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17.07.2014

 

Peter Scholl-Latour warnt: ISIS-Terroristen wollen Mekka und Medina

 

Saudi-Arabien schickt 30 000 Soldaten an seine Irak-Grenze. Nahost-Experte Scholl-Latour erklärt in BILD den Hintergrund. Droht eine Schlacht um die Heiligtümer des Islam?

 

Der Vormarsch der ISIS-Dschihadisten im Nordirak – jetzt droht dem Konflikt eine völlig neue Dimension.

Überraschend kündigte Saudi-Arabien an, 30 000 Soldaten an seine 900 Kilometer lange Wüsten-Grenze zum Irak zu schicken. Zuvor hatte die irakische Armee Grenzposten kampflos geräumt.

Der arabische Fernsehsender „Al-Arabiya“ zeigte in einem Video, wie 2500 Soldaten ihren Posten im Osten der Stadt Karbala aufgeben. Die Grenze zu Saudi-Arabien ließen sie unbewacht zurück.

Nahost-Experte Peter Scholl-Latour (90) ist sicher, dass die Ängste im Königshaus von Saudi-Arabien berechtigt sind.

„Die Dschihadisten interessieren sich nicht für das Öl. Geld haben die schon genug“, sagt der profunde Kenner der islamischen Welt zu BILD.

„Sie wollen nach Mekka und Medina. Sie wollen die heiligen Stätten des Islam aus der Kontrolle der Saudis befreien, die in ihren Augen Heuchler sind.“

Der Nahost-Experte kann nicht verstehen, wie wenig Beachtung die Welt der aktuellen Zuspitzung des Konfliktes schenkt. Jüngstes Beispiel: Die Umbenennung von ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) in „Islamischer Staat“, sowie die Ausrufung eines Kalifats unter Terrorfürst Abu Bakr al-Baghdadi am 29. Juni. Scholl-Latour sieht darin „ein epochales Ereignis“.

Ausgeschlossen sei in naher Zukunft eine Art Schlacht zwischen ISIS und Saudi-Arabien. Die Strategie von ISIS sei vielmehr Infiltration.

Die Chancen dafür stünden nicht schlecht: Speziell unter jungen Männern in Saudi-Arabien wachse die Wut auf die herrschende Klasse mit ihrer teilweisen Doppelmoral. Diese zeige sich in dekadentem Luxus oder in der strategischen Zusammenarbeit mit den USA, die Saudi-Arabien gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran hochgerüstet hätten.

Das Absurde an der drohenden Konfrontation zwischen ISIS und dem Königreich, das als größter Öl-Produzent der Welt zu unbeschreiblichem Reichtum gelangt ist: ISIS hatte in seiner Anfangszeit „Sponsoren“ aus Saudi-Arabien, private Sympathisanten, die die sunnitischen Extremisten als Speerspitze im Kampf gegen die verhassten Schiiten sahen.

„Nun werden sie von denen bedroht, die sie einst finanziert haben. Sie haben aufs falsche Pferd gesetzt“, sagt Scholl-Latour.

BBC-Sicherheitsexperte Frank Gardner sieht gar eine gewisse Schadenfreude auf Seiten Irans und dessen Verbündeter in der irakischen Regierung. Dort herrsche mit Blick auf Saudi-Arabien die Meinung: „Man erntet, was man sät.“

Die ISIS-Kämpfer kontrollieren die westirakische Region Anbar, die fast die Hälfte der Grenze zu Saudi-Arabien ausmacht. Die Terrorbrigaden stünden damit „direkt vor der Haustür“, analysiert Gardner.

Einzig gute Nachricht: Die Grenzlinie sei mit Zäunen, moderner Überwachungstechnik und Stacheldraht weitaus besser gesichert als die Grenze zwischen Syrien und Irak.

Auch der BBC-Experte sieht konkrete Kriegsgefahr heraufziehen. Selbst wenn Saudi-Arabien derzeit noch nicht im Visier der Dschihadisten stehen sollte, sei den Offiziellen in Riad inzwischen klar: „Alles nur noch eine Frage der Zeit.“

Experten haben aufgrund von Stimmen auf den ISIS-Propaganda-Videos etliche der brutalsten Kämpfer als Saudis identifiziert. Sie schlossen sich dem Heiligen Krieg an, obwohl ihnen regierungsgestützte Fatwas (Mufti-Rechtssprüche, die für Gläubige bindend sein sollen) genau dies strengstens untersagten.

Nahost-Kenner fürchten: Der blutige Feldzug in Syrien und im Nordirak hat sie so radikalisiert, dass sie ohne Wimpernzucken auch gegen ihr eigenes Volk kämpfen würden.


Quelle: BILD
Hier finden Sie den Link des Interviews mit dem DAG-Vizepräsidenten im BILD.

 

   

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