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21.01.2014

 

„Die Mauer durchbrechen – Hoffnung auf Heilung in Israel/Palästina“

 

 

Vortrag des amerikanisch-jüdischen Traumatherapeuten und Autors

MARK BRAVERMAN

im Matthias-Claudius-Gemeindehaus in Bonn-Bad Godesberg, 17.01.14

 

„Die Mauer durchbrechen – Hoffnung auf Heilung in Israel/Palästina“

 

Mark Braverman berichtet einleitend von seinem Besuch einer Palästina-Konferenz vor zwei Jahren in Amsterdam.

 

„Die reformierte Kirche (wie fast alle Kirchen) setzt sich für Gerechtigkeit einerseits ein, andererseits blockiert sie diese. Auf der Konferenz diskutierte man über: „Kairos Palästina“ - ein Dokument von Christen in Palästina (2009), die christlichen Widerstand fordern, aber gewaltlos. Ein Rabbi und ein Pastor der niederländischen Kirche bildeten das Podium.

 

Der Rabbi sagte: „Die jüdische Gemeinde in den Niederlanden unterstützt die Palästinenser, aber das Dokument können wir nicht unterstützen, weil die jüdische Perspektive darin fehlt.“

 

Der Pastor sagte: „Die holländische Kirche unterstützt die Palästinenser, aber nicht das Dokument, weil es die Aufforderung zum Boykott beinhaltet. Das ist ein Weg gegen die Juden.“

 

Was ich gesagt hätte, wenn ich zum Podium gehört hätte, wäre: Dieses Dokument erzählt die jüdische Geschichte der Unterdrückung. Das ist die jüdische Geschichte von heute. Wir müssen unsere frühere Geschichte ehren und betrauern, aber heute ist das Wichtigste: Wir werden bereuen, was wir tun...

 

Zwei Wochen danach war ich in Stuttgart. Zu der Zeit hatte ich mein erstes Buch in Deutschland herausgebracht. Der Gastgeber wollte nicht, dass ich über den Boykott sprach. Ich tat es jedoch trotzdem. Ich erzählte die Geschichte des holländischen Pfarrers.

 

„Worin besteht der Unterschied zwischen dem Boykott von heute und dem der Nazis gegen die Juden?  Der heutige Boykott richtet sich nicht gegen die Menschen, sondern gegen die Taten der Regierung.

 

Ich höre auf, mich als Opfer und Sie als Verbrecher zu sehen. Wir müssen gemeinsam die Zukunft gestalten.

 

Das brachte mich zum Thema meiner Rundreise. Aufgewachsen in einer traditionellen jüdischen Familie lernte ich, dass es für Juden zwei Feinde gibt:

 

1.                  Deutschland (und alles, was damit zusammenhängt, Menschen und Produkte)

2.                  Araber (aufgrund dessen, was sie uns antun würden).

 

Als ich zum ersten Mal vor der Mauer stand, war es ein beklemmendes, schreckliches Erlebnis.

Ich stellte entsetzt fest, dass sie in meinem Herzen schon lange bestand und zu einem Teil meiner Identität geworden war. Ich brauchte diese Mauer für meine Sicherheit, sie war unvermeidlich. Seit 1948 war ein Teil des Gebets: „Möge Gott den Staat Israel schützen und bewahren...“

Ich hatte gelernt, dies zu akzeptieren, auch das von dem “leeren“ Land, etc. …

 

Dann stand ich mit 56 Jahren vor der Mauer und erkannte: Das ist keine Erlösung, sondern nur dann, wenn die Mauer fällt und ich meinem Feind begegnen und ihn kennenlernen kann.

 

Das hat mein Leben total verändert. Aber zurück in den USA stieß ich auf Widerstand. Synagogentüren schlossen sich, aber Kirchentore öffneten sich. Sie wollten die Geschichte der Palästinenser hören. Für einen Juden ist die Kirche ein gefährlicher Ort. Für ihn gibt es nur Juden, alle anderen sind betrunkene Banditen.

 

Matth. 25: Die, die Hilfe brauchen und in Not sind, um die musst du dich kümmern...“

 

Der Friedensprozess funktioniert nicht:

Lüge 1: Israel hat Interesse an einem palästinensischen Staat als Nachbarn.

            (Offiziell sind die USA für zwei Staaten, inoffiziell unterstützen sie genau wie Deutschland      einseitig Israel)

 

Lüge 2: Die USA und Deutschland sind ehrliche Vermittler.

            (Israel kontrolliert das gesamte Gebiet, vom Mittelmeer bis zum Jordan. Es ist ein           Apartheidstaat).

 

In 10 – 20 Jahren wird sich das ändern.

Ein-Staat?

