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17.07.2020

 

VAE und Saudi-Arabien: Große Raumfahrtambitionen

 

 

Mars (WAM)

Satellit (SPA)

Prinz Sultan im Raumanzug Plakat (BS)

Foto der VAE aus dem Weltraum (Hazza)

Mars Sonde Hoffnung (WAM)

Kreative Köpfe (WAM)

Sarah Al Amiri (WAM)

Dubai Mars Science City Rendering (WAM)

Raumfahrtenthusiasten haben Mitte Juli bis Mitte August 2020 im Blick, dann steht der Mars mit einer Entfernung von „nur“ 55 Mio. km der Erde am nächsten und das passiert alle 26 Monate. Drei Länder - USA, China und zum ersten Mal ein arabisches Land, nämlich VAE, wollen das nutzen.

Eine russische Marsmission wurde Opfer der Pandemie und auf 2022 verschoben. - Es ist kein Wunder, dass die VAE in der arabischen Welt einmal mehr - nämlich in der Raumfahrt - die Nase vorn haben und Dubai spielt mit seinem Herrscher und Innovationsmotor Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum die Hauptrolle. Daher befindet sich das 2006 gegründete UAE Space Center/Mohammed bin Rashid Space Center auch in Dubai. Bisher wurden vier in den VAE gebaute Satelliten ins All geschickt. Bereits Sheikh Zayed hatte sich geradezu enthusiastisch für die Raumfahrt interessiert und ließ sich 1974 ausführlich von einem Wissenschaftler der NASA über die US Apollo-Mission unterrichten - fünf Jahre nach der ersten Mondlandung.

Saudi-Arabiens Raumfahrtgeschichte begann 1976 mit der Etablierung von Arabsat, danach gelangten 16 Satelliten ins All. Im Jahr 1987 wurde Prinz Sultan bin Salman, der erste arabische Astronaut (gleichzeitig der jüngste Astronaut, den es jemals gab), mit der Discovery ins All geschickt. Sein offizielles NASA-Foto im Raumanzug fehlt auf keiner einschlägigen Messe in Saudi-Arabien. Seine Weltraumreise hat ihn geprägt und gern teilt er seine Erfahrungen mit anderen. Er ist nicht nur einer der beliebtesten Prinzen, sondern auch die treibende Kraft beim Thema Weltraum als Chairman der 2018 gegründeten Saudi Space Commission (sowie Gründer und Chairman des Saudi Aviation Club). Saudi Space Commission arbeitet eng mit den verschiedensten Institutionen in Hochschulbildung und Industrie zusammen. Die Weltraumpläne sind in der Vision 2030 thematisiert. In der nächsten Saudi International Airshow, die vom 16.-18.02.2021 in Riyadh stattfinden soll und über 450 internationale Aussteller erwartet, geht es auch um die Raumfahrtindustrie. Die Veranstaltung - eine der größten dieser Art im Mittleren Osten - steht unter der Schirmherrschaft von Prinz Sultan. Im International Space Pavillon werden sich die Hauptakteure der internationalen Raumfahrtindustrie treffen und es wird ein anspruchsvolles Konferenzprogramm geben. Das Königreich sieht in der Raumfahrt wichtige Zukunftsentwicklungen die für die zukünftigen Generationen hinsichtlich verschiedenster Aspekte von Vorteil sind. Daher spielt dieser Bereich eine große Rolle für Wachstum und Wohlstand im Land. (www.saudiairshow.aero)

Immerhin dauerte es 32 Jahre, bis im vergangenen Jahr ein zweiter Araber, nämlich Hazza Al-Mansouri eine Weltraumreise antrat: als erster Emirati in einer Sojus-Kapsel zur Raumstation ISS. Die Emiratis waren begeistert, denn Hazza twitterte sensationelle Fotos der VAE aus dem Weltraum.

