskrise sowie Migrationen im Gefolge von Krieg und Dekolonisation.

 

Die Autoren des umfangreichen Teils 4 „Warenketten in einer globalen Wirtschaft“, Steven C. Topik und Allen Wells, haben die Epoche der zweiten industriellen Revolution untersucht. Diese wird auch als Zeitalter des Hochimperialismus, die Epoche der großen Beschleunigung und „The Great Transformation“ bezeichnet. Es ist ein bemerkenswerter Einblick in die großen Handelswege für Erdöl, Kautschuk, Kaffee, Tee und vieles mehr.

 

Die Herausgeberin Emily S. Rosenberg beschließt das Werk mit dem Kapitel „Transnationale Strömungen in einer Welt, die zusammenrückt“. Es enthält Ausführungen zu Strömungen des Internationalismus, sozialen Netzwerken und ihren Verstrickungen, Expertennetzwerken usw.

 

Der Anhang ist wie bei allen Bänden detailliert – mit Anmerkungen, einer Bibliographie, Vorstellung der Autoren und Herausgeber, Abbildungsnachweis sowie Personen-, Orts- und Sachregister. Damit ist es einfach, auch Geschehnisse und Entwicklungen in der arabischen Welt nachzuschlagen. Historische Fotos geben interessante Einblicke in nahe und ferne Welten; die Karten zeigen u.a. Statistiken, Produktionsstätten, Handelswege und Migrationsströme. – Fazit: der Band reiht sich mit dem vermittelten Wissen um globale Zusammenhänge der Epoche gewichtig in die „Geschichte der Welt“ ein.

 

Band 6:  Die globalisierte Welt – 1945 bis heute, hrsg. von Akira Iriye

 

Verlag C.H. Beck und Harvard University Press, München 2013 (deutsche Ausgabe)

955 Seiten mit 62 Abbildungen und 9 Karten

Leinen, € 48,-- (bei Abnahme aller sechs Bände  € 42,95)   e-Book € 39,99                                                                     

ISBN 978 3 406 64106 0

 

Der vorliegende, die Reihe abschließende Band enthält fünf Kapitel von Wissenschaftlern an Universitäten in den USA und in Deutschland. Bandherausgeber ist Akira Iriye, emeritierter Professor der Harvard University, der mit Jürgen Osterhammel die gesamte Reihe herausgibt.

 

Das Werk ist in fünf große Teile gegliedert. Der erste, von Wilfried Loth verfasst, hat „Staaten und Machtbeziehungen im Wandel“ zum Thema. Er gibt zunächst einen Überblick über die internationale Politik nach dem Zweiten Weltkrieg. Neben anderen Teilen der Welt liegt der Schwerpunkt auf Europa. Er analysiert den Konflikt um Palästina und die arabische Selbstbehauptung, insbesondere die Befreiungsbewegungen in Ägypten und den blutigen Kampf in Algerien. – Desaster in Schwarzafrika und US-Interventionen in Lateinamerika beschließen das Kapitel. Die weiteren sind dem globalen Kalten Krieg, neuen Akteuren in der Weltpolitik und einer neuen Weltordnung gewidmet.

 

Thomas W. Zeitler behandelt im zweiten Teil „Offene Türen in der Weltwirtschaft“. Darin untersucht er durch den Zweiten Weltkrieg bedingte Veränderungen. Ziel der USA war eine Wirtschaftsordnung für die Nachkriegszeit mit einer multilateralen Welthandelsordnung. Eine Karte zeigt beeindruckend die Verteilung von Hilfsgeldern für Europa und die Türkei aus dem Marshall-Plan 1948-1951 – Westdeutschland erhielt 1,448 Mio. US-Dollar. Umfangreich werden weitere Sachverhalte beleuchtet, wie Entwicklungshilfe, das Zeitalter der Dekolonisation, Nord und Süd im Kalten Krieg bis zu multinationalen Unternehmen, auch die OPEC-Länder erhalten breiten Raum.

 

Der Energieverbrauch spiegelt sich auch im folgenden Teil „Mensch und Umwelt im Zeitalter des Anthropozän“ wieder. John R. McNeill und Peter Engelke gehen davon aus, dass nach dem bisher letzten Kapitel in der Menschheitsgeschichte, dem „Holozän“, ein neues Zeitalter begonnen hat: das „Anthropozän“. Der Mensch greift in einer rasanten demographischen Entwicklung und dem ungeheuren Energieverbrauch in fossilen Brennstoffen unübersehbar in die Existenz des Planeten Erde ein.

 

Im vierten Teil untersucht Petra Gödde „Globale Kulturen“ mit den Themen Kulturen des Kalten Krieges, Menschen und Güter in Bewegung, Infragestellung kultureller Normen, Menschenrechte und Globalisierung.

 

Im fünften und letzten Teil zeichnet Akira Iriye „Die Entstehung einer transnationalen Welt“ nach. Seine Publikationen vor allem zur Geschichte der internationalen Beziehungen und zur Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts sind international bekannt. Mit zahlreichen Beispielen verdeutlicht er die Begriffe Transnationalisierung und Transnationalismus. Im letzten Kapitel, das dem 21. Jahrhundert gewidmet ist, schreibt er zum Thema „Arabischer Frühling“, dass dieser „kein länderspezifisches Phänomen, sondern Teil einer weltweiten Entwicklung“ war. Am Schluss seiner Ausführungen präzisiert Akira Iriye: „Es gibt in der Tat nur eine einzige, vernetzte Welt. Alle Länder, Menschen, Religionen und Kulturen sind miteinander verflochten. Die Transnationalisierung der Menschheit ist unabweisbar, und sie ist ein Produkt all der Kräfte, die die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg angetrieben haben.“    

 

Resümee für das Gesamtwerk: Es war die Intention der Herausgeber, eine von den Traditionen der Geschichtsschreibung abweichende Weltgeschichte vorzulegen. Sechs Bände sind entstanden mit jeweils ca. tausend Seiten, von einem Team von Historikerinnen und Historikern aus jahrzehntelangen Forschungen erarbeitet. Die umfassenden Themenkomplexe sind dank ihrer Untergliederung überschaubar, weiterführende Literatur ist selbstverständlich, eine schnelle Suche nach bestimmten Ereignissen oder Personen ist durch den detaillierten Anmerkungsapparat problemlos. Die Abbildungen sind sorgfältig ausgewählt und veranschaulichen die Geschehen. Der Aufwand um dieses besondere Werk hat sich gelohnt – mannigfaltiges Lob von vielen Seiten!

 

Helga Walter-Joswig  

 

   

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