Wir haben bereits einen Staat, den Apartheidstaat. Was können wir dagegen tun?

 

 Die erste Lösung:

„Nein“ sagen zu dem, was heute geschieht. Ob Christen oder Juden, Aktivisten, alle müssen: „Nein!“ sagen.

 

Eine andere Lösung: Ein Boykott,

ähnlich wie damals in Südafrika und in den USA zur Überwindung des Rassismus.

 

Der südafrikanische Boykott war eine globale Bewegung von unten. Die Kirchen spielten dabei eine wichtige, ja sogar die entscheidende Rolle. 1985 brachten sie das Dokument „Kairos – Südafrika“: „Wir Christen haben die Apartheid bis jetzt unterstützt -  jedoch nicht länger!“ (ähnlich wie bei der Reformation)

 

Die Kirchen wandten sich gegen die Regierung von Südafrika. 1982 gibt es die weltweit reformierte Kirche. Auch die Kirchen von heute spielen eine große Rolle. Sie unterstützen Israel, besonders in den USA und Deutschland.

 

Der Mauerbau ist ein amerikanisches Projekt. Israels Haltung würde sich ändern, wenn die USA es nicht länger unterstützten. Wichtig sind dabei die Kräfte von unten.

 

Die westlichen Kirchenleitungen und die Regierungen unterstützen Israel. Sie sind mitschuldig und verantwortlich für den Rassismus und die Menschenrechtsverstöße Israels. Dass Deutschland der schlimmste Verbrecher ist, stimmt nicht. Katholiken und Evangelen hießen das 3. Reich willkommen. Sie nannten das Jahr 1933 des Jahr der Erlösung. 1948 sahen auch die Theologen Südafrika als Erlösung. Auch der Zionismus, der atheistisch war, gebrauchte ein ähnliches Vokabular: „Wir brauchen eine Nation“...

 

Es geht um mehr als um die Palästinenser, obwohl heute 5 – 6 Millionen Palästinenser unter Israels Unterdrückung leiden, was gegen das Völkerrecht verstößt. Unser aller Schicksal und das des Planeten hängt davon ab. Die Kirche muss erneuert werden, aktiv in der Welt sein. Die Erde ist wunderschön, aber traurig, denn die Armen werden unterdrückt von den Reichen und Mächtigen. Bei der Geburt der Kirche war es genauso. Vor dem Tempel sagte Jesus: „Dieser wird zerstört und ersetzt werden durch mein Reich.“

 

Wenn Jesus heute käme, würde er sich vor die Knesset stellen und sagen: „Zerstört den Tempel!“, (die Knesset).

 

Mitgefühl, Gerechtigkeit ist das, was die Thora ausmacht. Wir können Jesus nachfolgen, ohne als Jude Christ zu werden.

 

3.                  Lüge:  Ohne den Segen der jüdischen Gemeinschaft kann man nichts tun.

 

Seit dem 2. Weltkrieg gibt es Beziehungen zu interreligiösen Gesprächen. Antisemitismus gibt es auch heute noch, genau wie den Rassismus. (Kritik an Israel hat damit nichts zu tun)

 

Wo gibt es ein solches Unrecht seit fast 70 Jahren, die palästinensischen Flüchtlinge ohne Rückkehrrecht, die Mauer, etc. - und die Welt unterstützt das?

 

Die Christen können die palästinensische Frage schlecht trennen. Das jüdisch-christliche Verstehen ist in Gefahr, wenn man die Palästinenser unterstützt.

 

Wenn ihr uns lieben wollt, dann liebt uns richtig. Lieben Sie uns wie ihr drogenabhängiges Kind, das um Geld bittet...“

 

In der anschließenden Diskussion traten vor allem folgende Fragen auf:

 

1.                   Befreiungsschlag: Wo sind die ärgsten Feinde, die dem Frieden im Weg stehen?

 

Antwort Bravermans: Christlicher Zionismus, der besagt, dass alle Juden nach Palästina kommen müssen, um das Kommen des Messias herbeizuführen. Wir müssen uns von alten Zöpfen der Bibel trennen: wir bringen ja auch keine Kinder um, steinigen keine Menschen für ihre Sünden etc., all das, was das alte Testament uns gebietet. Der christliche Zionismus ist in unseren Kirchen präsent. Evangelische und katholische Bischöfe vertreten die Haltung, Israel als Land für Juden zu unterstützen, das stimmt mit der Haltung der Regierung überein. Sie möchten nicht, dass wir heute hier sitzen, nicht, dass wir nach Palästina reisen. Es geht um die Macht, nicht um die Bibel.

