Staatssekretär Kapferer: "Algerien ist für uns ein besonders wichtiger Partner in der Region. Vor allem die Bereiche Energie, Gesundheit und Infrastruktur bieten viel Potenzial für eine intensive Zusammenarbeit. Wesentliche Faktoren des Erfolges sind eine Partnerschaft auf Augenhöhe, sichere, vorhersehbare und transparente Rahmenbedingungen vor Ort, sowie die Bereitschaft deutscher Unternehmen, in Ausbildung und Technologietransfer in Algerien zu investieren."
Die Gemischte Wirtschaftskommission zwischen Deutschland und Algerien besteht seit 2011 und tagt jährlich. Sie bildet das gesamte Spektrum der Wirtschaftsbeziehungen ab. Die nächste Sitzung wird im ersten Halbjahr 2015 in Berlin stattfinden. Es ist vorgesehen, dass Staatssekretär Kapferer auch bilaterale Gespräche mit Industrieminister Amara Benyounes und Energieminister Youcef Yousfi führen wird.
Derzeit sind etwa 220 deutsche Unternehmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten in Algerien tätig. Deutsche Exporte lagen 2013 bei 2,1 Mrd. Euro (+12,6 %), Importe aus Algerien bei 2 Mrd. Euro (+4,8 %). Öl und Gas machen ca. 98 % des Exportvolumens und fast 60 % der Staatseinnahmen Algeriens aus. Die Öl- und Gasexporterlöse betrugen 2011 ca. 72 Mrd. US-Dollar. Die Ölexporte dürften 2013 über 60 Mrd. US-Dollar generiert haben. Im Bereich der Elektrizität lag im Jahr 2009 die maximal abgefragte Leistung bei 7280 MW.
Algerien investiert einen großen Teil seines staatlichen Investitionsprogrammes in Infrastrukturmaßnahmen. Der laufende Fünfjahresplan 2010-2014 hat ein Volumen von 286 Mrd. US-Dollar - davon werden voraussichtlich viele Projekte auch noch über das Ende dieses Jahres hinaus durchgeführt. Hierbei geht es v.a. um Investitionen in Straßen- und Schienenverkehr, Häfen, Staudämme, Kläranlagen und den Wohnungsbau. Beispiele sind Autobahnen, ein Schnellbahn- und Untergrundbahnnetz in Algier, die Rehabilitierung und der Ausbau des Eisenbahnnetzes, Kraftwerke, Staudämme und Meerwasserentsalzungsanlagen, die Erneuerung des Wasserleitungssystems, ein Programm des sozialen Wohnungsbaus mit rund 1 Million Neubauwohnungen sowie der Bau von 60 neuen Krankenhäusern.
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Außenwirtschaft
Redaktion: 14.03.2014 von Laura Pfeifer
< Für Peter Scholl-Latour gilt "no risk no fun"