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27.06.2018

 

Brief von Günter Schenk

 

 

Von: Guenter Schenk, Membre du Collectif Judéo Arabe et Citoyen pour la Palestine Strasbourg/France

 

An: Rainer Schmid, Landeshauptstadt München, Direktorium

 

Betreff: Ihre E-Mail vom 01.06.2018

 

 

 

Sehr geehrter Herr Schmid,

 

 

 

dank für Ihre Antwort, die mich sprachlos macht. Diese ist ein schrecklicher Beweis für das Aneinander-vorbei-reden zwischen Bürgern und Politikern, bzw. politisch abhängiger Verwaltung!

 

 

 

Sie haben meine Mail nicht gelesen, deren Zeilen sind offensichtlich in Ihre vorgestanzten Denkschubladen gefallen. Wenn Sie auch nur ein wenig Mühe aufgewandt hätten, selbstständig nach Original-Texten der BDS-Bewegung zu suchen (nicht nach böswilligen Verzerrungen von deren Gegnern), sie könnten Ihren Brief so nicht geschrieben haben.

 

 

 

Immer sagt BDS, dass sie sich an die Boykott-Bewegung gegen das rassistische Südafrika anlehnt. Niemals war es in deren Sinn, dem Staat Südafrika zu schaden, geschweige, ihn zu zerstören. So auch im Falle Israels.

 

 

 

Hingegen: ist Ihnen wirklich nicht bewusst, wie eng und fast symbiotisch Israel bevorzugte Beziehungen zur Südafrika. Union zur Zeit der Apartheid pflegte?

 

Und das nicht zufällig, verband doch beide die gleiche Ideologie der Rassen-Trennung, obwohl zahlreiche jüdische Israeli aus Irak, Jemen, dem Maghreb u.s.w. in rassischer Terminologie zu sprechen, den arabischen Palästinensern sehr viel näher stehen, als den aus Europa zugewanderten aschkenasischen Juden.

 

 

 

All das scheint an ihrer Wahrnehmung einfach abzuprallen. Und da sind Sie ja leider nicht allein. Auch Oberbürgermeister Reiter fällt auf die von interessierter Seite ihm "zugeflüsterte" Verwechslung von "Juden" und der politischen Ideologie des Zionismus herein.

 

 

 

Ob Herr Reiter (und auch Sie, sehr geehrter Herr Schmid) aus eigenen Stücken zu dieser gefährlichen Verwechslung finden, oder ob sie - siehe meine vorigen Worte - "Opfer" von Zuflüsterungen aus Teilen der israelitischen Gemeinde Münchens, nicht der Juden, sondern von Juden - sind, kann man zwar vermuten, ist aber belanglos, denn jeder ist für seine eigenen Urteile und Fehlurteile selbst verantwortlich.

 

 

 

BDS, ist das - vielleicht das letzte? - gewaltfreie und durch unsere demokratische Meinungsfreiheit für die Bürgergesellschaft gedeckte Mittel der Einflussnahme, wenn Politik, aus welchen Gründen auch immer, versagt.

 

 

 

Zu den öffentlichen Einrichtungen Münchens: ich kenne zwar die Münchner, die Bayrische Gemeindeordnung nicht, halte aber die Monopolisierung bürgerlicher Einrichtungen zur Verhinderung bestimmter Meinungsäußerungen für äußerst bedenklich, ja erschreckend.

 

 

 

Ich erinnere mich an die Verweigerung öffentlicher Münchner Räume an den bekannten jüdisch-Israelischen Historiker Professor Dr. Ilan Pappe, vor einigen Jahren durch Herrn Reiters Vorgänger Uhde. Wollen Sie wirklich glauben machen, Herr Uhde (ich werde ihn in wenigen Tagen in Berlin im "Katholischen Dom" anlässlich einer Preisverleihung an den OB Palermos treffen) habe sein Raumverbot für einen berühmten israelischen Geschichtsprofessor aus eigenen Stücken verhängt?

 

 

 

Nun ist es an Ihnen, was es mit den von Ihnen erwähnten "Verschwörungstheorien, nach denen angeblich Jüdinnen und Juden die Münchner Stadtpolitik steuern" auf sich hat. Sie schreiben dabei von "Jüdinnen und Juden", wenn Kritiker aber natürlich nur "von einigen Jüdinnen und Juden" überhaupt reden würden. Auch Ihre Verallgemeinerungen "Juden" als undifferenziertes Kollektiv zu sehen, hat nachweislich ein antisemitisches "Geschmäckle", was ich Ihnen aber nicht unterstellen möchte.

 

 

 

Ja, es gibt "Jüdinnen und Juden in München" - nicht aber "die Juden", die Einfluss auf Stadtratsbeschlüsse nehmen, was ihr gutes Recht ist. Die aber dazu willige Helfer finden... Und auch Sie wissen das. Die Spatzen, weit über München hinaus, pfeifen es von den Dächern.