 

Kirchen spielen eine sehr wichtige Rolle. Kirchen und Aktivisten müssen gemeinsam aktiv sein.“

 

2.                   „Denkanstöße“ - Aufruf zu einer globalen Basisbewegung wie in Südafrika, einer  Anti-   Apartheidsbewegung?

 

Bravermans Antwort:

„Viele widersprechen heute dem Vergleich. Es war eine andere Politik, es gibt Unterschiede. Aber wichtiger ist jedoch, worin sie übereinstimmen. Südafrika war ein Staat, den die weiße Bevölkerung dominierte. Das hat sich grundlegend geändert durch den Boykott.

 

Für Israel gibt es nur eine Zukunft, wenn sie von der Idee des jüdischen Staates loslassen. Der Zionismus war ein Fehler, den man uns vergeben muss. Es wird einen Staat geben müssen. Die ganze Diskussion um zwei Staaten beruht auf einem jüdischen Staat. Wir gehen jedoch heute in Richtung einer globalen Welt, immer mehr Grenzen fallen, umso mehr trennen wir uns von ethnischen Dingen. Feindbilder sollten aufgelöst werden.“

 

Ein Teilnehmer meinte, zunächst könnten zwei Staaten existieren. Wenn man sich dann näher gekommen sei, könnte daraus ein gemeinsamer Staat entstehen.

 

Braverman meint zu erkennen, dass Israelis und Palästinenser nicht weit entfernt von einer Annäherung seien. Sie sollten die Trennung abbauen, dann verlören die Extremisten auf beiden Seiten den Einfluss. 1948 bereits hätten Juden und Palästinenser anfangs auch friedlich zusammengelebt.

 

Er akzeptiere den Vorschlag einer Staatentrennung als Übergangslösung. So wären die Juden vor den Palästinensern geschützt und die Palästinenser würden nicht von den Juden kontrolliert. Aber er fragte: „Worauf basiert denn die Zwei-Staaten-Lösung?  - Darauf, dass Israel ein jüdischer Staat ist und die Kontrolle übernimmt.

 

Wenn tatsächlich zwei gleichberechtigte Staaten existieren, werden sie zusammenkommen und einen Staat bilden. Ich wehre mich gegen den Satz „Juden müssen ihren Staat haben“... Das würde nur bedeuten, der Konflikt und somit die Gewaltspirale ginge weiter.

 

Alles, was wir tun müssen, ist NEIN zu sagen zur Apartheid, fokussierend auf dem Völkerrecht. Boykott ist ein friedliches Instrument, das beste und einzige, das wir haben. Natürlich ist es wichtig, mit Abgeordneten zu sprechen, aber der Boykott ist wichtiger.

 

Als Martin Luther King junior im Gefängnis in Alabama saß, weil er Demos und andere Aktionen organisiert hatte, erhielt er den Brief von neun Geistlichen, acht Pfarrern und einem Rabbiner. Darin stand: „Bitte höre auf mit den Aktionen. Wir sind auch für die Gleichheit der Rassen, aber wir müssen die richtigen Wege gehen. Der neue Bürgermeister ist zwar auch für Rassentrennung, aber er ist bedeutend umgänglicher, netter.“ -

 

Nein! So geht es nicht! Wir sind gewaltlos, aber wir müssen die Macht erringen. Die Boykottaktionen in den Niederlanden und in Großbritannien waren bereits erfolgreich. Der Vergleich mit „Kauft nicht bei Juden“ aus der Nazizeit ist falsch. Das war etwas ganz anderes. Unser Boykott richtet sich nicht gegen Menschen, sondern gegen das, was die Regierung tut.

 

Als ich mit einem Pastor sprach, sagte dieser: „Sicher gibt es in der Kirchenleitung auch Unterstützung für die Palästinenser, die Kirche ist gegen Menschenrechtsverstöße. Aber die Kirchen-Hierarchie hat ein Problem, weil sie eine Institution ist. Sie muss ihr „Haus“ schützen, bewahren und deshalb vorsichtig und kompromissbereit sein.“

 

Aus diesem Grunde braucht die Kirche unsere Unterstützung, um gehört zu werden. Kirchen mögen keine Konflikte. Damals taten die Kirchen in Südafrika auch, was sie tun mussten. Als sie umschwenkten, haben sie die Kirche erschüttert. Sie waren in der Minderheit und deshalb vorsichtig, um nicht ihre Beziehungen zur Regierung aufs Spiel zu setzen. Sie glaubten, ansonsten würde die Kirche zerstört werden.

 

Aber die Kirche hielt und wird auch jetzt halten. Ihre Mauern sind fest.

