Mit der „neuen Innovationsära“ kommen in Saudi-Arabien neue „Economic Cities“ daher, für die die neu gegründete Behörde „The Economic Cities Authority“ zuständig ist. Für diese neuen Städte werden Investoren gesucht – und die Saudis werden auch in Deutschland aktiv, mit dem Zweck, für ihre Mega-Projekte zu werben und Kontakte zu knüpfen.
Die Rede ist derzeit von vier Economic Cities: die bis dato am weitesten fortgeschrittene King Abdullah Economic City (KAEC), Knowledge Economic City, Jazan Economic City und Prince Abdulaziz Bin Mousaed Economic City. (Siehe Übersichtskarte). Dafür wird um Investoren aus dem In- und Ausland geworben, für die mit einem Smart Service Center (SSC) in jeder Economic City ein besonders unternehmerfreundliches Dienstleistungsangebot – mehr als ein One Stop Shop - besteht. Zu den wichtigsten Entwicklungs-Bereichen gehören die modernsten Verbindungen nicht nur innerhalb des Landes sondern global, man plant also innovative Transport- und Logistik Infrastruktur bei Straßen, Eisenbahnlinien, Häfen und Flughäfen.
Nicht nur, wer vor einigen Jahren die Anfänge der Projektpräsentationen und Masterplandiskussionen um die zukünftige 2 Millionen Stadt KAEC King Abdullah Economic City (ca. 90 km nördlich von Jeddah) erlebt hat, ist beeindruckt von den Schilderungen von Rayan Qutub, Chief Operating Officer and Head of Industrial Valley von KAEC: Inzwischen sind auf der vorgesehenen Gesamtfläche, die „so groß ist wie Washington DC“, bereits einige Parks und Freizeiteinrichtungen angelegt, der Business Park nimmt Gestalt an, Wohngegenden der neuen, aus dem Wüstensand gestampften Stadt sind bewohnt, die King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) erfreut sich seit Jahren größter Beliebtheit und der Hafen von KAEC, King Abdullah Port - mit der allerneuesten Technik - ist seit Januar 2014 in Betrieb. Sowohl Rayan Qutub als auch Sultan Fouad Mushtag Masoom, Senior Manager Socio-Economic Development der Economic Cities Authority haben ihre Büros in der King Abdullah Economic City, das mit dem Industrial Valley zu einer neuen Drehscheibe für Logistik und Produktion werden will und bereits als Attraktion für Investoren gilt. Gesprochen wird von einem breiten Spektrum an neuen Investitionsmöglichkeiten im ganzen Land, das von Privatwirtschaft, Petrochemie, Informationstechnologien, Natural Gas, Infrastruktur, Bildung/Training, Energie, Meerwasserentsalzung, Telekommunikation über Tourismus bis Landwirtschaft reicht – vor dem Hintergrund unternehmerfreundlicher Umgebung. Für KAEC sind als wichtigste Investitionsbereiche ausgemacht: Hafen, Bildung, Pharma, Bau, Plastik, Logistik und Automobilindustrie. Masoom hat die neuesten Informationen parat, z. B. über den King Abdullah Port, größter Hafen am Roten Meer in spe mit dem Kapazitäts-Ziel von 20 Mio. TEU pro Jahr und dem ehrgeizigen Plan, bald zu den 10 wichtigsten Häfen der Welt zu zählen und ist stolz darauf, dass MSC jüngst verkündete, den Schwerpunkt seiner Containeraktivitäten in Saudi-Arabien in den King Abdullah Port verlegen zu wollen, was die gesamte Branche aufhorchen ließ.
Man wartet nicht auf Investoren, sondern informiert sich auch im Ausland und knüpft Kontakte, z. B. mit dem JadeWeserPort. „Die Gemeinsamkeiten zwischen diesem Hafen und dem King Abdullah Port sind interessant und eine Kooperation ist Überlegungen wert“. Auch für Kooperationen im Bereich Logistik ist man aufgeschlossen und da hat der Besuch bei demseit 2003 in Operation befindlichen Gebr. Heinemann SE & Co. KG Logistikzentrum in Allermöhe, das zu den modernsten Europas gehört, bleibende Eindrücke hinterlassen, vor allem nach Erleben des neun Stockwerke hohen, vollautomatisch operierenden Hochregallagers in Aktion und der Kenntnis, dass Gebr. Heinemann über 1.000 Kunden an Flughäfen, Häfen und Grenzstationen weltweit beliefert. Möglicherweise können in Zukunft internationale Fluggäste auch auf Flughäfen der Arabischen Halbinsel bei Gebr. Heinemann zollfrei einkaufen. Wer gerade einen neuen Hafen mit ehrgeizigen Zukunftsplänen eröffnet hat, interessiert sich in Hamburg auch für das HHLA Container Terminal Altenwerder, das weltweit zu den größten und modernsten zählt. Dieser neueste von mehreren Hamburger Containerterminals besticht durch den hohen Automatisierungsgrad und die kompakte Bauweise. Laden und Entladen besonders großer Containerschiffe erfolgen mit innovativen Systemen und allerneuester Technik, wie von HPC Hamburg Port Consulting GmbH vor Ort eindrucksvoll geschildert. Der Kontakt zu Saudi-Arabien hat Tradition: so wurde z. B. von HPC der Masterplan für den Hafen Jeddah angefertigt, im Hafen Jubail hat HPC eine Verladeanlage für Kunststoff für die saudische Firma SABIC geplant und die gesamte Vorplanung für den Hafen Ras Al Khair stammt aus der Feder von HPC.
Informationen über die Investitionsmöglichkeiten in KAEC im Allgemeinen und Industrial Valley im Besonderen sind erhältlich unter www.KAEC.net. Email-Kontakt Industrial Valley: kaec-iv[at]emaarec[.]com
Text: Barbara Schumacher, Foto: Economic Cities Authority
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