C.H. Beck Harvard UP
München 2017 (deutsche Ausgabe)
1.082 Seiten mit 85 Abbildungen, 25 Karten und 7 Tafeln
Leinen € 49,95 (Vorzugspreis bei Abnahme des Gesamtwerks € 42,95), E-Book € 41,99
ISBN 978 3 406 64101 5
Im Rahmen eines Universalwerks „Geschichte der Welt“ legen die Herausgeber nunmehr den ersten Band der sechsbändigen Reihe vor. Hans-Joachim Gehrke, Professor em. für Alte Geschichte der Universität Freiburg im Breisgau, lässt neben seinem eigenen Beitrag „Die Welt der klassischen Antike“ weitere Gelehrte von internationalem Ruf in ihrem jeweiligen Fachgebiet zu Worte kommen: „Vor- und Frühgeschichte“ von Hermann Parzinger, „Die frühen Hochkulturen Ägyptens und Vorderasiens“ von Karen Radner, „Das Alte China“ von Mark Edward Lewis (übersetzt von Andreas Wirthensohn) sowie „Südasien und Südostasien“ von Axel Michaels.
Die Reihe wird insgesamt sechs Bände umfassen, den hier vorgestellten Band 1 und die folgenden:
Bd. 2 Agrarische und nomadische Herausforderungen 600 – 1350 von Cemal Kafadar (Hg.) - wird im Frühjahr 2018 erscheinen;
Bd. 3 Weltreiche und Weltmeere 1350 – 1750 von Wolfgang Reinhard (Hg.) – hier bereits vorgestellt;
Bd. 4 Wege zur modernen Welt 1750 – 1870 von Sebastian Conrad und Jürgen Osterhammel (Hg.) – hier bereits vorgestellt;
Bd. 5 Weltmärkte und Weltkriege 1870-1945 von Emily S. Rosenberg (Hg.) – wird hier demnächst vorgestellt;
Bd. 6 Die globalisierte Welt 1945 bis heute von Akira Iriyie (Hg.) – wird hier demnächst vorgestellt.
Die Zielsetzung des vorliegenden ersten Bandes für die Welt vor 600 ist wie folgt definiert:
„Vom Aufbruch des Homo erectus aus Afrika vor 1,8 Millionen Jahren bis in die Spätantike um 600 n. Chr.spannt dieses Werk einen großen, welthistorischen Bogen. Die Kulturen, die damals entstanden, sind längst untergegangen, doch hat ihr Erbe auch die jüngeren Epochen der Weltgeschichte geprägt. Wie sich einst der Mensch über die Erde ausbreitete, sich Ethnien entwickelten, frühe Staaten formierten und schließlich Großreiche entfalteten, die ihre Grenzen immer weiter hinausschoben, bis sich territoriale und kulturelle Strukturen zu vernetzen begannen, wird in diesem ersten Band der Geschichte der Welt beschrieben.“
Hans-Joachim Gehrke erläutert, weshalb er um 600 n.Chr. die Geschichtsbetrachtung beendet: Es ist nicht nur das Heraufziehen einer neuen Epoche, welche mit der Entstehung des Islam einhergeht, sondern es lässt sich um diese Zeit für den nahöstlich-europäischen Kulturkreis auch das Ende des Altertums ansetzen (S. 12). Über Handel und Wandel der Araber in vorislamischer Zeit berichtet das Kapitel über „Fernhandel im Zeitalter der Großreiche: Phönizier und Araber“ (S. 406 ff.).
Die Beiträge sind verständlich geschrieben, ein detailliertes Inhaltsverzeichnis erleichtert die Suche nach bestimmten Themen und Fakten. Der Anhang enthält Anmerkungen und Literaturhinweise, Kurzdarstellungen der Autoren und Herausgeber sowie das Register.
Fazit: Auf beeindruckende Weise wurden hier die ersten Jahrtausende der Menschheitsgeschichte dargelegt, wie bruchstückhaft die Zeugnisse auch immer sein mögen. Eine beeindruckende Vervollständigung dieser Reihe und mithin jeder Bibliothek.
Helga Walter-Joswig
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