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03.11.2017

 

Sanktionen gegen Republik Sudan sind Geschichte

 

 

Kushitischer König Nationalmuseum

Meroe

Gubbas

Ausgrabungsarbeiten beim Jebel Barkal

Christliche Wandmalerei Kapelle Old Dongola

Urenkelinnen des Sultans Ali Dinar Port Sudan Festival

Beja Ali Mahmoud

Gubba in Quikkah

Nach einiger Zeit der Verunsicherung ist seit 2. November 2017 entschieden: die jahrelangen Sanktionen gegen die Republik Sudan sind auf Dauer aufgehoben.

 

Während trotz einiger Schwierigkeiten die kulturellen Beziehungen mit Deutschland, vor allem auf dem Gebiet der Archäologie stets fortgeführt worden waren, hatten die wirtschaftlichen Aktivitäten deutscher Unternehmer sehr gelitten, obwohl sich vor der Zeit der Sanktionen viele deutsche Investoren im Land engagiert hatten. Auch Wirtschaftsdelegationsreisen in das Land waren beliebt. Nun dürften deutsche Unternehmer wohl einen Neustart wagen, denn nach wie vor ist die Republik Sudan – nicht nur wegen des großen Inlandsmarkts sondern auch im Hinblick auf die reichen Bodenschätze, zu denen auch Gold gehört, und z. B. hinsichtlich der landwirtschaftlichen Möglichkeiten attraktiv. Der „Normalzustand“ für Investoren wird dann erreicht sein, wenn wieder finanzielle Transaktionen im internationalen Bankensektor möglich sind. Bisher mussten internationale Investoren nämlich Säcke mit Bargeld bewegen, was tatsächlich erfolgte: vorrangig durch Chinesen und Brasilianer, die auch in den Zeiten der Sanktionen in große Projekte investiert haben.

 

Auch der Tourismus im Sudan wird einen Aufschwung erleben. Das Land hat viel zu bieten: Durch die Lage am Zusammenfluss von blauem und weißen Nil ist die geschichtsträchtige Hauptstadt Khartoum mit zahlreichen ausgezeichneten Museen und einer Vielzahl von Universitäten, darunter die namhafte University of Khartoum attraktiv. Das Nationalmuseum versäumt kein Besucher, hier ist die Attraktion die etwa 15 cm große Statue eines kushitischen Königs mit Resten von Goldauflage, der schon auf Tournee als Leihgabe in vielen internationalen Ausstellungen unterwegs war. Nun wird man endlich auch die wegen fehlender Investoren vernachlässigte Infrastruktur in der Stadt verbessern können. Beliebtes Ausflugsziel von Khartoum ist die benachbarte, frühere Hauptstadt Omdurman mit Khalifa-Haus, Mausoleum des Mahdi und einer Veranstaltung der besonderen Art: jeden Freitag Nachmittag versammeln sich Sufis bei Derwischtanz und Musik zu Füßen der dortigen Mausoleen.

 

Auf Fahrten durch das riesige Land fallen immer wieder die vielfältig dekorierten Ghubbas mit ihrer einmaligen Architektur auf: Mausoleen, die von den Einwohnern der jeweiligen Dörfer liebevoll gepflegt werden. Im ganzen Land gibt es davon mindestens 500. Es handelt sich meist um Mausoleen von Sufi Sheiks verschiedener Sufi-Richtungen, wobei die Gubbas der Kathmiya Sufis besonders durch ihre teils archaisch anmutende Adobe-Architektur beeindrucken: Sei es in Kassala, in Abu Harras bei Wad Medani oder in Quikkah.  Erst rund 20 Prozent der Altertümer wurden von internationalen Archäologen ausgegraben, darunter in Old Dongola die Pyramiden der schwarzen Pharaonen (Sudan hat mehr Pyramiden als Ägypten). In Old Dongola haben die Polen eine Kirche mit sehr gut erhaltenen, christlichen Wandmalereien ausgegraben. Die bekanntesten Ausgrabungsstätten sind Meroe, Naga und Musawwarat al Sufra in der Nähe der Hauptstadt. Dort graben seit Jahrzehnten deutsche Archäologen. Schon allein der Besuch der vielen Ausgrabungsstätten im Land, an denen die internationalen Ausgrabungsteams aus Deutschland, Polen, Italien, Schweiz, USA, etc. in den Monaten Dezember bis März arbeiten, bringt außergewöhnliche Eindrücke für an Archäologie interessierte Besucher. Für die sensationellen Funde in Dukki Gel durch den Schweizer Archäologen Charles Bonnet, der vor einigen Jahren sieben überdimensionale Granitstatuen, u. a. von König Taharka ausgegraben hat, baute man ein einzigartiges Museum in Kerma.

