Christian Müller / 19. Okt 2018 - Ein neues Buch zum Thema Antisemitismus klärt die Frage, ob Kritik an Israel, wie behauptet, die neue Form von Antisemitismus ist. Das fach- und sachkundige Buch zur Frage, ob Kritik an Israel in jedem Fall eine neue – zu verurteilende – Form von Antisemitismus ist, oder eben nicht, und warum, war überfällig. Jetzt ist es erschienen. Der Autor, Moshe Zuckermann, ist für das Thema prädestiniert wie kaum ein anderer: Er ist der Sohn polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender, ist in Israel geboren, hat in Deutschland studiert (schreibt also selber in deutscher Sprache), war jahrelang Professor für deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv und kennt so Israel und Deutschland nicht nur als promovierter Wissenschaftler, sondern ebenso aus eigener langjähriger Lebenserfahrung. Moshe Zuckermann spricht Klartext. Er kritisiert nicht nur, er verurteilt in harten Worten, was zumal in Deutschland zwischenzeitlich die Norm ist: dass «Israel» und «Zionismus» in höchst fahrlässiger Weise mit «den Juden» vermischt und – im Interesse Israels – de facto gleichgesetzt werden. Er kritisiert und verurteilt in harten Worten die neue Taktik der (vor allem deutschen) Antisemitismus-Jäger, Veranstaltungen, an denen es zu Kritik an Israel kommen kann, durch Kündigung der Veranstaltungsräume oder gar Auftrittsverbote zu verhindern – und er zählt konkret mehrere solche Machenschaften etwa im Jahr 2017 auf. Er kritisiert und verurteilt aufs schärfste die neue Methode, Israel-kritische Juden als Selbsthasser und sogar selber als Antisemiten hinzustellen. Viele Deutsche, sagt Zuckermann, glauben sich von der Schuld am Holocaust befreien zu können, indem sie sich jetzt mit Israel solidarisieren. Mehr unter https://www.infosperber.ch/Artikel/Gesellschaft/Deutschland-Israel-Antisemitismus-Moshe-Zuckermann
< Asmara, Hauptstadt von Eritrea, ist ein Architektur-Freilichtmuseum hauptsächlich Bauhaus und Art-Deco u.ä.