Die Entscheidung für Sur fiel auf der 26. Sitzung des Arabischen Ministerrats für Tourismus. Um Arabische Tourismushauptstadt zu werden, müssen zahlreiche Kriterien erfüllt sein. Dazu gehören gute touristische Infrastruktur, Möglichkeiten für vielfältige touristische Aktivitäten unter Berücksichtigung von Umweltaspekten, interessante historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten, das Vorhandensein von archäologischen Stätten aus verschiedenen Epochen - möglichst solche, die auf der Liste des UNESCO Welterbes stehen - und eine attraktive Natur im Hinblick auf Strände, Wadis, Quellen, Höhlen und Naturschutzgebiete, die Touristen aus dem In- und Ausland anziehen.
Die Auswahl spiegelt die Bemühungen wider, die das Ministerium für Kulturerbe und Tourismus in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden unternommen hat, um den Tourismus in den verschiedenen Gouvernements des Sultanats Oman im Einklang mit den Tourismus-Plänen zu entwickeln und den Tourismus durch verschiedene Programme und Veranstaltungen anzukurbeln. Außerdem soll das Bewusstsein für die Grundsätze der Nachhaltigkeit in Bezug auf das Kulturerbe und die touristischen Stätten und Sehenswürdigkeiten geschärft werden und die lokale Bevölkerung soll in die Entwicklungen einbezogen werden.
Diese Wahl stellt eine wichtige Gelegenheit dar, das Sultanat Oman und insbesondere die Gegend um Sur als ein attraktives Reiseziel vorzustellen und zu fördern, das Touristen einzigartige touristische Erlebnisse mit einem alten kulturellen Erbe und einer attraktiven, malerischen Natur bietet. Das Ministerium wird ein Festprogramm ankündigen, das sich über das gesamte Jahr 2024 erstreckt. Es soll auch eine Reihe von Investitionsprojekten im Tourismusbereich geben. - In der Tat ist die an einer weiten Bucht gelegene Hafenstadt Sur am östlichen Zipfel Omans ein wirklich lohnendes Ziel, das bisher vom Massentourismus verschont blieb. Sehenswert sind u. a. die Dhauwerft, auf der man beim Bau der traditionellen Holzschiffe, die in der maritimen Vergangenheit des Sultanats eine wichtige Rolle spielten, zuschauen kann, das Schifffahrtsmuseum, die Altstadt, Wachtürme, der von den Portugiesen gebaute Leuchtturm, das großartige Sunaysilah Fort,… Auch die Umgebung hat viel zu bieten, z. B. das Schildkrötenreservat Ras Al Jinz.
Bei der o. g. Sitzung wurden weitere Themen besprochen. Darunter waren z. B. der Internationale Kodex für den Schutz von Touristen im Nahen Osten, die Verbesserung der Qualität der allgemeinen und beruflichen Bildung in der Region, die Entwicklung gemeinsamer regionaler Tourismusprodukte, die Unterstützung und Entwicklung der arabischen Umweltkooperation im Bereich des Tourismus, die Verbesserung der arabischen Verbraucher- und Touristenkultur und die Aktivierung gemeinsamer Tourismusarbeit. Zusätzliche Themen waren die Liste der heutigen arabischen Reiseziele, die Klimaveränderungen und ihre Auswirkungen auf den Tourismus, das Angebot von Foren zur Förderung des Tourismus und die Bewertung der für den Titel "Arabische Tourismushauptstadt" nominierten Hauptstädte. (Quelle: Oman News Agency)
Bei der ITB 2024 vom 5.-7. März in Berlin ist Oman Gastland. Sicherlich wird das Sultanat diese Gelegenheit nutzen, Sur entsprechend zu vermarkten.
Text und Fotos: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG)
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