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16.03.2017

 

Enkel Balfour zur Erklärung seines Großvaters 1917 - spannend!

 

https://www.unescwa.org/publications/israeli-practices-palestinian-people-apartheid-occupation

 

Amüsanterweise hat der Earl of Balfour vor einem Monat einen Leserbrief in der NY Times veröffentlicht. Und zwar einen solchen, der die israelischen Rechtsnationalisten zu wütenden Reaktionen veranlasste. 

Er ist der Enkel des Neffen des ersten Earl of Balfour, des englischen Außenministers, der 1917 mit seiner Deklaration die Gründung einer jüdischen Heimstätte in Palästina anstieß und nach seiner aktiven Politiker-Zeit den Earl-Titel verliehen bekam. Roderick Balfour schreibt (in Übersetzung von Rolf Verleger, Original https://www.nytimes.com/2017/02/16/opinion/the-presidents-turn-on-the-mideast-road.html ). 

 

An den Herausgeber:

 

1917 schrieb mein Ahne Arthur Balfour als Britischer Außenminister die Balfour-Deklaration -  eine großartige humanitäre Initiative, um Juden eine Heimat in ihren alten Landen zu geben, vor dem Hintergrund der entsetzlichen russischen Pogrome. Es ist uns jedoch bewusst, dass ein zentraler Grundsatz der Deklaration über die Jahrzehnte zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geriet: Respekt vor der Stellung der (arabischen) Palästinenser.

 

Die zunehmende Unfähigkeit Israels zur Thematisierung dieser Bedingung, verbunden mit der Expansion der jüdischen Siedlungen in arabisches Territorium, sind Hauptfaktoren beim weltweiten Anwachsen des Antisemitismus.

 

Wenn es eine Chance geben soll, diese Situation zu neutralisieren, dann dadurch, dass Israel die Resolutionen der Vereinten Nationen respektiert (derselben Vereinten Nationen, die vor 70 Jahren Israel Legitimität verliehen haben) und dafür sorgt, den Palästinensern ihren eigenen Staat zu gestatten. Selbstverständlich wird dies eine Diskontinuität und einen politischen Umbruch in Israel bedeuten, und so ist es enttäuschend, dass Präsident Trump diese Woche zu diesem Thema mehr wie Janus wirkte.

 

Trotzdem ist Premierminister Benjamin Netanyahu dies den Millionen Juden auf der ganzen Welt schuldig, die im Wesentlichen wegen der Ergebnisse der israelischen Innenpolitik zu leiden haben, als auch den in Unfreiheit lebenden Palästinensern.

 

Daher glauben wir nicht, dass das hundertjährige Jubiläum der Deklaration in diesem Jahr sinnvoll gefeiert werden kann, außer es wird Fortschritt erzielt, und zwar bald. Gleichzeitiges Bemühen, Jerusalem zu einer international gesicherten Hauptstadt aller drei abrahamitischer Religionen zu machen, könnte die ursprünglichen Absichten noch verwirklicht sehen.

 

RODERICK BALFOUR

London

 

   

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