Zu den vielen ambitionierten Zukunftsplänen des Königreichs Saudi-Arabien gehört es, weltgrößter Wasserstoffexporteur zu werden.
Das Gebiet für den Bau einer entsprechenden Produktionsanlage ist bereits ausgemacht. Sie soll an der Küste des Roten Meeres in NEOM stehen, der im Bau befindlichen Gigastadt in der Provinz Tabuk im Nord-Westen von Saudi-Arabien. Auf dem Gelände sollen zusätzlich auch noch die Energielieferanten für den „grünen“ Wasserstoff untergebracht werden: Solar- und Windkraftanlagen. Auch Saudi-Aramco wird bei diesem Großprojekt mitwirken. Deutschland will große Mengen Wasserstoff aus Saudi-Arabien importieren.
Dazu passt der Bericht der englisch-sprachigen saudischen Tageszeitung Saudi Gazette am 11.03.2021, dass Saudi-Arabien und Deutschland eine wegweisende Absichtserklärung für die Herstellung und Verwendung von Wasserstoff unterzeichnet haben. Dies erfolgte in einer virtuellen Sitzung; die Unterschriften leisteten der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz Bin Salman und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Auf saudischer Seite war bei der Unterzeichnung auch die AHK Riyadh in der Person der Geschäftsführerin Dr. Dalia Samra-Rohte anwesend. Das aktuelle German Saudi Business Magazine, das von der AHK herausgegeben wird, enthält die Cover Story: „Hydrogen in KSA“.
Die Energiepartnerschaft ist eine Erweiterung der bilateralen Zusammenarbeit im Rahmen des bestehenden Energiedialogs beider Länder und will die Ziele des Pariser Abkommens über den Klimawandel umsetzen, insbesondere im Hinblick auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen.
Die Absichtserklärung zielt auf die Stärkung der deutsch-saudischen Zusammenarbeit im Bereich der Erzeugung, Verarbeitung, Verwendung, des Transports und der gemeinsamen Vermarktung sauberer Wasserstoffbrennstoffe ab - unter Beteiligung der zuständigen Behörden, von Forschungseinrichtungen sowie öffentlichen und privaten Einrichtungen.
Prinz Abdulaziz kommentierte die Partnerschaft wie folgt: „Die Absichtserklärung soll dazu beitragen, die Ziele der Vision 2030 des Königreichs zu erreichen. Dabei geht es u. a. darum, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, die Umwelt zu schützen, Innovationen zu unterstützen, den Wissenstransfer zu fördern und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze in Saudi-Arabien zu schaffen. Das Potenzial von Wasserstoff war nie unbekannt, aber jetzt ist es Teil des strategischen Energie-Denkens geworden, da Wasserstoff einer der wichtigsten zukünftigen Kraftstoffe ist. In Bezug auf den Beitrag zur Unterstützung der Bemühungen der Länder zur Bewältigung des Klimawandels bekräftigen wir unser Engagement sowohl beim Emissionsmanagement als auch bei der sozioökonomischen Entwicklung.“
Text: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG). Fotos: SPA
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