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21.12.2019

 

Saudi-German Business Forum und mehr

 

 

Brandenburger Tor

Rundgang der Minister

Vertragsunterzeichnung

Teilnehmer

Saudische Info-Stände

Abschlusspanel Dr. Samra-Rothe links

Das 20. Treffen der saudisch-deutschen gemischten Wirtschaftskommission begann mit einem Abendessen am 17.12.2019 im Hotel Adlon - gleich gegenüber dem Brandenburger Tor in Berlin - stilvolle Einstimmung in die „20th Session of the Saudi-German Joint Commission on Economic and Technical Cooperation“ und das Programm des Saudi-German Business Forums am Folgetag. Selten vorher hatte es eine solch große saudische Delegation nach Deutschland gezogen. Das ausführliche Programm finden Sie hier.

 

Eröffnung durch zwei Minister

Mehr als 330 Teilnehmer waren in der Teilnehmerliste aufgeführt, davon die Hälfe Saudis. Sie waren der Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, des Saudischen Finanzministeriums und des Saudi Center for International Strategic Partnerships gefolgt. Sowohl der Saudische Finanzminister Mohammed Al Jadaan als auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betonten in ihren Einführungsreden die guten und seit 65 Jahren bestehenden Beziehungen beider Länder und die Tatsache, dass immerhin rund 800 deutsche Unternehmen in Saudi-Arabien ca. 40.000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Die hoch gelobte Vision 2030 des Kronprinzen Mohammed bin Salman stand im Mittelpunkt und beide Redner sowie später auch die Redner der verschiedenen Panels verwiesen auf das wichtigste Ereignis im Jahr 2020: den G20-Gipfel, den Saudi-Arabien am 21./22.11.2020 in Riyadh ausrichten wird. Beide Minister ließen es sich nicht nehmen, einen Rundgang über die Stände saudischer Institutionen, Behörden und Unternehmen zu machen, die unter dem Motto „Investment and Tourism“ ihre Produkte und Projekte vorstellten, darunter SAGIA und Modon, sowie Informationsstände zu den größten Gigaprojekten wie NEOM, Red Sea Projekt, Qiddiya, Amaala und Al Ula. Höhepunkt der ersten Stunde des reichhaltigen Programms war die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen beiden Ländern im „Blitzlichtgewitter“ der Hauptstadt-Fotografen.

 

Zusammensetzung der Teilnehmer

Die Teilnehmer verteilten sich etwa gleichmäßig auf die parallel laufenden Panels mit den Themen, die das Land am meisten beschäftigen und die auch Themen des G20-Gipfels im nächsten Jahr sein werden. Unter den mehr als 160 deutschen Teilnehmern waren neben vielen Vertretern des Wirtschaftsministeriums und der wichtigsten Verbände auch einige Unternehmer, die bereits auf eine jahrzehntelange, erfolgreiche Tätigkeit im Königreich zurückblicken, darunter Detlev Daues, Gründer und CEO von V-LINE EUROPE GmbH. Man hätte sich mehr deutsche Unternehmer gewünscht, denn diesen war hier die einmalige Gelegenheit geboten, mit saudischen Entscheidungsträgern der verschiedensten Bereiche in Kontakt zu treten. Die vom Finanzminister angeführte Saudische Delegation bestand aus Vertretern von 15 Ministerien, aller Gigaprojekte, die nach Plan laufen, Konzernen wie SABIC, den wichtigsten Behörden, wie MAWANI und den großen Fonds wie Public Investment Fund, Saudi Fund for Development und Saudi Industrial Development Fund, die auch mit Ständen und Informationsmaterial vertreten waren. Wie ein roter Faden zog sich durch die Vorträge der Saudis: „German technology would help us a lot“.

 

