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17.03.2025

 

KSA: Rasante Entwicklungen in Tourismus und Kultur

 

 

Desert Rock Resort (RSG)

Hegra

Marid Fort

Palast Najran

Murabba Palace

Fort Masmak

Über einen Mangel an großartigen Ideen, Finanzen und Realisierungspotenzial kann das Königreich Saudi-Arabien nicht klagen: Unglaublich erscheinende Tourismusprojekte in großer Zahl sowie eine noch bis vor einigen Jahren für unmöglich gehaltene, allumfassende, einmalige Kulturvorhaben werden - entsprechend der im April 2016 veröffentlichten Vision 2030 - in die Tat umgesetzt. Die „Halbzeit“ der Vision 2016 ist überschritten und nach nunmehr neun Jahren können sich die bisher erreichten Erfolge sehen lassen. Vor allem bei der jungen Bevölkerung (etwa 70 %) kommen die Fortschritte sehr gut an; denn auch in den Bereichen Tourismus und Kultur spielen moderne Technologien - eine große Rolle. 

 

Neu: Desert Rock Resort für 3.200 Dollar pro Nacht

Eines von vielen Projekten im Königreich, im Vorfeld von Kritikern als utopisch, unmöglich, unrealisierbar, etc. bezeichnet, ist fertig, berichtet Arabian Business am 16. März 2025. Der öffentliche Investitionsfonds Saudi-Arabiens hat etwas geschaffen, das als neue Hochburg des Hauses Atreides durchgehen könnte: ein in die Berge gehauenes Luxusresort, in dem karge Umgebung auf modernste Gastfreundschaft trifft. Das Desert Rock Resort, das am 15. Dezember 2025 unter dem Portfolio von Red Sea Global (RSG) eröffnet wurde, hat eine unerwartet internationale Kundschaft in seine markante Natur-Landschaft gelockt. Gut betuchte Reisende zahlen bis zu 3.200 US-Dollar pro Nacht für das Privileg, im Inneren eines Berges zu schlafen und vom eigenen Pool den Blick auf eine völlig vegetationslose Berg- und Wüstenlandschaft zu genießen.

Die Entwicklung stellt einen Paradigmenwechsel in der Luxusgastronomie dar. Anstatt protzige Bauten zu errichten, die die Landschaft dominieren, scheinen die 54 Villen und 10 Suiten - jede mit eigenem Pool - von der Natur selbst geschaffen worden zu sein. „Das Konzept des Resorts ist aus architektonischer Sicht eine Tarnung“, sagt RSG-Geschäftsführer Thomas Combescot. „Wenn man das Resort überfliegt, sieht man es nicht“. Dieser Ansatz erinnert an die versteckten Sietch-Gemeinschaften in Frank Herberts Fremen, mit Korridoren, die sich tief in den Berg graben und unerwarteten Luxus im Inneren offenbaren. „Manche Gäste vergleichen es mit Star Wars, mit Dune“, bemerkt Combescot. „Es ist, als wäre man auf einem anderen Planeten“.

Der interessanteste Marktindikator ist das Buchungsverhalten, das den typischen Trends im Königreich widerspricht. Während die Besucher aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten einen Kernmarkt bilden, berichtet Combescot, dass der erste Gast ein Chinese war, gefolgt von vielen ostasiatischen und osteuropäischen Reisenden. Diese Diversifizierung deutet darauf hin, dass der Preis von 3.200 Dollar internationale Luxustouristen, die auf der Suche nach neuen Erfahrungen sind, nicht abschreckt - ein positives Signal für Saudi-Arabiens Vision 2030 - und die Bestätigung der Strategie, den Tourismus als wirtschaftliche Pipeline jenseits der Ölabhängigkeit zu entwickeln. Das Desert Rock Resort liegt nur 20 Minuten vom Red Sea International Airport entfernt (wesentlich bequemer als interstellare Reisen) und reiht sich in die Reihe der anderen Ultra-Luxus-Hotels in diesem Gebiet ein, darunter Shebara, St. Regis und Six Senses. Den Wettbewerbsvorteil des Resorts sieht Combescot in der in der saudischen Tradition verankerten Kultur der Gastfreundschaft: „Sie ist definitiv in der DNA eines Saudis verankert, und das macht einen großen Unterschied“ - vielleicht ist das Königreich die Version der Bene Gesserit, die sich seit Generationen der sorgfältigen Kultivierung verschrieben hat, angewandt auf die Kunst des Fünf-Sterne-Service.