 

Mit einem Bischof in Bayern habe ich mich gestritten. „Die Kirche in Deutschland ist auf Seiten Israels. Sie muss die „besondere Verantwortung“ berücksichtigen.“

 

Menschlichkeit soll also die Ausnahme bleiben. So wird es jedenfalls von der Kirche in Deutschland gesehen. -

 

Die Kirche hat keine besondere Verantwortung gegenüber den Juden, sondern eine gegenüber der Menschlichkeit. Der HERR ist für alle da! Menschlichkeit hat keine Ausnahme!“

 

Nachtrag – Diskussion mit Braverman am 18.Jan.2014 in Bonn

 

Autor des Buches „Verhängnisvolle Scham“.

Anmerkung: In seinem Buch „Fatal embrace“ dt.: „Tödliche Umarmung“ (in Deutschland unter dem vom Verlag gewählten Titel: „Verhängnisvolle Scham“) schreibt er: „Immer mehr Juden, in den USA, wie auch in Israel wurde klar, dass Israels gegenwärtiger Kurs selbstzerstörerisch ist und geändert werden muss, zum Wohle und zum Fortbestand der israelischen Gesellschaft. Ich versuche den Staat Israel nicht zu zerstören, im Gegenteil, ich versuche, die Kultur, die Sicherheit und vor allem das Volk zu erhalten. „Mein Buch ist ein Aufruf zum Handeln!“

 

·         „Die Palästinenser werden die Freiheit erlangen. Israels Soldaten entwurzeln die Olivenbäume. Wir pflanzen neue, einige werden überleben und ein Zeugnis sein.“

 

·         Die Christen in Palästina sind zwar in der Minderheit, aber sie haben eine starke Stimme, sprechen für die gesamte Bevölkerung. Aus ihrem Glauben heraus schöpfen sie die Kraft und den Mut, der Gewalt entgegenzuwirken.

 

·         Es gibt in Israel viele Juden, die versuchen, das Land zu retten. Unterstützen wir diejenigen, die den Militärdienst verweigern. Mutige Juden tragen Schilder, auf denen die arabischen Namen der Dörfer stehen, die von Israel vernichtet wurden. Ehemalige Soldaten (darunter sogar Elitesoldaten) brechen ihr Schweigen. Sie alle stellen eine Minderheit dar und haben keine politische Macht. Aber sie wollen nicht in einem Land leben, das immer faschistischer wird, indem man keine Kritik aussprechen darf.
Deshalb bitten sie uns um Hilfe – wir helfen, indem wir Israel boykottieren.

 

·         In den USA stehen auch die orthodoxen Juden solidarisch zu Israel, und die meisten Amerikaner sind für eine Solidarität mit Israel. Es gibt eine kleine junge Judenbewegung dagegen, einige sind  trotzdem für die zionistische Idee, andere dagegen, aber sie sind gemeinsam aktiv für ein anderes Israel, für einen gerechten Frieden.

 

·         Die meisten Rabbiner fürchten, ihren Job zu verlieren, wenn sie Kritik gegen Israel äußern. In Israel gibt es bereits ein Miteinander von Juden und Palästinensern, z. B. in dem Dorf, Wahad Al Salam/Neve Shalom.  Dort leben sie in friedlicher Koexistenz und lernen dabei, keine Feinde zu sein.

 

·         Aber das geschieht im Kontext eines dominierenden Volkes, das seinen Stiefel am Hals eines anderen hat. Einige finden sich mit diesem „Status Quo“ ab. Das ist dabei die Gefahr!!

 

·         Ich fragte palästinensische Aktivisten in Israel: „Trefft ihr euch mit jüdischen Studenten?“

„Nein, nur, wenn die jüdischen Studenten ihre Uniform ausziehen und uns nicht am Checkpoint kontrollieren, dann würde ich mit ihnen reden“, war die Antwort.  

 

·         Was die USA anbelangt, die Juden unterstützen den Staat Israel, weil sie fürchten, ansonsten bei Wahlen ihre jüdischen Stimmen zu verlieren. Das ist aber ein Mythos, dass ohne den Segen der jüdischen Lobby keine Politik geändert werden kann. Die jüdische Gemeinde ist klein. Sie tut so, als spräche sie für alle, aber das stimmt nicht. Es geht einzig und allein um finanzielle Macht!
Nur Menschen von unten können etwas ändern.

·         Anmerkung eines Diskussionsteilnehmers: Unser größter Gegner ist die Verlogenheit, die Heuchelei: Deutschland liefert U-Boote, um angeblich Frieden zu schaffen, das ist keine Friedenspolitik.
Der neue „Messias“ ist kein neuer Luther und kommt nicht aus der protestantischen Bewegung,  der fühlt sich der Wahrheit verpflichtet und heißt Franziskus.

 

Vielen Dank an die Chronistin dieses Abends Frau Inga Gelsdorf

 

   

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