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  • Hassan und Hussein Moscheen in Kairo
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  • Wiederaufbau im Irak
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  • Algier Kasbah und Hafen - Barbara Schumacher
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  • SOS! Syrien stirbt! Internationale humanitäre Luftbrücken für Syrien!  - UNRWA
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  • SOS! Syrien stirbt! Internationale humanitäre Luftbrücken für Syrien! - Benjamin Hiller / zenith
    SOS! Syrien stirbt! Internationale humanitäre Luftbrücken für Syrien! - Benjamin Hiller / zenith
  • MARHABA -Migration-Arabien-Religionsübergreifend-Humanitär-Alternativ-Bildungsfördernd-Aktion
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  • Algier Blick auf Kasbah und Hafen - Barbara Schumacher
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  • Sudan Meroe Pyramiden - Barbara Schumacher
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  • Marokko - Marrakech Abendstimmung - Barbara Schumacher
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  • Qatar Museum of Islamic Art Doha - Barbara Schumacher
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  • Qatar Doha Skyline - Barbara Schumacher
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30.10.2013

 

Rede des DAG Vorstandmitgliedes Dr. Gerhard Fulda zur Gaza-Solidaritäts-Demonstration

 

Rede des DAG Vorstandmitgliedes Dr. Gerhard Fulda zur Gaza-Solidaritäts-Demonstration am 03.01.2009 in Berlin.

 

Danke! Danke, daß Sie alle gekommen sind.
Ich spreche hier für die Deutsch-Arabische Gesellschaft, DAG.
Wir sind die älteste und an Mitgliedern stärkste Vereinigung in Deutschland, die in diesem Land dafür eintritt, im Nah Ost Konflikt nicht nur pro-israelisch zu reden.

Nach vielen Jahren als deutscher Diplomat in arabischen Ländern, in Marokko, in Saudi Arabien und in Ägypten, weiß ich, wovon ich rede.
(Einige Sätze in arabischer Sprache)
Ich habe gesagt, dass ich Arabisch in Kairo gelernt habe, Ich spreche mit einem ägyptischen Akzent. Nicht wie ein gebürtiger Araber. Aber ich glaube, ich verstehe die Araber. Und ich verstehe ihre politischen Probleme.

Die oft sehr einseitige Berichterstattung in den deutschen Medien führt leider dazu, dass viele Menschen keine Ahnung haben. Und Bundeskanzlerin Merkel redet so, als ob sie keine Ahnung hätte.


Bevor ich auf einige Fakten zu sprechen komme, die man wissen muß, wenn man seriös über Palästina sprechen will, lassen Sie mich bitte eine eindeutige politische Aussage voranstellen:

Deutschland hat im Dritten Reich mit dem Holocaust schwerstes Unrecht am jüdischen Volk begangen. Daraus ist für jede deutsche Regierung eine besondere Verantwortung gegenüber Israel entstanden. Weil aber die Gründung des Staates Israel mit der Vertreibung der Palästinenser einherging, ist die historische deutsche Verantwortung für Israel erweitert worden in eine besondere deutsche Verantwortung für das Schicksal des palästinensischen Volkes!

Deshalb bin ich Mitglied in der Deutsch-Arabischen Gesellschaft geworden und deshalb spreche ich heute zu Ihnen als Mitglied des Vorstandes dieser Gesellschaft.

Liebe Freunde,
auch das palästinensische Volk beruft sich auf das Recht der Selbstverteidigung.
Wir wissen: Israel hält das Gebiet Palästinas auf der Westbank seit Jahrzehnten militärisch besetzt. Die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik auf dem Gebiet Palästinas hält unvermindert an. Hohe Mauern schneiden tief in palästinensisches Gebiet. Wichtige Straßen im palästinensischen Gebiet dürfen von Palästinensern entweder gar nicht oder nur zeitweise befahren werden.

Aus dem Ghazastreifen hat Israel seine Bodentruppen zurückgezogen, aber ohne seinen militärischen Herrschaftsanspruch aufzugeben. Seit der von der Hamas gewonnenen demokratischen Wahl ist Ghaza zum größten Freiluftgefängnis der Welt geworden. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Energie und Medikamenten wurde auf ein absolutes Minimum reduziert, bzw. ist ganz zum Erliegen gekommen. Die humanitären Zustände sind katastrophal. Ist das keine Gewalt??


Mit der nachweihnachtlichen Militäroperation gegen Ghaza beruft sich Israel auf das Recht auf Selbstverteidiung gegen selbstgebaute Kassem Raketen, die aus dem Ghazasteifen auf das südliche Israel abgefeuert wurden.. Ja, jedes Opfer militärischer Gewalt ist zu beklagen und ich wäre mehr als glücklich, wenn ein Mahatma Gandhi im Nahen Osten Erfolg haben könnte. Ich fürchte allerdings, die israelische Regierung würde sich von einem Mahatma Gandhi aus Palästina nicht sonderlich beeindrucken lassen. Sie beklagt. die israelische Bevölkerung dürfe nicht in Angst und Schrecken gehalten werden Aber wer hat sich eigentlich in den letzten Monaten und Jahren um Angst und Schrecken der palästinensischen Bevölkerung in Ghaza gekümmert? Wer hat die Vereinbarungen über einen Waffenstillstand am wenigsten eingehalten, z.B. die Verpflichtung, die Blockade aufzugeben??

Selbst, wenn es sich anfangs um die Wahrnehmung des Rechts auf Selbstverteidigung durch Israel gehandelt hätte - inzwischen ist das Übermaßverbot, der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit so eindeutig verletzt, dass auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen nach Presseberichten die israelische Militäraktion als völkerrechtswidrig bezeichnet hat. Die wichtigsten Regeln des humanitären Kriegsvölkerrechts werden souverän missachtet.

Und die deutschen Medien beten die ´Verlautbarungen des israelischen Militärs nach: „chirurgisch präzise Schläge“, „das Innen- und Außenministerium der Hamas dem Erdboden gleichgemacht“, „Zerstörung von Abschußrampen für Kassem-Raketen“. Haben wir solche verharmlosenden Desinformationen nicht schon im Irak gehört und auch im Libanon, wo gezielt die zivile Infrastruktur zerstört wurde? Nein, die Zivilbevölkerung wird getroffen, die Ministerien gehören nicht der Hamas, die dort nur gerade regiert, sondern dem palästinensischen Volk. Und es gibt keine installierten Abschussrampen für Kassem Raketen, die man bombardieren könnte – denn diese Raketen werden aus einem einfachen tragbaren Eisenrohr abgeschossen.

Liebe Freunde, Ihr hört aus meinen Worten, dass nicht alle Deutschen diesen Krieg gutheißen. Die Deutsch-Arabische Gesellschaft mit ihrem Präsidenten Peter Scholl Latour und ihrem Generalsekretär Harald Moritz Bock, ist die einzige arabienorientierte Vereinigung in Deutschland, die sich politisch einmischen will. Deshalb bin ich heute hierher gekommen um Ihnen zu versichern: Sie sind nicht allein!


DR. GERHARD FULDA; BOTSCHAFTER a. D. DEUTSCH-ARABISCHE GESELLSCHAFT (DAG)

 

   

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