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19.11.2017

 

Das Kalifat, Von Mohammeds Tod bis zum ‚Islamischen Staat’

 

Von Hugh Kennedy (Autor), aus dem Englischen von Ulrike Bischof

 

C.H. Beck Verlag

München 2017

367 Seiten mit 11 Abbildungen und 2 Karten

gebunden € 28,--, E-Book € 22,99

ISBN 978 3 406 71353 8

 

Der Autor ist Professor für Arabistik an der School of Oriental and African Studies in London und international für seine Forschungen zur Kalifatsgeschichte bekannt. Zahlreich sind seine Veröffentlichungen zu den islamischen Eroberungen und der Geschichte der Kalifen.

 

In diesem Werk stellt Hugh Kennedy einleitend dem Leser sein Ziel vor. Nämlich die Beantwortung folgender Kardinalfragen:

„Was ist das Kalifat? Was bedeutet dieser Begriff? Welche Geschichte steht hinter dieser Idee?“ Ist es gar eine ins Reich der Geschichte verbannte Vergangenheit? - Es stellen sich weitere drei grundlegende Fragen, die sich durch das Thema ziehen: 1. Wie war ein Kalif (aus dem arabischen Wortstamm chalafa = nachfolgen leitet sich das deutsche Wort Kalif ab) zu wählen?, 2. Was sollte der Kalif tun und wie umfangreich sollten seine Machtbefugnisse sein? Daraus ergibt sich die 3. Frage: Auf welcher Grundlage ließen sich diese Frage entscheiden? Wir wissen, dass im Koran explizit keine Nachfolgeregelung für Mohammed getroffen wurde. So geriet im Jahre 632 nach Mohammeds Tod die muslimische Gemeinde, plötzlich ohne Oberhaupt, in eine beispiellose Situation. Wer war legitimiert, die Nachfolge anzutreten? Musste der Berufene aus Mohammeds Stamm, den Quraisch, kommen oder sollte es der Weiseste, der Frömmste sein?   

 

Kapitel für Kapitel mit zahlreichen Untertiteln erklärt Hugh Kennedy das komplexe Thema, eine Reise durch fast eineinhalb Jahrtausende islamischer Geschichte. Die Kapitel sind chronologisch gegliedert:

1. Die ersten Kalifen – nach den ersten vier „rechtgeleiteten“ Kalifen brach unter Ali der Zwist um die gerechte Nachfolge aus.

2. Das exekutive Kalifat: Die Herrschaft der Umayyaden,

3. Das frühe Abbasiden-Kalifat,

4. Die Kultur des Abbasiden-Kalifats – Das Abbasiden-Kalifat von 750-945 ist von einer Hochblüte kultureller und wissenschaftlicher Aktivitäten gekennzeichnet. Hugh Kennedy konstatiert „Es war eine Zeit geistiger Offenheit und Vielfalt, die in der Menschheitsgeschichte nur wenige Parallelen findet“. Der legendäre Hārūn ar-Raschīd regierte in dieser Epoche von 786 bis 809.

5. Das späte Abbasiden-Kalifat – 1258 besiegten die Mongolen unter Hülägü, einem Enkel Dschingis Khans, die Metropole Bagdad; eine furchtbare Zäsur in der Geschichte des Islam.

6. Drei Autoren auf der Suche nach dem Kalifat – viele Gelehrte widmeten sich diesem Thema, der Autor wählte drei für seine Untersuchung aus.

7. Das Kalifat der Schiiten – gehörten die bisher behandelten Kalifate alle zur sunnitischen Hauptströmung des Islam, widmet sich der Autor nun dem Kalifat der Schiiten. 

8. Die Umayyaden von Córdoba,

9. Die Almohaden-Kalifen: Herrscher über den Maghreb und Al-Andalus – es war eine Blütezeit islamischer Architektur und Philosophie.

10. Das Kalifat unter den Mamluken und Osmanen – mit dem Ende des I. Weltkriegs geriet das osmanische Kalifat in seine endgültige Krise, schließlich gelang es Mustafa Kemal, genannt Atatürk, das Kalifenamt abzuschaffen und am 14. März 1924 eine Republik auszurufen. Abdülmecid II. war der letzte osmanische Kalif, ein Foto von ihm aus dem Jahre 1923 findet sich unter den Abbildungen.

Im 11. und letzten Kapitel Die Frage der Wiedererrichtung eines Kalifats: Vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart  kommt der Schluss des Buchtitels zur Sprache:  …“bis zum Islamischen Staat“. Nach der Abschaffung des Kalifats gab es in der muslimischen Welt verschiedene Strömungen zum Thema Wiedererrichtung eines Kalifats. Die einflussreichste  für eine islamistische Wiederbelebung war die heute noch existierende Muslimbruderschaft, 1928 von Hasan al-Bannā in Ägypten gegründet. – Die Ideologen des heutigen sogenannten ‚Islamischen Staates’ beziehen sich auf die Geschichte des Kalifats, verherrlichen die Zeit des Propheten und der ersten Kalifen. Zwar warnt Hugh Kennedy vor deren brutalen Ideologien, versichert aber: „Doch die Idee des Kalifats ist an sich nicht gefährlich oder bedrohlich. Wir brauchen vor ihr keine Angst zu haben, selbst wenn es uns Sorge bereitet, wie manche diese Idee auslegen“.

 

Der Anhang bietet eine Liste aller Kalifen und zwei Landkarten der islamischen Gebiete: Zur Zeit der Umayyaden und frühen Abbasiden - ca. 750 - vom heutigen Iran bis Spanien sowie die westlichen Kalifate im 10.-12. Jahrhundert. Glossar, Anmerkungen und Literaturverzeichnis werden von einem Personenregister ergänzt.

Fazit: Das interessante und aktuelle Buch gibt dank der vielen ausführlich behandelten Aspekte dem Leser Antwort auf viele Fragen.

 

Helga Walter-Joswig

 

   

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