Gute Gespräche in den Pausen

Am Rande des Forums und in den Kaffeepausen gab es viele Gelegenheiten zu Gesprächen mit den Referenten und Teilnehmern. Auch zahlreiche saudische Frauen, die interessante Positionen im Königreich bekleiden, waren darunter. Bei meinem Besuch in Saudi-Arabien im Nov./Dez. 2019 hatte ich vergeblich versucht, in Riyadh einen Termin mit Prinzessin Haifa Mohammed Al Saud, der neuen Marketingdirektorin bei der Saudi Commission for Tourism and Heritage  (SCTH) zu vereinbaren. In Berlin wurde ich ihr vorgestellt und sie hatte Zeit für ein informatives Gespräch über die zukünftige Ausrichtung von SCTH, nämlich den Bereich Tourismus - eine Mammutaufgabe, denn es ist noch viel zu tun um die ehrgeizigen Ziele für den Tourismusbereich, wie sie in der Vision 2030 formuliert sind, zu erreichen. Hinzu kommt, dass durch die Liberalisierung und Vereinfachung der Visavergabe auch die Touristenzahlen steigen werden und darauf muss reagiert werden. - Vor Ort hilfreiche Hände zu finden, die z. B. die Registrierung der Teilnehmer vornehmen, ist in Berlin einfach: An der Charité gibt es seit vielen Jahren ein Programm für saudische Studierende der Medizin mit guten Deutsch-Kenntnissen. Einige haben auch bereits Karriere an der Charité gemacht, z. B. als Augenärztin. An dieser Stelle gilt ihnen mein großer Dank bei der Herstellung zahlreicher Kontakte.

Im Hinblick auf Gespräche mit deutschen Unternehmern gab es viele Neuigkeiten. Die im KSA tätigen deutschen Unternehmen unterstützen die Vision 2030. Dies wird immer wieder  im German-Saudi Business Magazine, dem Magazin der AHK Riyadh, betont. Die AHK war unter Leitung der seit September 2019 tätigen Geschäftsführerin Dr. Dalia Samra-Rothe mit mehreren Mitarbeitern in Berlin anwesend. Dr. Samra-Rothe leitete das Abschlusspanel.

 

Ein besonders interessantes Gespräch führte ich mit dem deutschen Unternehmer Dr. Gerhard Dust, Geschäftsführer der Firma PolyCare Research Technology GmbH & Co. KG. Auf meine Frage nach seiner Tätigkeit und dem Grund seines Besuches des Forums meinte er: „Im Jahr 2010 habe ich als "Rentner" unter dem Eindruck des Erdbebens in Haiti die Firma PolyCare gegründet. Wir haben uns damals zum Ziel gesetzt, dass wir Menschen nach Katastrophen aller Art (Erdbeben, Krieg etc.) befähigen wollen, mit lokal vorhanden Materialien einfach und schnell (und ohne schweres Baugerät) dauerhafte und umweltfreundliche Häuser zu bauen. Wir haben an dem Konzept über 8 Jahre geforscht und haben es tatsächlich geschafft, mit einer doch recht kleinen Mannschaft ein wirklich revolutionäres Bausystem zu entwickeln. Heute können wir mit praktisch jedem rieselfähigen Rohstoff (also sogar mit Wüstensand) in ganz kurzer Zeit einen hochfesten Beton herstellen. Dabei benutzen wir als Bindemittel ein spezielles Polyesterharz, das wiederum zum größten Teil aus recycelten PET-Flaschen besteht. So entsteht innerhalb weniger Stunden aus einer Mischung mit rund 90 % Sand ohne die Nutzung von Wasser und fast ohne Energieeinsatz ein Beton, der 4-5-mal so fest ist, wie normaler Zementbeton. Diesen Beton formen wir in Giessformen zu großen LEGO-Steinen - damit kann schließlich jeder bauen. Und die wirklich gute Nachricht: Unser System verursacht 60 % weniger Emissionen als die herkömmliche Industrie. Bei 50.000 kleinen Häusern sparen wir bereits 1 Mio. Tonnen CO2 ein. Aber all das wäre noch nicht genug, um am Markt zu bestehen. Man muss auch preiswerter sein, als die bisherigen Lösungen. Das war für uns eine der größten Herausforderungen und deswegen hat die Entwicklung auch so lange gedauert. Heute sind wir je nach Land 20-40 % günstiger als die herkömmliche Bauindustrie. Seit Anfang des Jahres produzieren wir bereits in Namibia. Unsere nächste Fabrik in Südafrika ist in Planung. Saudi Arabien ist für uns ebenfalls hochinteressant, weil es einerseits viele Bauprojekte gibt, aber natürlich andererseits Saudi-Arabien prädestiniert ist für unsere Technologie. Alle Rohstoffe sind im Land im Überfluss vorhanden und wir könnten Saudi-Arabien mit unserer Technologie im Bausektor vollständig importunabhängig machen“. - Das könnte klappen, denn „Wohnungsbau“ gehört zu den wichtigen Zukunftsthemen in Saudi-Arabien. Film: https://www.3sat.de/wissen/nano/190904-haeuser-aus-wuestensand-100.html

Internet: www.poly-care.de

 

Text und Fotos: Barbara Schumacher, Journalistin, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG)

 

Dateien:
The_Saudi-German_Business_Forum-_Panel_Details-Final.pdf1.4 M

   

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