Die gegenseitigen Besuche von westlichen und arabischen Regierungschefs häufen sich. Aus Europa tun sich dabei vor allem England und Frankreich hervor. Besonders Frankreich pflegt bereits eine jahrzehntelange Kooperation - auf der arabischen Halbinsel vor allem in den Bereichen Bildung und Kultur. - Kaum hatte Präsident Biden Saudi-Arabien verlassen, trat der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Sheikh Mohamed bin Zayed Al Nahyan, seinen ersten offiziellen Besuch in Frankreich an. Er landete am 17. Juli 2022 in Paris und traf im Élysée-Palast mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und anderen führenden Politikern zusammen. Begleitet wurde er von einer großen Minister-Delegation.
Sheikh Mohamed und Macron waren Zeugen der Unterzeichnung von zwei Abkommen. Bei der ersten handelt es sich um eine umfassende strategische Energiepartnerschaft (Comprehensive Strategic Energy Partnership, CSEP), deren Schwerpunkt auf der Verbesserung der Energiesicherheit, der Bezahlbarkeit von Energie, der Dekarbonisierung und dem Klimaschutz im Vorfeld der COP28 liegt. (Die 28. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien (COP28) soll 2023 in der EXPO City Dubai abgehalten werden und folgt damit auf COP27 vom 6.-28. November 2022 im ägyptischen Sharm el Sheikh (https://cop27.eg/)).
Die zweite Vereinbarung ist eine strategische Partnerschaft zwischen der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und TotalEnergies, um neue Wachstumsmöglichkeiten in der gesamten Energie-Wertschöpfungskette zu erkunden.
Die Partnerschaft baut auf den starken, engen und langjährigen bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern auf und stärkt die Position der VAE als verantwortungsvoller und zuverlässiger Energielieferant. Die Vereinbarung wurde von Dr. Sultan Ahmed Al Jaber, Minister für Industrie und Hochtechnologie der VAE, Bruno Le Maire, französischer Minister für Wirtschaft und Finanzen sowie für industrielle und digitale Souveränität, und Agnès Pannier-Runacher, französische Ministerin für Energiewende, unterzeichnet.
Dr. Al Jaber sagte: "Das CSEP bietet eine solide Plattform für unsere Zusammenarbeit, um die Bereitstellung sicherer, erschwinglicher und nachhaltiger Energie zu verbessern, die für das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand unserer Länder und der ganzen Welt erforderlich ist. Wir werden weiterhin partnerschaftliche Brücken zwischen konventionellen und neuen Energien bauen, die wirtschaftlichen Chancen der Energiewende nutzen, die industrielle Zusammenarbeit stärken und nachhaltiges Wachstum fördern."
Im Rahmen des zweiten Abkommens werden ADNOC und TotalEnergies Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den Bereichen Gaswachstum, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, Handel und Produktversorgung prüfen.
Dr. Al Jaber und Patrick Pouyanné, Vorsitzender und CEO von TotalEnergies, riefen den UAE-France Business Council ins Leben. Ziel des Rates ist es, den wirtschaftlichen Austausch zu fördern, emiratischen und französischen Unternehmen eine Plattform zu bieten, sowie private Cross-Investment-Projekte zu identifizieren und umzusetzen. (Quelle: WAM)
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Text: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG). Fotos: WAM
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