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04.02.2020

 

Saudi Arabien: IT und KI auf dem Vormarsch

 

 

Burj Al Rafal Hotel

Dr. Ahmed

Panel

Vortrags Slide

Im Plenum

Ausstellungsstand

Ausstellungsstände

Roboter

Bei den neuen Informationstechnogien (IT), vor allem bei der Künstlichen Intelligenz (KI) strebt das Königreich eine Führungsrolle an und begleitet dies mit Fachkonferenzen.

 

Das internationale „Saudi Emerging Technologies Forum“, gefördert vom Ministry of Communications and Information Technology, National Digitization Unit, Ministry of Health, Ministry of Labor & Social Development, Ministry of Education und Invest Saudi  hatte vom 11.-13. November 2019 Premiere. Im Burj Rafal Hotel Riyadh trafen sich über 500 Teilnehmer, die den erstklassigen Vorträgen von 25 internationalen Fachleuten lauschten und sich an den Firmenständen von 35 Ausstellern über die neuesten Technologien informierten. Zu dem Publikum aus Politik, Wirtschaft und Hochschulbereich der verschiedensten Bereiche passten sowohl die Redner - namhafte Persönlichkeiten aus großen Industrieunternehmen, von der Weltbank bis zu Blockchain-Spezialisten - als auch die Aussteller: Unternehmen aus den Bereichen Öl & Gas, Marketing und Media, Engineering Services, Immobilien, Gesundheitssektor, u.v.m. Die Technologien der Zukunft werden alle Bereiche von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft umfassen. Es geht um Software Testing, Satellitenkommunikation, Digital Transformation, Knowledge Management, Data Center Networking, Driving Business Performance with Data & Analysis und auch eine Digital Experimental Design Agency wirbt für ihre Dienste. Zwei deutsche Firmennamen waren bei den Ständen der Aussteller zu lesen: Hahn Digital (www.hahn.digital) und Allianz Saudi Fransi (www.allianzsf.com).

 

Souverän eröffnete Dr. Ahmed Altheneyyan, Deputy Minister for Technology and Digital Capacities Development im Ministry of Communications and Information Technology das Forum. Er berichtet über eine Initiative, die Teil der Strategie des Ministeriums ist, Menschen im Bereich der digitalen Transformationen zu qualifizieren, um eine wettbewerbsfähige Umgebung zu schaffen, die Innovationen und digitales Unternehmertum ermöglicht und fördert. - Im Anschluss begannen sogleich die Fachvorträge. Man hat es schon geahnt: „Im Jahr 2019 wurden mehr Daten geschaffen als in den 5.000 Jahren vorher zusammen - aber nur 0,5 Prozent davon sind analysiert worden. Die Datenzentren sind auch in Zukunft die größten Energie-Fresser und vor diesem Hintergrund hoffe ich auf gute Ergebnisse des G20-Gipfels am 21./22.11.2020 in Riyadh“, so Dr. Zaki Khoury, Senior Digital Development Specialist der Welt-Bank. Die CEOs einiger großer Konzerne sprechen aus, was jeder denkt: „Die Geschwindigkeit des Datentransfers ist so groß, dass man kaum noch hinterherkommt. Die Folge sind wachsender Stress und eine völlige Überforderung der Menschen. Die große Frage steht im Raum: Kann die Menschheit mit der Geschwindigkeit mithalten?“ In den Vorträgen zum Thema der Auswirkung von KI auf die saudische Wirtschaft ist man sich einig, dass derzeit niemand weiß, wohin der Weg geht. Um den richtigen Weg zu finden müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten, also die Regierung und die Unternehmen - das ist als wichtiger Punkt für die Jobs der Zukunft ausgemacht.

