Der Bruch der Regierung in Israel sei keine Frage einer persönlichen Initiative, sondern ein Strukturproblem. "Gut, dass es vorbei ist", sagte Moshe Zuckermann, Historiker an der Universität Tel Aviv, im DLF. Er sieht Israel auf dem Weg zum Apartheid-Staat.
Der Bruch der Regierung sei keine Frage einer persönlichen Initiative von Justizministerin Zipi Livni oder Finanzminister Jair Lapid, sondern ein Strukturproblem, mit dem man es von Anfang an zu tun hatte, sagte der Historiker Moshe Zuckermann. Er hält die Putsch-Vorwürfe Netanjahus gegen die beiden inzwischen entlassenen Minister für Rhetorik.
Benjamin Netanjahu habe selbst gesagt, es sei aufgrund der Wahlergebnisse eine aufgezwungene Regierung gewesen. "Von daher war es von vornherein eine sehr prekäre Koalition", sagte Zuckermann. Es sei gut, dass es zum Ende gekommen ist. Die Leute hätten sich nicht mehr riechen können. Es sei nicht mehr möglich gewesen, ganz normal Regierungssitzungen abzuhalten.
Netanjahu habe keine Friedenspolitik machen wollen. "Livni hat von vorneherein klargelegt, als sie in diese Koalition kam, sie kommt nur wegen der außenpolitischen Agenda", sagte Zuckermann.
Das Gesetz, das den jüdischen Charakter des israelischen Staates stärken soll, bezeichnete Zuckermann als "rassistisch". Erstmals sei es vom Tisch, sollte es bei den nächsten Wahlen eine noch extremere Regierung geben, dann stehe es für das Gesetz aber umso besser.
Hier finden Sie das Interview im DLF in voller Länge.
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