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18.07.2025

 

Joseph Croitoru, Die Hisbollah

 

 

Irans Schattenarmee vor den Toren Israels, C.H.BECK, München 2025 (www.chbeck.de), ISBN 978 3 406 82909 3, 183 Seiten mit 2 Karten, € 18,--

 

Der Autor ist als deutsch-israelischer Historiker, Journalist und Buchautor bekannt, schreibt für Presse und Rundfunk über den Nahostkonflikt, jüdische und islamische Geschichte sowie religiösen Fundamentalismus. Im Verlag C.H. BECK legt er dieses Werk zur Hisbollah (arabisch „Partei Allahs, d.h. Partei Gottes“) vor mit zwei Landkarten: auf der Innenseite des Vorderumschlags „Die Hisbollah im Libanon“ und des Rückumschlags „Machtverhältnisse im Nahen Osten“.

 

Joseph Croitoru gliedert seine Ausführungen in 15 Kapitel. Im Vorwort erläutert er, wie die Miliz der Schiitenorganisation im Libanon ihre Rolle als Schattenarmee Irans in dessen Stellvertreterkrieg gegen Israel ausfüllt. Es folgen Ausführungen zum Libanon, dem Land der vielen Religionen, in dem sich aus den Reihen der libanesischen Schiiten die pro-iranische Hisbollah bilden sollte. Im Kapitel Selbstbewusstsein und panarabische Solidarität der Schiiten des Libanon beschreibt Croitoru das Entstehen der Schia in den Kämpfen um die rechtmäßige Nachfolge des Propheten und die weitere Entwicklung; Das politische Erwachen der libanesischen Schiiten (1960-1970er Jahre) unter dem „Vermittler“ Musa Sadr und der AMAL (arab. Hoffnung) – Bewegung. Der Autor verfolgt den Weg der Islamischen AMAL als erste pro-iranische Miliz (1979-1982) sowie die Entstehung der Hisbollah, als sich libanesische Khomeini-Anhänger 1982 organisieren. Schließlich beginnt mit dem Gründungsmanifest 1985 eine neue kämpferische Phase.

 

Im 7. Kapitel „Märtyrer des Widerstands“ beschreibt Croitouru das strategische Kalkül des Selbstmordterrorismus in den1980er Jahren. Diesen hatten linksorientierte palästinensische Milizionäre 1974 eingeführt, die von libanesischem Boden aus zu ihren Todesmissionen in Israel aufgebrochen sind. Nach weiteren Attentaten der AMAL stand die Hisbollah offenbar so unter Druck, ihren im Gründungsmanifest ausgedrückten militanten Kampfparolen Taten folgen zu lassen. Wenig später schickte sie ihren ersten Todesfahrer auf seine Mission. –

Die Rivalität mit der AMAL – Bewegung führte zwischen 1986 und 1988 zu umfangreichen Propaganda-Kämpfen. Der Autor führt in das Führungsgremium der Hisbollah, die Anfang 1968 bereits in allen schiitischen Gebieten des Libanon präsent war, ein. Und er berichtet von weiteren Attacken, nicht nur durch die Hisbollah, gegen Israel, das mit Gegenschlägen antwortete. Das 9. Kapitel „Kein Frieden nach dem Ende des libanesischen Bürgerkriegs“ enthält zwar Friedensversuche, aber auch weiteres Blutvergießen. -  Nach dem Tod des Revolutionsführers Ayatollah Khomeini am 3. Juni 1989 änderte sich Teherans Libanon-Politik. Hasan Nasrallah der neue Präsident Rafsandschani verschob die Prioritäten der iranischen Interessen im Libanon. Und Hasan Nasrallah tritt an die Spitze der Miliz (1989-1992). – Im Folgenden widmet sich Croitoru der Hisbollah als „Staat im Staat“ – Politische Partei und Wohlfahrtsorganisation in den 1990er Jahren. – Mit Israels Rückzug aus dem Südlibanon triumphiert die Schiiten-Miliz (1996-2000). Die Hisbollah rüstet militärisch und politisch weiter auf und erhält in der Bevölkerung eine wachsende Akzeptanz. –

 

Die letzten Kapitel beschreiben den provozierten Krieg mit Israel sowie die Hisbollah im syrischen Bürgerkrieg. Ihren Einsatz nennen sie Heilige Verteidigung; Indoktrinierung erfahren die Jugendlichen auf den Schulen von Nabatäa. Schließlich führt die Hisbollah wieder Krieg mit Israel (2021-2024).  Seinem Ausblick, der Möglichkeiten und Hoffnungen aufzeigt, folgt der Anhang mit Anmerkungen und einem Personenregister. Die Mühe, die der Autor auf sich nahm, hat sich gelohnt. Der Leser gewinnt einen detaillierten Einblick in das verwirrende Geschehen. Teilweise konkurrierende Bewegungen, Befreiungsorganisationen, Milizen, die zwischen den Fronten zerriebenen Palästinenser, ein nach Expansion strebender Staat Israel (siehe die Tagesnachrichten!), wie soll der Nahe Osten jemals den erhofften Frieden finden, den wir alle ersehnen?

 

Helga Walter-Joswig

 

   

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