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25.11.2013

 

Neu in Amman: The Jordan Museum

 

Die jordanische Hauptstadt ist reich an kulturellen Einrichtungen: neben der National Gallery of Fine Arts gibt es mindestens 15 namhafte Kunstgalerien und zu den sieben Museen ist das mit japanischer Unterstützung erbaute, sensationelle Jordan Museum im attraktiven Stadtteil Ras Al Ayn hinzugekommen. „Mathaf Jordan Ras Al Ayn“ ist die Ansage an den nur der Arabischen Sprache mächtigen Taxifahrer.

 

The Jordan Museum

Der imposante Museumseingang (siehe Foto) weckt große Erwartungen. Es gibt viele Überraschungen, die größte gleich hinter dem Eingang zur großzügigen Treppenhalle des Museums: ein derart hervorragend präsentiertes „Empfangskommittee“ in einem Museum dürfte auf der Welt einmalig sein. Mehr sei nicht verraten, Worte können dies nicht beschreiben, man muss es gesehen haben. -  In drei umfangreichen Galerien wird die Geschichte Jordaniens erzählt, eingebettet in Archäologie, Ethnografie und die Moderne. Der moderne Museumsbau in eigenwilliger Architektur aus dem für Amman typischen beigen Gestein und mit viel Glas enthält die neueste Museumstechnik wie z. B. 40 interaktive Terminals. Architekt und Designer ist der Jordanier Ja’far Toukan, von dem es viele Gebäude im Land gibt. –  Wer in Petra war oder den Besuch der Hauptstadt der Nabatäer noch vor sich hat, den wird vor allem der Ausstellungsraum über die Nabatäer interessieren. Hier ist das Anliegen, die in vielen Bereichen rätselhafte Geschichte der Nabatäer anschaulich zu machen, mit ausgezeichneten, erstmals ausgestellten Exponaten, hervorragend gelungen. Vor Ort gibt es in Petra zwar auch ein kleines archäologisches Museum, aber auf begrenztem Raum reicht der Platz nur für wenige Funde der Archäologen, während das Jordan Museum eine reiche Auswahl z. B. an Keramiken bietet. Die Nabatäer waren für ihre kunstvollen Keramikarbeiten, wie z. B. bemalte Weintrinkschalen, berühmt. Natürlich gibt es ausführliche Informationen über die Handelsrouten der Nabatäer, die durch den Handel mit den Schätzen des Orients zu großem Wohlstand gelangten und über die einzigartige Architektur ihrer Tempel und Gräber – nicht nur in Petra sondern auch in Madein Saleh, der zweitgrößten Nabatäer-Stadt im Königreich Saudi-Arabien.

Museumsdirektorin ist seit April 2013 Sharifa Noor bint Nasser, Mitglied der Königlichen Familie (Prinz El Hassan bin Talal ist direkter Cousin). Sie hat den BA Abschluss in Archäologie der University of Jordan. Das College Studium am Institut  für Archäologie in London hat sie mit dem Master abgeschlossen, Spezialgebiet ist „Archäologie für das allgemeine Publikum“ und ein Schwerpunkt ihres Studiums lag auf „Kulturtourismus“. Der Direktorenposten ist für sie ideal. „Die Idee für das Museum wurde bereits in den 1960-er Jahren geboren. Die Grundsteinlegung erfolgte 2005 durch Königin Rania, die vorläufige Eröffnung war am 31.1.2013, aber die offizielle, feierliche Eröffnung des Museums steht noch bevor, weil die Arbeiten im ersten Stock noch nicht abgeschlossen sind. Wir hoffen, dass das Museum 2014 offiziell eröffnet wird. Das  Museum ist bereits jetzt für Besucher zugänglich und erfreut sich großer Beliebtheit, allerdings bisher nur bei Insidern, weil die Marketingaktion mit dem Jordan Tourism Board erst nach der offiziellen Eröffnung geplant ist. Wir gehen davon aus, dass das Museum dann bei allen Reiseveranstaltern in das Besuchsprogramm für Amman aufgenommen wird – als neuer Höhepunkt des Hauptstadtbesuchs neben Zitadelle mit Archäologiemuseum und Römischem Amphitheater“, so die Museumsdirektorin. „Das Museum wird auch Bildungs-  und Forschungsprogramme anbieten, es wird eine große Bibliothek geben neben den heute selbstverständlichen Einrichtungen in einem Museumsneubau. Unser Ziel ist Erhalt, Deutung und Präsentation des kulturellen Erbes des Hashemitischen Königreichs Jordanien“. (www.jordanmuseum.jo)

Text und Foto: Barbara Schumacher

 

   

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