„Hope Probe“ (= Sonde Hoffnung) heißt die 200 Mio. USD teure Marsmission der VAE und nach sechs Jahren Arbeit ist der Start vom Tanegashima Space Centre in Japan geplant. Wegen schlechten Wetters wurde der Start zweimal verschoben, das Startfenster ist bis 13. August offen. Ziel ist es, 687 Tage lang, also für die Dauer eines Mars-Jahrs, Stein- und Erdproben auf dem Mars zu sammeln, und spätere Missionen sollen die Funde dann zur Erde bringen. Die Sonde soll auch Daten zum Klimawandel ermitteln und die VAE wollen andere Länder an den wissenschaftlichen Erkenntnissen teilhaben lassen. Seit vor einigen Jahren entdeckt wurde, dass es einst Wasser auf dem Mars gab, steigt das internationale Interesse an dem roten Planeten, gekoppelt mit entsprechenden Investitionen in die Mars-Forschung. Forscher schätzen, dass man mindestens noch 20 Jahre auf nützliche Ergebnisse warten muss. Typisch für die VAE ist, dass auch die Bildung auf diesem Sektor Hand in Hand mit den technischen und produktionsrelevanten Entwicklungsarbeiten der Marssonde geht, denn 51 wissenschaftliche Artikel wurden veröffentlicht und insgesamt profitierten über 60.000 Teilnehmer von den die Marsmission begleitenden, wissenschaftlichen und akademischen Veranstaltungen und Programmen. Zeitgleich mit dem Start der Marssonde erfolgt auch der Beginn des neuen „Arab Space Pioneers“- Programms unter dem Dach der UAE Space Agency. Man will junge arabische Forscher, Wissenschaftler, Erfinder und kreative Köpfe in einem 3-Jahres-Kurs mit Stipendium so ausbilden, dass sie eine Karriere im wachsenden Raumfahrt-Sektor in der Region anstreben können. Die Teilnehmer erhalten eine Spezialausbildung in Raumfahrttechnologie und können auch beim Bau von Satelliten mitwirken. Sheikh Mohammed sieht das in einem größeren Zusammenhang - seine Vision: “We strive to prepare the next generation of Arab astronomers and space scientists as part of our wider mission to revive the Arab civilisation’s status in the scientific sphere.” Auf der Website  www.ArabsToSpace.com kann man sich bewerben. Es ist erklärter Wille der Regierung, eine Raumfahrtindustrie in der Region aufzubauen und gleichzeitig das erforderliche Personal dafür auszubilden. Das große Los gezogen hat eine Frau: Sarah Al Amiri war im bisherigen Kabinett Staatsministerin für „Advanced Sciences“. Davor hat sie als Computer-Wissenschaftlerin in der Satellitentechnik gearbeitet und nun ist sie - gerade rechtzeitig vor dem Start der Marssonde - zur Präsidentin der UAE Space Agency ernannt worden.

Im Hinblick auf den Mars denken die VAE in langen Zeiträumen. Als nächstes soll die „Dubai Mars Science City“ in der Wüste entstehen, in der Marskonditionen simuliert werden, denn in 100 Jahren will man eine Kolonie für Erdbewohner auf dem Mars bauen. Dies ist die größte „Simulationsstadt“, die jemals gebaut wurde. Ein Museum ist dort ebenfalls geplant. Auch an der Lösung der Probleme für die Versorgung der künftigen Marsbewohner wird gearbeitet. Schließlich ist es erst vier Milliarden Jahre her, dass die Bedingungen auf dem Mars denen der Erde ähnelten - mit einer dichten Atmosphäre und Wasser.

Nach erfolgtem Start soll sich die Marssonde mit Roboter „Perseverance“ (=Ausdauer) nach einer Stunde von der Start-Rakete lösen, die Solar Panel ausfahren und sich auf die sieben Monate dauernde Reise zum Mars begeben. Der Roboter wird den Jezero Krater erkunden, ein Gebiet mit ca. 60 km Durchmesser, von dem man annimmt, dass sich hier einst ein Flussdelta befand. Es ist nicht verwunderlich, dass man sich bei dem geplanten Eintrittsdatum der Marssonde in die Mars-Umlaufbahn etwas gedacht hat. Im Februar 2021 gibt es nämlich viel zu feiern: das „Goldene Jubiläum“, wie es in den VAE genannt wird, denn die ehrgeizigen Ziele der 2010 von Sheikh Mohammed verkündeten Vision 2021 sind ausnahmslos erreicht. Nichts wurde „in den Sand gesetzt“, wie es jahrelang in vielen ausländischen Medien neiderfüllt geheißen hatte. Außerdem bestehen die von Sheikh Zayed gegründeten Vereinigten Arabischen Emirate dann seit 50 Jahren. - Vor allem die arabische Jugend wird mit Spannung den Start verfolgen.

Fazit: In Zukunft sind interessante Entwicklungen in Sachen Raumfahrt auf der Arabischen Halbinsel zu erwarten. VAE und Saudi-Arabien arbeiten eng zusammen.

Der Start erfolgte am Morgen des 20. Juli 2020. Ausführliche Infos inkl. Fotos und Videos sind hier: https://www.thenational.ae/uae/science/uae-mars-mission-live-updates-history-made-as-hope-probe-blasts-off-1.1051197

Text: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG)

Fotos: WAM (5), Hazza (1), SPA (1) und Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG) (1)

 

   

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