Dr. Abed Al Razzaq Arabiyat
ITB 2015 - Stand Jordanien
Tempel Ed Deir in Petra
Ballonfahrt über dem Wadi Rum
Sie suchen ein Land in der Arabischen Welt, das sich als offen für alle präsentiert, bestens erschlossene, sensationelle UNESCO-Weltkulturerbestätten (wie Petra) hat, atemberaubende Naturschauspiele in Wüsten, Bergen und zwei Meeren, sowie Städte und Dörfer mit gepflegtem, reichem Kulturerbe zu Traditionen, Geschichte und Welt-Religionen bietet, eine großartige und vielfältige Museumslandschaft, eine spannende Kunstszene und ein Sport-/Erholungsangebot, das von Ballon fahren über Tauchen und Wellness bis Trekking alles bietet, was überhaupt möglich ist, und für das man das Visum problemlos bei der Einreise an den internationalen Flughäfen bekommt?
Die Antwort heißt: Jordanien - und das trotz der seit Jahrzehnten „schwierigen“ Nachbarn. Besucher aus Deutschland spielen in Jordanien eine wichtige Rolle und da ist Dr. Abed Al Razzaq Arabiyat, Management Director des Jordan Tourism Board (JTB) angesichts der aktuellen politischen Probleme in der Region nicht unzufrieden. „Die Zahl der Übernachtungen Deutscher Gäste ist von 50.000 im Jahr 2013 zwar auf 47.000 in 2014 gesunken, aber damit können wir leben. Der deutsche Markt ist uns am wichtigsten und wir wollen in Zukunft zweigleisig fahren: Natürlich pflegen wir weiterhin beste Kontakte zu den vielen Reiseagenturen, aber zusätzlich wollen wir unsere Besucher in spe durch Medienkampagnen direkt ansprechen. Wir sehen die Medien als Botschafter an“.
Viele Fragen drehen sich um die Sicherheit im Land. Zwischen Jordanien und Syrien ist die Grenze geschlossen und wird streng bewacht. „Wir wollen dadurch sicherstellen, dass das „Syndicate of terrorists“ (so nennen die Jordanier die „IS-Terroristen“, da sie richtigerweise „Islamic State“ für IS vermeiden wollen) nicht ins Land einsickern. Jordanische Armee, Sicherheitsapparat und 7 Millionen jordanische „Soldaten“ – nämlich alle Jordanier, die nach der grausamen Ermordung des jordanischen Piloten wachsam zusammenstehen, sorgen dafür“.
Jordanien ist an Flüchtlinge gewöhnt. Diese kamen und kommen, weil Jordanien als sicher und gastfreundlich gilt. „Das Gebiet, in dem die Flüchtlinge im Norden des Landes leben, hat eine gute Infrastruktur und dank der Hilfe und laufenden Unterstützung vieler befreundeter Staaten herrschen den Umständen entsprechend gute Bedingungen, die auch für die Jugend gelten: Für Bildung und ein vielfältiges Sportangebot ist gesorgt. Die Flüchtlinge respektieren unsere Regierung. Es gibt Flüchtlinge, die früher in ihrer Heimat eigene Unternehmen hatten. Sie haben es auch in Jordanien geschafft, wieder Firmen zu etablieren“, so Abed.
Nach den neuesten Entwicklungen gefragt, meint er: „Wir wollen verstärkt die Altersgruppe der 25 bis 40-Jährigen ansprechen. Dafür haben wir ein anspruchsvolles Sportprogramm aufgelegt, bei dem wir mit renommierten internationalen Firmen im Hinblick auf Ausrüstung und Sicherheit zusammenarbeiten um internationale Standards zu garantieren. Laufend werden jordanische Fachkräfte dafür ausgebildet. - Wer das Land vom Flughafen Aqaba verlässt, braucht ab sofort keine Departure Tax mehr zu bezahlen. Al Desa, der riesige unterirdische Wasserspeicher, der von Wadi Rum über die Grenze zu unserem Nachbarland Saudi-Arabien reicht (Jordanien hat einen Anteil von 3.000 qkm, Saudi-Arabien 66.000 qkm) wird mindestens für die nächsten 100 Jahre für Wasser sorgen und Anfang März 2015 wurde für ein schon länger diskutiertes Projekt, nämlich eine Pipeline, mit deren Hilfe Wasser aus dem Golf von Aqaba in das Tote Meer gepumpt werden soll, der Vertrag zwischen Jordanien, Palästina und Israel unterzeichnet“. (Gespräch auf der ITB 2015) – www.visitjordan.com
Text und Fotos: Barbara Schumacher und JTB (Ballon)
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