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30.10.2013

 

Syrien

 

Der Künstler Nizar Sabour

 

Der so gar nicht dem weit verbreiteten Cliché des chaotischen Künstlers entsprechende, 1958 in Latakia gebürtige Nizar Sabour ist „wohl organisiert und fleißig“ und seine Kunst, die viel mit den berühmten Altertümern und der Geschichte Syriens zu tun hat, bedeutet ihm alles. Er zählt zu den wichtigsten Künstlern Syriens und der Arabischen Welt. „Kunst ist Leben, Kunst ist Leidenschaft. Kunst bleibt, auch wenn das Leben zu Ende geht und sie ist die beste Entspannung in diesem oft schwierigen Leben“. Nizar Sabour stammt nicht aus einer Künstlerfamilie, aber eine seiner älteren Schwestern, die von Kind an künstlerisch tätig war, hatte einen so starken Einfluss auf ihn, dass er sich in die Kunst verliebte. Zahlreiche Geschichten sind mit seinem künstlerischen Leben verknüpft. „Mit 15 Jahren stellte ich ein großes Gemälde im Kunstzentrum von Latakia aus. Als die Ausstellung eröffnet wurde, stand an der Stelle meines Gemäldes ein kleines Bild. Ich war geschockt und fand heraus, dass sich die Kuratorin mein Bild angeeignet und durch eine kleine, selbst gemalte Kopie ersetzt hatte. - Als ich mein Kunstdiplom mit fast 100 Prozent machte (in Syrien gibt es keine Noten, sondern ein Prozent-System) hatte ich kein Telefon um das Ergebnis meinem Vater mitzuteilen, auch Email gab es noch nicht. Also ging ich zur Post und schickte ein Telegramm. Der Mann am Telegrammschalter war so beeindruckt, dass ich keine Telegrammgebühr zahlen musste“.

Sein Werdegang ist zielstrebig: Dem Diplom an der Kunsthochschule Damaskus 1981 folgte die Promotion in Kunstphilosophie in Moskau, gefolgt von der Professur an der Kunstfakultät der Universität Damaskus. Als künstlerisch aktiver Kunstprofessor hat er heute beste Beziehungen zu seinen Studenten. „Sie hören auf meine Ratschläge und wollen von meiner künstlerischen Erfahrung profitieren. Ich mache ihnen Mut, Neues auszuprobieren“. Seit 1990 hatte er jährlich mehrere Solo- und Gruppenausstellungen in Europa, USA und der Arabischen Welt, seine Werke hängen in Galerien und Museen in Syrien, Jordanien, Bahrain, Sharjah, Moskau und Washington.

Auch wenn sie oft nur zu erahnen sind: große Augen der Frauen-Portraits der Palmyra Ikonen in mixed media auf Karton, Goldpapier, Monotype Druck, Sand, Asche, Akryll und Öl auf Leinwand oder Holz folgen eindringlich dem Betrachter. Die Vielseitigkeit des Künstlers, der stets nach Neuem strebt, kann man in seinen Werken nachvollziehen: vom Symbolismus seiner Moskauer Zeit über magische Poesie der „Orientalischen Städte“, Zyklen zu Themen wie „Liebe“ oder „Grauen“ zu Spiritualität in seinen „Ikonen“. Die neuesten Werke befassen sich mit den Gesichtern der berühmten Skulpturen von Palmyra.

Sein 1,20 m x 1,50 m großes Werk „Palmyra’s Wall (Silence)“, erläutert er so: „Die Skulpturen von Palmyra sind romanische, aber auch lokale Kunst. Wer sie gesehen hat, kann sie nicht vergessen. Die Gesichter der wohlhabenden Frauen der damaligen Zeit drücken Weisheit und Ernst aus und sie stellen viele Fragen, die das Denken anregen. Die Bevölkerung von Palmyra hatte Sinn für Schönheit, die das tägliche Leben bestimmte und sich noch in den Grabskulpturen ausdrückte. Auch diese Lebensphilosophie ist beeindruckend. In meiner Kunst interessieren mich die Spuren, die diese Skulpturen hinterlassen. Durch die Verknüpfung von Geschichte und Moderne möchte ich meiner Kunst den lokalen Bezug geben. Im Westen werde ich oft gefragt, ob ich zurück in die Geschichte will. Nein, ich blicke nach vor. Ich habe aus der Geschichte viel gelernt und das Gelernte abstrahiert in die moderne Zeit transferiert – das verstehen auch meine Studenten so und daher kommen diese Werke auch bei der Jugend gut an“.Nizar Sabour ist gefragter Künstler weltweit, auch z. B. in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Seit Beginn der Sharjah Biennale ist er mit seinen Werken dort vertreten, im Herbst 2008 war er zur Eröffnung der Cuadro Fine Art Gallery im Dubai International Financial Center eingeladen. Seine neuesten Werke waren dort auch im Herbst 2009 zu sehen (www.cuadroart.com) und unter dem Titel „News from Syria“ gab es Ende 2009 in Deutschland erstmals eine Ausstellung mit 50 Werken in der Galerie Holbein4 in Hannover (www.galerie-holbein4.de). Diese Galerie vertritt Nizar in Deutschland. Der Katalog enthält eine hervorragende Einführung von Prof. Dr. Claus-Peter Haase, ehemaliger Direktor des Islamischen Museums in Berlin.

Info:
Von den zahlreichen Kunstgalerien in Damaskus, deren Anzahl sich in jüngster Zeit deutlich vergrößert hat, sei die Al Koury Arts Hall genannt. Anschrift: Gerade Straße (Keshle) No. 90. Inhaber Ghassan Al Khoury präsentiert nicht nur Gemälde sondern auch Skulpturen. (Tel. 5440204)

Text und Fotos: Barbara Schumacher

 

   

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