Podiumsgespräch mit Nidaa Nasser, Chris Whitman und Riad Othman
Schon vor dem 7. Oktober 2023 und genau genommen seit der Staatsgründung 1948 wurde der palästinensischen Minderheit in Israel auf vielerlei Wegen klar gemacht, dass sie nicht als vollwertiger Bestandteil des israelischen Staatsvolkes betrachtet wurde. Zur Enteignung der palästinensischen Bevölkerung in Israel nach dem Krieg von 1948 gesellten sich unterschiedliche Formen der Diskriminierung, immer wieder straflos an ihr begangene Verbrechen und ihre systemische Benachteiligung beim Aufbau des jungen zionistischen Staates. All das hält bis heute an, und die Feindseligkeit gegenüber der palästinensischen Minderheit in Israel wie gegenüber allem Palästinensischen hat sich nach dem 7. Oktober verschärft. Was bedeuten die permanente Marginalisierung im eigenen Land, der Krieg und Genozid in Gaza und die Fragmentierung der palästinensischen Gesellschaft für die eigene Identität? Darüber sprechen Nidaa Nasser von der medico-Partnerorganisation Baladna und medico-Büroleiter für Palästina und Israel Chris Whitman mit Riad Othman, dem Nahostreferenten bei medico in Frankfurt/Berlin.
Nidaa Nasser, Palästinenserin aus Arabeh in Galiläa, leitet die Bildungs- und Jugendorganisation Baladna, die sich darum bemüht ein Verständnis und einen Umgang mit der eigenen Identität zu kultivieren, bei dem Palästinenser:innen mit ihrer eigenen Geschichte, ihrer (politischen) Geographie und miteinander über Communities und Territorien hinweg in Verbindung stehen.
Chris Whitman hat an der Hebräischen Universität Nahoststudien abgeschlossen. Der US-Amerikaner hat elf Jahre in der Region gelebt und ist seit 2021 der Repräsentant der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganistion medico international für Palästina und Israel.
Riad Othman leitete von 2012 bis 2015 das medico-Büro für Palästina und Israel und arbeitet seit 2016 als Nahostreferent der Organisation von Berlin aus.
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