Die Internationale Tourismus Börse (ITB) in Berlin am 7. März 2023: Die größte und bedeutendste Tourismus-Messe der Welt ist sehr gut besucht. Über 180 Länder sind vertreten und die Fachleute der Reisebranche haben hier die perfekte Plattform. Auch so mancher Tourismus Minister findet den Weg nach Berlin. Die Welt ist hier zu Gast und die Fachbesucher sind willkommene Gäste der Aussteller.
Während draußen nasskaltes Wetter herrscht, warten in den Messehallen traumhafte Reisewelten und wer sich neben dem Business etwas Zeit für exotische Begegnungen nimmt, kommt auf seine Kosten. Fast alle arabischen Länder sind mit großen, aufwändigen Ständen mit einer bisher nicht gekannten Vielzahl von Unterausstellern vertreten. Neben den touristischen Höhepunkten gibt es wieder viel Folklore, Kunst und Kultur zu sehen und man genießt die berühmte arabische Gastfreundschaft. Im Folgenden einige Beispiele:
Fünf der sieben Emirate der VAE (Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ras Al Khaimah und Ajman) hatten - entsprechend der verschiedenen Schwerpunkte - in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander - ihre großen Einzel-Stände aufgebaut und Luxus-, Natur- und Abenteuer-Tourismus stehen im Mittelpunkt. - Der Henna-Malerin, dem Kalligrafie-Künstler, dem Oud-Bauer und den Klöpplerinnen kann man bei der Arbeit auf den Ständen von VAE und Bahrain zuschauen und sich auch mit ihnen unterhalten, denn die meisten sprechen Englisch. - Irak präsentiert sich sogar auf zwei großen Ständen in verschiedenen Hallen und wirbt für Touristen, die die „Wiege der Menschheit“ erkunden wollen. Die Vorführung kurdischer Tänze aus Nord-Irak von einer Gruppe junger Frauen, mit eigener Kostümdesignerin und eigenem Choreografen, begeistert die Besucher. - Nie zuvor hatte Saudi-Arabien einen solch großen Stand - mit komfortabel ausgestatteten Besprechungsräumen und einer Aussichtsplattform im ersten Stock, von der aus man bis nach Mekka und Medina blicken kann - einer der größten Stände der Messe. Ahmed Al Khateeb, Minister für Tourismus und CEO der saudischen Tourismusbehörde höchstpersönlich überzeugt sich mit seiner Delegation von der ausgezeichneten Qualität des Messeauftritts. Neben den derzeitigen Tourismusmagneten AlUla und Diriyah werden die größten Megaprojekte in NEOM ausführlich in Bild und Ton demonstriert: The Line, Oxagon, Trojena, etc. „Auf der NEOM vorgelagerten Insel Sindalah im Roten Meer werden bereits 2024 drei neue Luxushotels (Marriott) eröffnet“, ist die neueste Information. „Seit der Öffnung des Königreichs für Besucher aus aller Welt haben wir große Fortschritte bei unseren Tourismuszielen der VISION 2030 gemacht. Wir investieren in nachhaltigen Tourismus und sind stolz darauf, dass Saudi-Arabien heute das am schnellsten wachsende Tourismusziel unter den G20-Staaten ist. Wir streben an, dass der Tourismus bis 2030 zehn Prozent zum BIP des Landes beiträgt und so eine Million Arbeitsplätze schafft“. In der Tat ist nachhaltiger Tourismus eine zunehmend wichtige Einkommens- und Arbeitsplatzquelle für die Region, die große Chancen für Investoren und innovative Unternehmen bietet. Er ist reich an Potenzial für die Nutzung bahnbrechender Partnerschaften, die auf das Fachwissen und die Innovation in verschiedenen Teilsektoren zurückgreifen können. - Weiteres Gesprächsthema ist die Bewerbung Saudi-Arabiens für die Ausrichtung der EXPO 2030 in Riyadh. Bei der EXPO 2020 in Dubai hatte man gesehen, welche enormen positiven Auswirkungen eine EXPO auf die Tourismus- und Wirtschaftsentwicklung haben kann.
Großartiger Abschluss des Tages ist der nun schon traditionelle, jährliche ITB-Empfang in der Botschaft der VAE (nur auf Einladung). Reden von Wirtschaftsminister Abdulla bin Touq Al Marri und Botschafter Ahmed Al Attar stellen die guten Beziehungen zwischen Deutschland und den VAE in den Mittelpunkt und die Gäste erfahren, dass die Einnahmen aus dem Tourismus in den VAE nunmehr die Einnahmen aus dem Ölsektor übertroffen haben. Die erfolgreiche Entwicklung des Tourismus ist auch Gegenstand eines kurzen Videos und beim anschließenden Buffet ergeben sich viele Gespräche, bei denen z. B. eine ganz besondere Reise thematisiert wird, nämlich die des emiratischen Astronauten Sultan Al Neyadi, der am 3. März auf der Internationalen Raumstation ISS ankam und dort für die nächsten sechs Monate bleiben wird.
Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG)
< Jemenrede der Deutschen Außenministerin