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04.05.2020

 

Gesichtsmaskenpflicht …

 

 

Frauen in Saudi-Arabien

Burqa VAE

Maske Foto von IMA

Geometrisches Muster

Nada Alawi Foto von Annada

Gesichtsmaske Foto von Annada

… wäre mein Vorschlag für das „Unwort des Jahres 2020“. „Zeigt her Eure Gesichter“ ist - dank der Pandemie - nunmehr weltweit in der Öffentlichkeit passé. Die Mimik konzentriert sich auf Stirnfalten, Augenbrauen und Augen. In konservativen Gesellschaftsschichten der arabischen Welt ist das normal, der Anblick von Gesichtsschleiern und Burqas (Masken aus Pappmaché) gehört zum Alltag.

 

Verhüllte Gesichter in der arabischen Welt

In vielen arabischen Ländern verschleiern die Frauen ihre Gesichter, auch wenn dieses „Kulturgut“ sogar in Saudi-Arabien - jedenfalls innerhalb der großen Städte - kontinuierlich auf dem Rückzug ist. Beispiele: Wer in Oman oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten unterwegs ist, sieht - meist bei der konservativen Bevölkerung auf dem Land - Frauen mit Burqas der verschiedensten Formen aus Pappmaché. Insider können in den VAE an der Form der Burqas erkennen, aus welcher Gegend die Burqa-Trägerin stammt. Das Kulturerbe-Museum im Emirat Sharjah hat diesem Thema sogar eine eigene Abteilung gewidmet, in der man die ganze Vielfalt der Burqas studieren kann. Konservative, ältere Frauen in Algerien und Tunesien tragen eine weiße, bestickte Gesichtsmaske aus Stoff, sogar in den Städten. Bei den Tuareg, die in Mauretanien und den Maghreb Staaten unterwegs sind, verhüllen die Männer ihre Gesichter mit einem leuchtend blauen, 5 m langen Tuch, das geschickt um den Kopf drapiert wird. Die Gesichter der Tuareg-Frauen sind frei. Mit anderen Worten: Die Verhüllung der Gesichter erfolgt in vielfältiger Weise. Eine Maskenpflicht wegen einer Pandemie verursacht in der arabischen Welt keine Aufregung. Allerdings sind die traditionellen Burqas zum Schutz gegen das Virus ungeeignet, die Vollverschleierung (bei der nur die Augen zu sehen sind) schon eher.

 

Anleitung vom Institut du Monde Arabe (IMA) in Paris

Die Maskenpflicht bei uns hat unser Erscheinungsbild drastisch verändert. Inzwischen hat sich Akzeptanz weitgehend durchgesetzt und nachdem es wochenlang keine Masken gab, machte diese Not erfinderisch und inzwischen werden auch handgefertigte, bunte Masken getragen. Trotzdem: Der Anblick von Gesichtsmasken tragenden Mitbürgern in unseren Breiten stimmt derzeit vor allem Ästheten eher traurig.

Paris ist die Stadt der Mode (und Ästhetik). Wie man mit einfachen Mitteln, z. B. aus einem T-Shirt eine wirklich schöne Maske in individueller, kreativer Handarbeit ohne Nähmaschine anfertigt, das zeigt eine charmante junge Dame auf diesem vom IMA veröffentlichten Video: https://www.youtube.com/watch?v=OrSCU3-aN2M&feature=emb_logo. Das Besondere: Für die Dekoration holt sie sich Anregungen aus der reichen Textilien-Sammlung des IMA. Die Elemente aus der islamischen Kunst wie geometrische Muster, Blumen, Vögel, die Hand der Fatima, u.v.m. sind Fundus für weitere Ideen. Der Vorteil: solche Masken sind kleine, individuelle Kunstwerke, man kann sie passend zur Kleidung anfertigen und sie sind echte Hingucker. Im Video werden auch inspirierende Exponate des IMA gezeigt. 

 

Designer Masken von Nada Alawi

In Bahrains Hauptstadt Manama gibt es seit 2013 das Riyadat Centre, ein modernes Gebäude mit viel Glas, in dem ausschließlich Firmen untergebracht sind, die von Unternehmerinnen gegründet wurden. Hier produzieren Frauen innovative Produkte und Frauen bieten innovative Dienstleistungen an. Eines dieser Unternehmen ist „Annada“, gegründet von Nada Alawi, deren Produkte Seidentücher, Kleider und Accessoires sind. Das Besondere: Die Motive auf den Tüchern und Kleidern sind farbenfrohe Gemälde von einem Dutzend zeitgenössischer bahrainischer Künstler, mit denen entsprechende Vereinbarungen bestehen. Unter diesen Künstlern ist auch Abbas Al Mosawi, eine beeindruckende Persönlichkeit, der zu den international bekanntesten Künstlern Bahrains gehört, seinen eigenen, repräsentativen Kunstpalast besitzt und seit vielen Jahren spezielle UNESCO-Projekte weltweit organisiert.

Seit April 2020 stellt Annada nun aus Seide mit Baumwolle farbenfrohe Gesichtsmasken her. „Meine Idee war, Farbe und Design in dieses neue, vielleicht noch lange Zeit alltäglich notwendiges Accessoire zu bringen. Außerdem will ich damit die Akzeptanz und den Beliebtheitsgrad der Masken fördern. Genau wie meine Kleider und Tücher, so sind auch die Masken einzigartige Artikel und meine Zielgruppe sind Frauen, die etwas Besonderes mögen. Diese Frauen wollen etwas tragen, das ihnen ein gutes Gefühl und Inspiration bringt und sie möchten durch die Maske etwas über ihre Persönlichkeit aussagen“. Billig sind diese Luxusmasken nicht: sie werden als 3-er Set in einem Geschenkkarton zu 50 Euro verkauft. „25 Prozent davon spenden wir für wohltätige Zwecke“, meint Nada Alawi. „Auch in diesen schwierigen Zeiten möchten viele Frauen ihre Mitmenschen überraschen und etwas für ihre Schönheit tun“. - Vielleicht überrascht Nada Alwawi ihre Kundinnen in Zukunft mit Gesichtsmasken, die aus demselben Stoff wie ihre Kleider gefertigt sind?

 

Text: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG). Fotos: Annada, IMA und Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG)

 

   

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