 

 

 

Dann verweisen Sie, wohl um "juristisch ganz sicher zu gehen", auf das Bayrische Parteiengesetz. Wie kommen Sie dazu? BDS ist keine Partei, keine bayerische ohnehin, es ist eine internationale Bewegung mit zahlreichen prominenten Unterstützern, als da u.a. sind:

 

 

 

Südafrikas ehem. Bischof Desmond Tutu, Angela Davis, Alice Walker, der frz. Widerstandskämpfer und spätere Spitzen-Diplomat Stéphane Hessel,* der britische Physiker Stephen Hawking, der Filmregisseur Ken Loach, mehr als 1200 Künstler, sieben Millionen britischen Studenten und Millionen anderen BDS-Unterstützern..

 

- um 70 Jahre früher: Albert Einstein (siehe da Faksimile des angeh. Briefes)

 

 

 

*der unvergessene  Freund mit jüdischem Vater, wurde in Pariser Gestapohaft mehrfach - erfolglos - gefoltert, zum Tode verurteilt, dem er am Tag seiner vorgesehenen Hinrichtung nur durch Flucht aus dem KZ (Buchenwald und Nebenlager) entkam.

 

 

 

Nur drei Jahre später war der Unerschrockene bei der jungen UNO in NY Mitverfasser der Universellen Erklärung der Menschenrechte..

 

Das dürfte ihn als Unterstützer der BDS-Bewegung gewiss "autorisiert" haben, oder?

 

 

 

Wollen sie all diesen "Antisemitismus" unterstellen!? Und das, obwohl die BDS-Bewegung sich selbst dezidiert GEGEN Antisemitismus ausspricht!? BDS ist, ob OB Reiter und Teile des Münchner Stadtrats es wollen oder nicht, eine gewaltfreie internationale Bürgerbewegung, die von der Europäischen Außenkommissarin Morgherini ausdrücklich als europäischen Gesetzen konform bezeichnet wurde.

 

 

 

Wer BDS etwas anderes unterstellt, ist böswillig und sagt die Unwahrheit. Dass ausgerechnet jene von rechtsextremistischen und rassistischen Kräften gestützte israelische Regierung Premierminister Netanjahus kürzlich Millionen-Dollar-Beträge frei gab, zur Untergrabung der Bemühungen der BDS-Bewegung, deren Ziel die Umkehr seiner Politik gegenüber den Palästinensern ist, sollte auch für Sie und Herrn Reiter Bände sprechen.

 

 

 

Bitte hören Sie auf, Sie und OB Reiter, BDS zu verunglimpfen. Darin fortzufahren entehrt Sie und OB Reiter (ihn, zudem, meinen Parteifreund,  Mitgliedschaft in der SPD seit 1966).

 

 

 

Wenn mir mein kürzlich verstorbener Freund Dr. W. Calebow, mehrfacher Bundesverdienstkreuz-Träger u.a. ehemaliger Gesandter an der Deutschen Botschaft in Washington, riet, meine Briefe an Politiker und Verwaltungsmenschen sollten niemals den Umfang einer DIN A4-Seite überschreiten, so bitte ich Sie, geehrter Herr Schmid, dieses Mal um Nachsicht.

 

 Die Erwiderung auf Ihr Schreiben verdiente in der Tat eine viel größere Länge.

 

 

 

Ich würde mich freuen, wenn Sie mein Schreiben, obwohl an Sie gerichtet, auch Herrn OB Reiter zeigten, mit ihm besprächen. Lassen Sie uns bitte nicht weiter aneinander vorbeireden, denn, das schadet der Demokratie!

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Günter Schenk

 

Membre du Collectif Judéo Arabe et Citoyen pour la Palestine Strasbourg

 

 

 

P.S. ergänzend finden Sie einen in der isr. Tageszeitung Haaretz veröffentlichten Aufruf der in Israel Lebenden Jüdin Ilona Hammemann sowie ein Faksimile eines Schreibens Albert Einsteins...

 

 

 

Gesendet: Montag, 18. Juni 2018

 

Von: Rainer Schmid

 

An: Guenter Schenk

 

Betreff: Ihre E-Mail vom 01.06.2018

 

 

 

Sehr geehrter Herr Schenk,

 

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 01.06.2018. Anbei maile ich Ihnen die Antwort.

 

--

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Rainer Schmid

 

Landeshauptstadt München, Direktorium

 

 

 

Dateien:
antisemitismus_bds_schenk_afd_2018_06_01_antwort_2018_06_18.pdf53 K
Die_Welt_soll_uns_boykottieren_.pdf103 K

   

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