 

Wachsender Kultursektor erregt weltweit Aufsehen

„Was treibt Saudi-Arabiens schnell wachsenden Kultursektor an?“ - Wer das Königreich regelmäßig bereist, hat die sensationelle Entwicklung - vor allem in den letzten fünf Jahren - erleben können und hat mindestens drei Antworten parat. Neben den ehrgeizigen Zielen der Vision 2030, die den Kultursektor in beträchtlichem Maße als Beitrag zum wachsenden Bruttoinlandsprodukt sieht, gibt es die Erkenntnis, dass für einen florierenden Tourismus auch attraktive Kulturangebote notwendig sind. Und schließlich ist allerorts zu beobachten, dass der Kultursektor vielfältige, interessante Arbeitsplätze für die junge, äußerst motivierte Generation in Saudi-Arabien schafft. Auch das ist ein wichtiges Ziel der Vision 2030.

Besucher des seit 2019 für den Tourismus offenen Landes können nicht nur gigantische und einmalige Lichtkunstfestivals, Filmfestivals, Musikfestivals und Kunstveranstaltungen, sondern auch Aktionen erleben, in denen die zahlreich vorhandenen archäologischen Kulturerbestätten (teilweise UNESCO-anerkannte, wie Hegra) einbezogen sind. Diese sind sogar attraktive Drehorte für Kino-Filme. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Kulturprojekten spielt nicht nur das rührige Kulturministerium, sondern auch die äußerst engagierten Royal Commissions - in Riyadh, AlUla, Jubail und Yanbu.

Die Zahl der ausgezeichneten Museen, Kinos, Kunsthallen, Kunstgalerien und Kunstbiennalen an außergewöhnlichen Orten mit großartiger Infrastruktur wächst kontinuierlich. Sogar eine Oper ist in Planung. Viele staatliche Museen befinden sich in Sichtweite historischer Orte wie das Museum beim Maarid-Fort im Norden oder im historischen Palast neben Al-Ukhdoud im südlichen Najran. Oft sind ehemalige Paläste und Festungen in Museen umgewandelt, dafür sind auch der Murabba-Palast und das historische Masmak-Fort in Riyadh gute Beispiele. In über 300, sehr gepflegten Privatmuseen kann man nicht nur das Kulturerbe der jeweiligen Provinz studieren, sondern kommt in Kontakt mit den Besitzern, die alles über Geschichte und Kultur ihrer Gegend wissen und ihr Wissen gern teilen - gastfreundlich bei einem saudischen Kaffee aus der typischen Dallah.

Zu allen diesen wundervollen, professionell gestalteten Entwicklungen gibt es eine umfassende, interessante Studie der namhaften Oxford Business Group. Darin wird ausführlich über den Kultursektor des Königreichs berichtet. Sechs Hauptthemen werden behandelt: Nachhaltigkeit im Kultursektor, Management und Erhaltung, Kreativität und kulturelle Produktion, kulturelle Teilhabe, Kreativwirtschaft sowie Wissen und Fähigkeiten. Der Bericht hebt auch erfolgreiche Initiativen zur Verwaltung der Kulturgüter Saudi-Arabiens hervor, die den Schutz des umfangreichen kulturellen Erbes des Landes gewährleisten.

 

Text: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG), Fotos: RSG (1), BS (5)   

 

   

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