VAE: Innovativer Programmierer-Campus in Abu Dhabi

42 Abu Dhabi (ADMO)

Sheikh Khaled (ADMO)

42 Abu Dhabi (WAM)

Abu Dhabi Skyline (WAM)

„42 Abu Dhabi“ wurde am 10. Oktober 2021 eingeweiht. Die Institution für Erwachsenenbildung wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Wissen von Abu Dhabi im Rahmen von „Ghadan 21“, dem auf drei Jahre angelegten, 50 Milliarden Dirham schweren Konjunktur- und Reformpaket des Emirats, eingerichtet.

Sheikh Khaled bin Mohamed, Mitglied des Exekutivrats von Abu Dhabi und Vorsitzender des Abu Dhabi Executive Office, weihte „42 Abu Dhabi“ auf dem eigens dafür errichteten Campus in Mina Zayed ein: „Wir bieten damit eine Bildungseinrichtung an, die digitale Kompetenzen vermittelt, um die Arbeitskräfte für die Wirtschaft der Zukunft zu rüsten. Es gibt 225 Studierende, davon 40 % Frauen. „42 Abu Dhabi“ ist ein neuer Meilenstein in der Strategie der VAE-Führung, die Führungskräfte von morgen schon heute auszubilden. Das Programmieren ist nicht mehr nur für IKT-Spezialisten reserviert. Es ist eine universelle Sprache, die wir alle sprechen müssen, um die Konvergenz der Technologien in den verschiedenen Branchen der globalen digitalen Wirtschaft zu bewältigen. Diese bahnbrechende neue Institution wird eine zusätzliche Bildungsplattform für Aufbau und Bildung digitaler Fähigkeiten und einheimischer, zukunftsfähiger Arbeitskräfte bieten, die für die technologieorientierte Wirtschaft des 21. Jahrhunderts gerüstet sind".

„42 Abu Dhabi“ ist Teil des international existierenden 42 Networks, das seinen ersten Campus 2013 in Paris eröffnete und mittlerweile an 35 Orten weltweit vertreten ist. Pro Jahr werden rund 10.000 hochqualifizierte Software Ingenieure bzw. Programmierer ausgebildet. Besonderheit ist die starke Verbindung mit der regionalen Wirtschaft. In den VAE ist das z. B. ADNOC (Abu Dhabi National Oil Company). In Deutschland gibt es die Standorte Heilbronn und Wolfsburg. „42 Abu Dhabi“ ist die erste Niederlassung, die am Arabischen Golf eröffnet wird. Das gebührenfreie Modell basiert auf dem „Peer-to-Peer-Lernen“, d. h. es gibt keine Dozenten, Lehrbücher oder Unterrichtsräume. Stattdessen lernen die Teilnehmer selbstständig und arbeiten an Projekten. Der Campus, der 24 Stunden am Tag geöffnet ist und seine Programme kostenlos anbietet, zielt darauf ab, Kreativität, Zusammenarbeit und Selbstdisziplin zu fördern. 

Über 400 Bewerber hatten sich für einen Platz in der ersten Gruppe beworben. Nach einem Auswahlverfahren, in dem 26 Tage lang Motivation, Ausdauer und Engagement unter Beweis gestellt werden mussten, konnten sich 225 Kandidaten am 26. September über die Aufnahme freuen. Die meisten sind zwischen 18 und 30 Jahre alt, fast alle leben in den VAE, wobei 43 Prozent VAE-Bürger sind, davon 70 Prozent Frauen. Das zeigt einmal mehr, wie interessiert die Frauen in den VAE an den Fächern „STEM“ (Science, Technology, Engineering, Mathematics) und Berufen der Zukunftstechnologien sind. Bildungsminister Hussain Al Hammadi sagte, diese Institution werde dem Land helfen, die wachsenden Anforderungen des digitalen Bereichs zu erfüllen. "42 Abu Dhabi“ spiegele das Engagement der Regierung von Abu Dhabi wider, eine digital bewusste und technologieorientierte Generation von jungen Fachkräften zu entwickeln, die nicht nur technisch versiert sind, sondern auch die Grenzen der digitalen Innovation verschieben. - Kandidaten, die sich für „42 Abu Dhabi“ bewerben möchten, brauchen keine Erfahrung im Programmieren, müssen aber mindestens 18 Jahre alt sein. Für die Anmeldung ist eine Registrierung erforderlich, und die erste Auswahl erfolgt über einen Online-Test, bei dem die kognitiven Fähigkeiten anhand von Logik- und Gedächtnistests bewertet werden. (Quelle: WAM - Internet: https://42abudhabi.ae/)

Zu dieser neuen Entwicklung in Abu Dhabi will auch der Herrscher von Dubai, Sheikh Mohammed bin Rashid al Maktoum etwas beitragen, das sich noch dazu auf der zukunftsorientierten EXPO 2020 in Dubai sehr gut machen wird: Er erklärte den 29. Oktober 2021 zum Ehrentag für Programmierer.

Text: Barbara Schumacher, Journalistin, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG). Fotos: ADMO und WAM.