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03.03.2014

 

Omans unentdeckter Süden

 

Wadis, Weihrauch, Wetterwunder

 

Kilometerlange Sandstrände, spektakuläre Berglandschaften und eine beeindruckende Geschichte: Im Süden Omans, wo einst Schiffe und Karawanen mit wertvollem Weihrauch beladen wurden, können Urlauber heute ein ganz besonderes Stück Orient erkunden - vorausgesetzt sie sind wetterfest.

 

Vorsichtig ritzt Mohamed die Rinde des knorrigen Baumes ein und beobachtet, wie weiße Tropfen herausquellen und sich zu einer gummiartigen Masse verfestigen. "Erst nach der dritten Einkerbung bekommt man eine gute Qualität", sagt der Omaner fachmännisch. Das Harz des Weihrauchbaums aus dem Sultanat am östlichen Rand der arabischen Halbinsel wurde einst mit Gold aufgewogen. Karawanen brachten es durch die Rub al-Khali, die größte Sandwüste der Welt, trugen es bis nach Ägypten und Rom.

Auch heute noch werden in Dhofar, ganz im Süden Omans, 7000 Tonnen Weihrauch pro Jahr gesammelt und in alle Welt verkauft. Doch die sagenumwobene Provinz wuchert auch noch mit anderen Pfunden: Im Sommer, wenn nicht nur die Omaner, sondern die Bewohner der gesamten arabischen Halbinsel unter der Gluthitze stöhnen, wird die Gegend um die Küstenstadt Salalah ein grüne Oase. Der Südwestmonsun verwandelt zwischen Mitte Juni und Mitte September ausgetrocknete Wadis in breite Flüsse, karge Ebenen in saftige Weidegründe, Wasserfälle stürzen die Felswände hinab. Und: Der Regen bringt die Touristen.

Für hitzegebeutelte Araber sind das intensive Grün, der Nieselregen, die angenehmen Temperaturen und die kilometerlangen, unberührten Sandstrände ein Urlaubstraum. Hotelzimmer sind während des Monsuns meist restlos ausgebucht. Und bald sollen auch mehr Gäste aus Europa kommen: Fleißig wird der Süden Omans als Karibik des Orients beworben.

In Salalah Beach, rund 25 Kilometer von der Stadt entfernt, soll auf 15 Millionen Quadratmetern eine Retortenstadt mit fünf Hotels, 3000 Apartments und Villen, einem Golfplatz und einem Yachthafen entstehen. Bisher ist das Areal zwar noch eine Großbaustelle. Im März möchte jedoch - neben dem bereits eröffneten Boutique-Hotel Juweira - das Salalah Rotana Resort & Spa seine Pforten öffnen. Der internationale Flughafen soll bald den Betrieb aufnehmen. Auch wenn Urlauber aus unseren Breitengraden wohl eher nicht der außergewöhnlich Sommerregen nach Oman lockt, sondern seine Kulturreichtümer und Landschaften.

Erst zum Baden, dann in die Berge

Da sind die archäologischen Stätten der einst bedeutendsten Städte an der Weihrauchstraße Samhuram, Al-Baleed und Ubar, die zum Weltkulturerbe der Unesco zählen. Ebenso wie die uralten Weihrauchbäume im Wadi Dhawkah. Bei Mughsail, westlich von Salalah, kann man in einer der schönsten Buchten im ganzen Land ein Bad im türkisblauen Meer nehmen und danach auf einer spektakulären Bergstraße auf das Gipfelplateau des Jebel al-Kamar fahren. Von oben reicht der Blick über die zerklüfteten Bergketten und das tief unten liegende Meer.

Noch eindrucksvoller ist die Aussicht vom Jebel Samhan, dem mit 1800 Metern höchsten Gipfel im Dhofar. Senkrecht fallen die Felswände dort in die Tiefe, in der Küstenebene mäandern die ausgetrockneten Wadis gen Meer. In der Nähe befindet sich das Wadi Darbat, ein von hohen Felswänden umschlossenes Flussbett, in dem es selbst in der Trockenzeit noch Wasser gibt und Kamele, Kühe und Ziegen nebeneinander grasen.

Um das ganze Jahr über genügend Viehfutter zu haben, gibt es inzwischen sogar in der Wüste rund um Shisr - 120 Kilometer nördlich von Salalah - grüne Wiesen. Sie werden von denselben unterirdischen Quellen bewässert, die einst Lebensgrundlage der hier gelegenen sagenumwobenen Stadt Ubar waren. Lange Zeit hatten Archäologen das "Atlantis der Wüste" vergeblich gesucht. Erst Satellitenaufnahmen der Raumfähre Challenger führten sie 1992 an den Ort, der schon 2800 vor Christus eine der wichtigsten Städte entlang der antiken Weihrauchstraße war. Viel ist vom alten Ubar heute nicht mehr zu sehen - die Reste eines Turms und ein zwölf Meter tiefer Krater. Shisr hingegen ist ein moderner Ort mit neu gebauten Reihenhäusern, einer Moschee, einer Gesundheitsstation und einer Schule.

Der Sultan modernisiert sein Land behutsam

Mit dem Ausbau der Dörfer will Omans Herrscher Sultan Kabus bin Said die Landflucht verhindern. "1970 gab es in ganz Oman nur drei Schulen, ein Krankenhaus und zehn Kilometer Straße", erzählt Mohamed. Seitdem hat der Sultan das Land behutsam modernisiert, ohne seine Identität zu zerstören. Viel Geld wird in den Straßenbau investiert. Selbst abgelegene Bergdörfer sind heute auf guten Straßen erreichbar.

Auch Salalah ist längst eine moderne Stadt mit sechsspurigen Straßen, einer schmucken Moschee und großen Supermärkten. Doch an der Corniche, der Uferpromenade, ist die Zeit stehen geblieben. Wenige alte Häuser mit ihren prächtig geschnitzten Holztüren und Fenstern stehen hier. Fischer ziehen ihre Netze aus dem Meer, und abends verwandelt sich der breite Strand in ein riesiges Freiluftrestaurant. Ganz in der Nähe steht das sehenswerte Weihrauchmuseum.

Welch wichtige Rolle das weiße Gold im Alltag der Omaner auch heute noch spielt, lässt sich am besten im Weihrauch-Souk beobachten, wo Frauen in bodenlangen schwarzen Abajas ihre Weihrauchpäckchen in kleinen Läden anpreisen. In den Regalen stapeln sich bunt bemalte Weihrauchbrenner aus gebranntem Ton. Überall steigen Rauchschwaden auf, um die Kunden mit dem betörenden Duft anzulocken. Noch sieht man nur wenige Touristen, und die Einheimischen sind meistens unter sich. Doch das wird sich wohl schon bald ändern.


Quelle: Spiegel.de

 

   

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