Politische Beziehungen
Die Bundesregierung bemüht sich, zur Lösung der verschiedenen Konflikte im Sudan beizutragen. Ziel ist eine friedliche, sichere und nachhaltige Entwicklung im gesamten Land.
Deutschland unterstützt das umfassende Friedensabkommen zwischen Nord- und Südsudan im Rahmen der Europäischen Union und der Vereinten Nationen finanziell und politisch. Deutschland ist wichtiger Beitragszahler für die gemeinsame Friedensmission der Vereinten Nationen mit der Afrikanischen Union UNAMID in Darfur und entsendet Polizisten und Soldaten für die Blauhelmmission. Zusätzlich unterstützt Deutschland die Mission mit Ausbildungs- und Ausstattungshilfe für Kontingente afrikanischer Truppensteller.
In Darfur gehört Deutschland zu den wichtigsten Gebern von humanitärer Hilfe für die ca. 2,7 Millionen Binnenvertriebenen.
Wirtschaftsbeziehungen und entwicklungspolitische Beziehungen
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Sudan sind von hoher Wertschätzung deutscher Lieferungen und Leistungen geprägt; das Volumen ist gering. Da bislang keine Hermesdeckung der Bundesregierung für Auslandsgeschäfte mit Sudan möglich ist, bleiben die Perspektiven für eine Ausweitung des bilateralen Handels beschränkt.
Großprojekte wie die Erweiterung des sudanesischen Telekommunikationssektors sowie im Kraftwerksbau und im Verkehrssektor haben das Interesse deutscher Unternehmen geweckt, die sich insbesondere mit Ingenieurdienstleistungen im Auftrag der sudanesischen Regierung beteiligen. Vertreter von DIHK, AHK oder Korrespondenten der GTAI gibt es im Sudan nicht.
Der Außenhandel Deutschlands mit Sudan bewegt sich auf niedrigem Niveau. Die Exporte gingen im Jahr 2012 auf 118,7 Millionen Euro (2011: 312,63 Millionen Euro) zurück, die Importe stiegen auf 18,7 Millionen Euro (2011: 13 Millionen Euro). Traditionelle Hauptexportgüter Sudans nach Deutschland sind Baumwolle, Gummi arabicum sowie in geringen Mengen Sesam, Nüsse und Leder. Die sudanesischen Importe aus Deutschland umfassen hauptsächlich Maschinen und Ausrüstungen, sowie Fertigerzeugnisse, Chemikalien, Lebensmittel und Textilien.
Kulturelle Beziehungen
Die Zusammenarbeit im Bereich Kultur und Bildung ist gut entwickelt. Deutsche Kultur und Wissenschaft haben in Sudan einen hervorragenden Ruf. Zahlreiche Sudanesen haben in Deutschland studiert oder gearbeitet und halten in Khartum ein aktives Netzwerk von an Deutschland Interessierten aufrecht.
Das Goethe-Institut in Khartum stellt seit seiner Wiedereröffnung 2008 in der Programm- wie in der Spracharbeit eine zentrale Säule der kulturellen Beziehungen mit Sudan dar. Gegenwärtig wird das Gebäude des Goethe-Instituts renoviert und erweitert. Mit seinem kulturellen Programm (Theaterworkshops, Konzerte, Diskussionsrunden, etc.) und dem im Hause betriebenen Café dient es als Treffpunkt der aufstrebenden sudanesischen intellektuellen Elite, die die benachbarten Universitätsinstitute besucht. Sprachkurse des Goethe-Instituts erfreuen sich großer Beliebtheit.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist durch einen Lektor (Germanistik) in Khartum vertreten. Dieser ist für die Vergabe von Stipendien für Studien- und Forschungsaufenthalte in Deutschland und für die Studienberatung zuständig.
Seit 1990 wird Deutsch als Fremdsprache an sudanesischen Universitäten angeboten. Derzeit sind knapp 100 Studenten im B.A. und B.A.-Honours Programm an der University of Khartum eingeschrieben. Die Alzaiem Alazhari University und die Sudan University of Science and Technology verfügen über eine Abteilung für "Deutsch als Fremdsprache". An sudanesischen Schulen besteht bisher kein Angebot zum Erlernen der deutschen Sprache.