 

Am Fuß des „heiligen Bergs“ Jebel Barkal und in Port Sudan finden jährlich attraktive Festivals zum Erhalt des Kulturerbes statt, Ziele vieler Besucher aus dem In-und Ausland. Die Aussteller und deren Familienangehörige tragen die traditionelle Kleidung der 196 verschiedenen Stämme des Landes (mit verschiedenen Dialekten)  – ein Fest für die Augen. Vertreten ist auch Darfur, dann stehen der frühere Sultan Ali Dinar und seine Geschichte im Mittelpunkt. Port Sudan ist mit seinen vorgelagerten, noch recht unberührten Korallenriffen und gesunkenen Schiffen Ziel von Tauchern aus aller Welt. Von Port Sudan aus kann man z. B. mit Ali Mahmoud, einem Goldminenbesitzer vom Stamm der Beja, die nördlich gelegenen Goldminen besuchen. Die 65 km südlich von Port Sudan gelegene Insel Suakin, einst „weiße Perle im roten Meer“ genannt, wird mit Hilfe der Türken saniert. Noch ist die geschichtsträchtige Insel ein schrecklicher Anblick mit hunderten zusammengefallender Häuser aus weißem Korallenstein, die einst mit herrlichen holzgeschnitzten Balkons, Türen und Fenstern geschmückt waren. Die drei Moscheen und das ehemalige Zollgebäude sind bereits renoviert –  zwar in weiß, aber leider nicht mit dem ursprünglichen Baumaterial, was bei vielen Einheimischen auf Kritik stößt.

 

Sudan vereinigt afrikanische und arabische Traditionen und der Besucher kann eine wirklich großartige Gastfreundschaft genießen. Staudämme sorgen für gute Wasserversorgung, die Straßen im Land sind gut, auch in der Wüste ist der Empfang für Mobiltelefone garantiert.

 

Die Bestätigung und Einzelheiten zur endgültigen Aufhebung der Sanktionen finden Sie im folgenden Text (Quelle: Botschaft der Republik Sudan):

 

“Nov. 2nd   2017  -  The United States of America on Wednesday said the decision to revoke the economic and trade sanctions against the Sudan was final and that the decision on the national emergency on Sudan was a routine procedures carried out at this time of the year. 
The US Chargé d'Affaires to the Sudan, Ambassador Steven Koutsis, said the US Administration Notice issued on the 31st of October 2017, on the Continuation of the National Emergency on Sudan which was stipulated by the Executive Order 13067 since 3rd of November 1997, was a regular and routine procedure that the administration issues at this time each year.
The Charge D'Affaires renewed during a meeting with the Undersecretary at the Ministry of Foreign affairs, Ambassador Abdul Ghani Al Nayem, that the Notice does not in any way reverse the decision of the US President issued on the 6th of October 2017 on the permanent revocation of the economic and trade sanctions against the Sudan.
The Undersecretary has meanwhile reaffirmed that the Sudan does not pose any threat to the interests of the United States of America and that the great positive results achieved on the five tracks showed that Khartoum is a state with determination, will, credibility and desire to establish a strong partnership between the two countries to achieve peace and security at the regional and international levels and that the two countries have so many in common and have common interests.
The Spokesman for the Ministry of Foreign Affairs, Ambassador Ghareeb Allah Al Khidir, pointed out in statement to the Sudan News Agency SUNA that the two sides have agreed to enter into the second phase of the process of constructive engagement between the two countries in a way to enable them reach full normalization of bilateral relation and boost the economic and investment relations in the interests of the peoples of the two countries.”

 

Text und Fotos: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft

 

   

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