Bödeckers erster Bauherr, Konrad Adenauer, beauftragte ihn mit der Gestaltung der Insel Grafenwerth (Bad Honnef), lange bevor ich ihn kennenlernte, damals als den Landschaftsgestalter der Bergischen Universität Wuppertal, noch bevor er dem Ruf der Wüste folgte. Denn dort wartete schon sein mächtigster Auftraggeber auf den großen deutschen Gärtner, Sir Richi, dessen Namen man inzwischen ohne zu übertreiben im gleichen Atemzuge zusammen mit Peter Joseph Lenné aber auch mit Hermann von Pückler-Muskau nennen muss. Dieser Mächtige war der langjährige Gebieter über Riad, der Hauptstadt des Königreiches Saudi-Arabien, Se. kgl. Hoheit Salman ibn Abd al-Aziz. Dieser, - der heutige König des KSA, der Hüter der Heiligen Stätten- schenkte dem eigenwilligen geist- und ideenreichen Gartenkünstler sein Vertrauen, der Riad grün werden ließ. Ihm gelang es, mit der kostbaren dem Golf abgewonnenen Ressource Wasser klug umzugehen; die beiden Wassertürme, das Zentrum Riads beherrschend, geben dafür Beweis.
Das deutsche Fernsehen berichtete mit zwei zu Primzeiten ausgestrahlten TV-Berichten über den „Gärtner der Könige“. So verwundert es nicht, dass seinem Sohn Jens, der das väterliche Unternehmen auch im KSA weiterführt, der größte je im Königreich vergebene landschaftsgärtnerische Auftrag, vom Kronprinzen, erteilt wurde. Sir Richi ließ es sich nicht nehmen, vor wenigen Monaten persönlich an der Auftragsübernahmezeremonie an seinen Sohn Jens dabei zu sein. Das Wirken der Bödeckers in den arabischen Golfländern ist die beste Visitenkarte eines deutschen Mittelständlers in der Arabischen Welt. Die Deutsch-Arabische Gesellschaft und alle Freunde hoher Gartenkunst verlieren mit Richard Bödecker einen großen Freund, der den Markenkern deutsch-arabischer Freundschaft personifizierte. Unsere Trauer teilen wir mit seiner Familie; wir haben einen guten Freund verloren und werden ihn sehr vermissen.
Siehe auch Saudi-Arabien ehrt deutschen Landschaftsgärtner:
Harald Moritz Bock
Generalsekretär
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