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29.03.2017

 

Muriel Asseburg und Jan Busse, Der NAHOSTKONFLIKT – Geschichte, Positionen, Perspektiven

 

 

C.H.BECK WISSEN, München 2016

129 Seiten mit 4 Karten

Originalausgabe

Broschur € 8,95

ISBN 978 3 406 69776 0

 

Die Autoren des vorliegenden Buches sind: Muriel Asseburg, Nahost-Expertin an der Stiftung Wissenschaft und Politik und Jan Busse, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Politik und Konfliktforschung an der Universität der Bundeswehr in München. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine kurzgefasste Betrachtung zu dem existenziellen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, seit Jahrzehnten im Fokus der Weltöffentlichkeit stehend, zu geben.

 

Das Werk ist in fünf Teile gegliedert. In der Einführung stellen die Autoren die Frage, ob der sogenannte Nahostkonflikt der einzige, also der Schlüsselkonflikt gemeinhin, in dieser Region ist. Und erläutern in groben Zügen weitere zwischenstaatliche und innerstaatliche Konflikte, die dort schwelen. Die Meinung, die Lösung der Palästinafrage würde alle Probleme lösen, war irrig. Denn es erwies sich, dass  der Arabische Frühling diesen Konflikt nicht tangierte. Es waren wichtigere innerstaatliche Dinge, welche die Menschen auf die Straße trieben.- Es stehen sich kontroverse Vorstellungen gegenüber: Für Israelis ist die Besetzung des Landes eine Rückkehr in das gelobte Land, für die Palästinenser hingegen rechtswidriger Landraub.

 

Der umfangreiche zweite Teil zeichnet die „Stationen des Nahostkonflikts“ nach, beginnend mit den Hintergründen des politischen Zionismus und den Aufständen der einheimischen Bevölkerung im britischen Mandatsgebiet. Die israelische Staatsgründung im Jahre 1948 hatte gravierende Folgen: Kriege, von den Israelis als Unabhängigkeitskrieg geführt, von Palästinensern Naksa (arabisch für Rückschlag, Katastrophe) genannt. Die von den Autoren in Teil III ausführlich beschriebenen „Friedensverhandlungen: Positionen und Lösungsansätze“ waren bis heute erfolglos. Der Verlauf des Konflikts von 1882 bis 30. September 2015 ist auf einer Zeittafel im Anhang dargestellt.

 

„Die Folgen des Arabischen Frühlings“ - weltweit ein Fanal der Hoffnung auf Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit -, seine unmittelbaren Auswirkungen, auch im Hinblick auf die Verschiebung der Machtbalance in der Region, die Wagenburg Israel und den wachsenden Unmut in der palästinensischen Bevölkerung veranschaulicht Teil IV.

 

Mögliche „Optionen zur Regelung des Konflikts“ stellen die Autoren im letzten Teil vor, wie eine Zweistaatenregelung oder Alternativen dazu: eine jüdisch dominierte Einstaatenregelung, ein demokratischer binationaler Staat oder Konföderationsmodelle. Die Realität heute ist allerdings ‚Ein Staat unter israelischer Kontrolle’.

 

Der Ausblick ist für den Leser nicht weniger deprimierend als die Ausführungen selbst. Wie könnte man sonst die bewegende Tatsache beschreiben, dass die UN seit August 2015 die Toten im Syrienkrieg - bis dato mindestens 250.000 – nicht mehr zählte? (S. 81) Auch für die Palästina-Frage ist noch keine Lösung in Sicht. Mittlerweile sprechen beide Bevölkerungen, Israelis und Palästinenser, der anderen Seite nicht nur den Willen zum Frieden, sondern auch die Fähigkeit dazu ab. Die Autoren fordern eine verstärkte internationale Einmischung und Vermittlung. Diese müsste „Eckpunkte vorgeben, innerhalb derer sich die Konfliktparteien zu einigen haben sowie konkrete Sicherheitsgarantien und Beiträge zur Regelung des Flüchtlingsproblems anbieten“.

Die Autoren befürchten, es sind „vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Syrien und des Kampfes um regionale Hegemonie zwischen Iran und Saudi-Arabien – auf absehbare Zeit weder eine Regelung der regionalen Dimensionen des Palästina-Konflikts noch eine Einigung auf ein israelisch-syrisches oder ein israelisch-libanesisches Friedensabkommen wahrscheinlich. Damit dürfte der Konflikt fortdauern und die Besatzung (nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967) ihr 50-jähriges Jubiläum feiern.“

 

Ein Anhang mit Zeittafel, einer Tafel zur demographischen Entwicklung, ausgewählter Literatur und Filmen, einem Personenregister sowie vier Karten vervollständigen ein prägnant geschriebenes, außerordentlich informatives Taschenbuch!

 

Helga Walter-Joswig

 

   

< Sebastian Conrad und Jürgen Osterhammel (Hg.), Wege zur modernen Welt 1750 – 1870, in der Reihe Akira Iriye und Jürgen Osterhammel (Hg.), Geschichte der Welt