 

Bekannterweise ist die neue Giga-Stadt NEOM die zukünftige „grüne“ KI-Hauptstadt und KI wird dort alle Lebensbereiche dominieren. Man wird von Robotern umgeben sein. Schon jetzt gibt es im Planungsbüro von NEOM z. B. den Bereich Lifestyle, wozu auch das Gesundheitssystem zählt. Executive Director & Deputy Head der Abteilung „Health and Wellbeing“ ist Dr. Maliha Heshim. “Ich habe mir weltweit Gesundheitssysteme angeschaut und meine Aufgabe ist es, diesen Bereich effektiv und effizient zu gestalten“. Wie das in Zukunft aussehen soll, schildert sie so: „Schon bei der Ankunft in NEOM gibt jeder seine elektronischen Gesundheits- bzw. Krankheitsdaten ab, man wird von A-Z komplett von KI begleitet. Alles wird elektronisch funktionieren, bis zur Zahnbürste, die längeres Zähneputzen verlangt. KI sorgt für gesundes Altern, es wird virtuelle Ärzte geben, einen life coach, Ernährungsberater, u.v.m, dabei soll die Technologie Hand in Hand mit dem Menschen arbeiten“, kündigt sie an.

 

Das Abschlusspanel äußert sich durchaus selbstkritisch: „Technologie ist gut, aber wir müssen die Menschen auf die Ziele der neuen Technologien vorbereiten. Bisher ist da viel zu wenig geschehen. Lediglich etwa 5 Prozent der Unternehmen weltweit haben schon entsprechende Maßnahmen ergriffen. Dabei dürfen weder gute Arbeitsbedingungen noch eine gesunde Arbeitsumgebung vergessen werden“. Das Forum schließt mit einem Video, in dem der Kronprinz eine wichtige Botschaft verkündet: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass Frauen eine wichtige Rolle im Arbeitsleben spielen - wie in der Vision 2030 formuliert“. Tatsächlich ist Saudi-Arabien auf dem richtigen Weg: Frauen stehen alle Berufe offen, Geschlechtertrennung und Vormundschaftsregelung wurden abgeschafft, sie haben Reisefreiheit und bekommen für gleiche Arbeit gleiches Gehalt wie die Männer. - Da passt es gut, dass Riyadh „Capital of Arab Women 2020“ ist.

 

Ein gutes Beispiel ist Raneem Rashid. „Ich arbeite bei einem saudischen Softwareentwicklungsunternehmen als „certified blockchain solution architect“, erzählt sie. „Meine Stärke ist es, bei Seminaren zu diesem komplizierten Thema die Inhalte so zu vermitteln, dass jeder sie versteht“. Ich bekomme eine private Lektion über Blockchain und lerne, dass diese Technologie in allen Bereichen des Lebens - privat und beruflich - Eingang finden wird und sie ist oft gekoppelt mit einer Cryptowährung, z. B. Bitcoin. In der Blockchain enthaltene Daten können nicht verändert werden. - „Durch die Blockchain-Technologie wird alles transparent für jeden, die Wege werden direkter und sehr viele Mitarbeiter bei etablierten Institutionen, z. B. Banken, Versicherungen, Notariate werden überflüssig. Es werden völlig neue Berufe entstehen, bestimmte Berufe werden sich total verändern oder komplett entfallen. Die gesamte Arbeitswelt wird sich dramatisch verändern. Das kann in funktionierenden Demokratien gut sein, aber in Händen von Diktatoren zu totaler Überwachung führen. Ich hoffe manchmal, dass jemand kommt und diesen Wahnsinn stoppt“. Auf meine Frage nach einer Standardisierung für die Blockchain Technologie meint sie: “Right now companies, producers, and manufacturers are not dictated by law to record their operations on a blockchain. Until standards are established and normalized, blockchain will keep facing the same industry-wide and interoperability issues. The International Standards Organizations (ISO) is actively working to develop practical standards for the blockchain industry. The hope is that these standards will enable data to be translated and communicated across blockchain networks (ISO/TC 307 standard). In fact, 43 countries are actively participating in the standardization process. It is expected ISO to come up with a relevant set of standards in 2021, that’s at least one year ahead of us, but standardization is always in discussion”.  

 

Termine: 2. Saudi Emerging Technologies Forum in Riyadh vom 11.-12. November 2020.

Das erste Global Artificial Intelligence Forum findet am 30./31. März 2020 in Riyadh statt.


Text und Fotos: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG)

 

   

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