Nach einem monatelangen Machtkampf haben der regierende Militärrat und die Protestbewegung im Sudan eine Einigung erzielt. Sie stimmten einer etwa dreijährigen Übergangszeit zu, in der sie sich bis zur Ansetzung von demokratischen Wahlen die Macht teilen wollen.
Die Einigung verkündete der Vermittler der Afrikanischen Union, Mohamed Hassan Lebatt, nach zweitägigen Verhandlungen in Khartum in der Nacht zum Freitag. Die jetzt erzielte Einigung sieht nach Angaben Lebatts die Einrichtung eines Ratsgremiums vor, in dem zwischen Militär und Zivilisten während der Übergangszeit rotiert werde. Zudem soll eine unabhängige Technokraten-Regierung gebildet werden. Die Gewalt der vergangenen Wochen soll unabhängig untersucht werden.
Die Verhandlungen waren nach einer mehrwöchigen Unterbrechung erst am Mittwoch wieder aufgenommen worden. Tausende Menschen strömten auf die Strassen, um nach Wochen der Gewalt zu feiern.
Bei der Niederschlagung eines Sitzstreiks Anfang Juni waren Dutzende Menschen getötet worden. Die Gespräche zwischen Militär und Opposition waren daraufhin zunächst abgebrochen worden. Erst auf Vermittlung der Afrikanischen Union war wieder eine Annäherung zustande gekommen.
Nach drei Jahrzehnten an der Macht war der sudanesische Präsident Omar al-Bashir im April von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste und eine Sitzblockade in Khartum vorausgegangen. Seitdem ringen die Militärführung und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Zuletzt hat es Massenproteste gegen die Militärführung im Sudan gegeben.
Quelle: FAZ 05.07.2019 (afp/Reuters)
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