Die Uno hatte 1,6 Milliarden Euro für 2016 erbeten, um die Menschen im Jemen zu versorgen. Davon sind bislang aber nur rund 16 Prozent zugesagt worden. Derweil verschärfe sich die humanitäre Krise in dem arabischen Land, so Ging.
Rund 13 Millionen Jemeniten seien auf Hilfsleistungen angewiesen, 7,6 Millionen Menschen litten unter einer unsicheren Ernährungslage und brauchen dringend humanitäre Hilfe. Sie benötigten sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittel. Rund 180.000 Kinder seien unterernährt. 2,5 Millionen Bürger seien zu Flüchtlingen geworden.
Die internationale Gemeinschaft verschließe davor die Augen, so Ging: "In den vergangenen Monaten hat sich die Zahl der Spender für die humanitäre Hilfe für die Menschen im Jemen schockierend verringert."
Ausgerechnet das Land, das mit seiner Militäroperation die Krise seit März 2015 deutlich verschärfte, hat in diesem Jahr noch keinen Cent für die Not leidenden Menschen überwiesen: Saudi-Arabien. Im vergangenen Jahr hatte das Königreich noch mehr als 200 Millionen Euro gespendet. Die Uno appelliert deshalb eindringlich an Saudi-Arabien und die anderen Golfstaaten, ihre Nachbarn im Jemen mit Hilfslieferungen zu unterstützen. Im Gegensatz dazu haben die USA, die Europäische Union und Japan bereits Geld überwiesen.
Seit Beginn der von Saudi-Arabien angeführten Offensive sind nach Uno-Angaben mehr als 6000 Menschen getötet worden, unter ihnen rund 930 Kinder. Nach Schätzungen gibt das Königshaus für den Krieg im Jemen pro Monat rund 200 Millionen Euro aus.
Die Friedensgespräche zwischen der von Riad unterstützten Regierung und den Rebellen in Kuwait sind am Dienstag ergebnislos unterbrochen worden.
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