Im Wissenschaftsbereich existiert eine Reihe von Kooperationsprogrammen sudanesischer und deutscher Bildungseinrichtungen mit Austausch von Studenten, Doktoranden, Forschern und Hochschullehrern. Dazu zählen die Zusammenarbeit der Ahfad-Frauenuniversität Omdurman mit der Humboldt-Universität Berlin und der TU Berlin (Frauenstudien, Entwicklungspolitik) sowie Kontakte zwischen der Gezira-Universität mit der Humboldt Universität (Landwirtschaft, Archäologie) sowie einer Reihe weiterer Universitäten.Im Bereich des Kulturerhalts besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem sudanesischen Antikendienst und verschiedenen deutschen archäologischen Einrichtungen. Mitarbeiter der Humboldt Universität Berlin, der Universität zu Köln, dem Ägyptischen Museum in Berlin sowie des Deutschen Archäologischen Institutes führen regelmäßig Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an antiken Stätten in Naga, Mussawarrat es Sufra und Gala Abu Ahmed durch. Dort gefundene Exponate werden regelmäßig als Leihgaben nach Deutschland verbracht. Im Jahr 2012 hat Deutschland diese Arbeit mit rund einer halben Million Euro gefördert.
Quelle: Auswärtiges Amt
Stand: Oktober 2013
Ländername: Jumhuriyat as-Sudan - Republik Sudan
Hauptstadt: Al-Khartum - Khartum
Größe: 1,861,484 qkm - Rang 16
Landesstruktur: 17 Provinzen
Einwohnerzahl: ca. 36,108,853 - Rang 37
Landessprache: Arabisch(offiziell) und Englisch (offiziell) - Nubisch, Ta Bedawie, sudanesische Dialekte, diverse Nil-Dialekte / Zur Zeit "Arabisierungs" - Programm der Regierung
BIP: 73.82 Mrd. USD (2014)
Währung: Neues Sudanesisches Pfund: 1 SDG = 100 Piaster; 1 Euro = 3,57 <acronym title="Sudanesische Pfund">SDG</acronym> SDG (April 2012)**
Religion: sunnitischer Islam, christliche Minderheiten
Klima: Tropisch im Süden; arides Wüstenklima im Norden; regional unterschiedliche Regezeit (April bis November)
Staatsoberhaupt: Umar Hasan Ahmad al-Bashir
Regierungschef: Umar Hassan Ahmad al-Bashir
Politisches System: Verfassung von 1998 - Islamische Republik seit 1986 - Staatsreligion: Islam - Islamisches Recht (Scharia) im muslimischen Landesteil - Nationalversammlung mit 360 Mitgl., davon 270 für 4 J. gewählt, 35 für Frauen, 26 für Akadamiker und 29 für Gewerkschaften reserviert - Direktwahl des Staatsoberh. alle 5 J. - Wahlrecht ab 18. J.
Nationalfeiertag: 1. Januar - seit 1956 - Unabhängigkeit von Ägypten und Großbritannien 1956
Wochenende: Freitag
Mitgliedschaft in Internationalen Organisationen: ABEDA, ACP, AfDB, AFESD, AMF, AU, CAEU, FAO, G-77, IAEA, IBRD, ICAO, ICCt (Unterzeichner), ICRM, IDA, IDB, IFAD, IFC, IFRCS, IGAD, ILO, IMF, IMO, Interpol, IOC, IOM, ISO, ITU, LAS, MIGA, NAM, OIC, OPCW, PCA, UN, UNCTAD, UNESCO, UNHCR, UNIDO, UPU, WCO, WFTU, WHO, WIPO, WMO, WToO, WTrO (Beobachter)
Anschrift der sudanesische Botschaft: | Anschrift der deutschen Botschaft: |
Botschaft der Republik Sudan Fax: 0049 30 890 698 23
| Embassy of the Federal Republic of Germany |
Quelle: CIA World Fact Book und Auswärtiges Amt
Stand: 11.08.2015