Teheran Der Iran will bis auf weiteres die Pilgerfahrten nach Saudi-Arabien aussetzen. Hintergrund ist ein Zwischenfall am Flughafen der saudischen Hafenstadt Dschidda. Anfang April sollen saudische Sicherheitsbeamte zwei junge iranische Pilger bei der Körperkontrolle sexuell belästigt haben. Solange die beiden Beamten nicht verurteilt und bestraft seien, werde es keine Pilgerfahrten mehr geben, sagte Kultusminister Ali Dschannati am Montag.
Die saudischen Behörden hätten die beiden Beamten zwar vernommen, unklar sei jedoch, ob sie auch bestraft wurden, sagte Dschannati. Im Iran steht nach islamischen Vorschriften auf sexuellen Missbrauch von Jugendlichen die Todesstrafe. Dies ist auch die Forderung des Irans.
Die Aussetzung gilt nur für die kleine Umra-Pilgerfahrt außerhalb der eigentlichen Hadsch-Saison. Die Reise nach Mekka ist für alle Muslime eines der wichtigsten religiösen Rituale. Jeder Muslim sollte einmal im Leben eine große Wallfahrt (Hadsch) dorthin machen.
Zwischen dem Iran und Saudi-Arabien herrscht seit Jahren diplomatische Eiszeit. Die Spannungen haben sich durch den Jemen-Konflikt noch verschärft. Der Iran hatte die Angriffe der von Saudi-Arabien geführten Koalition gegen die Huthi-Rebellen im Jemen scharf verurteilt und eine sofortige Waffenruhe gefordert. Die schiitischen Huthi-Rebellen werden von Teheran unterstützt.
Hier finden Sie den vollständigen Artikel erschien im Handelsblatt am 13.04.2015.
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