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06.05.2014

 

Begrüßungsrede des DAG-Generalsekretärs Harald Moritz Bock auf dem Frühlingsfest der DAG

 

 

Begrüßung:

Exzellenzen, Spektabilitäten  - meine Damen & Herren, liebe Freunde

Frühling -  Herbst oder schon bzw. noch Winter in Arabien ?

Statt wie sonst ein DAG-Sommerfest ein Frühlingsfest – der Frühling ist Arabien verlustig gegangen, jedenfalls fast;

ich begrüße als Gewährsmann des Frühlings

·         meinen Freund Elyes Ghariani, den Botschafter Tunesiens
mit seiner Nichte; S.E. Ghariani wird uns aus dem Land des Frühlings eine Grußbotschaft überbringen und uns tiefe Einblicke in sein sympathisches Land vermitteln, in dem eine wache Zivilgesellschaft mitsteuert.

·         den Botschafter Libyens, S.E. Senoussi Quider mit Ehefrau; Ihr junges Land Herr Botschafter, haben unser Präsident und eine achtköpfige Delegation der DAG während des sich abzeichnenden Umsturzes besucht. Alle unsere Hoffnungen sind trotz aller widrigen Wirren bei Ihnen. Seien Sie uns herzlich willkommen.

·         unser Überraschungsgast S.K.H. Prinz Idris Abdalla Abed Al-Senussi von Libyen -  ein Hoffnungsstar für das brodelnde Land!?

·         Peter Scholl-Latour (PS) und Gattin Eva

·         DAG - Beiratsvorsitzende Alexandra Thein, FDP-MdEP mit Mann Faraj Khalaila

Frau Thein, Sie müssen zugeben, die DAG ist liberal - im voltaireschen Sinne -, denn wir schmücken uns nicht nur mit blauem Blut  - Prinz Idris al Senussi aus altem Geschlecht, wir kennen keine Sprechverbote: beim letzten Sommerfest in Würzburg sprach zu uns das bayerische Urgestein, Peter Gauweiler (CSU), der sich von niemandem das Wort verbieten lässt, und heute erwarten wir den wortgewaltigen Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion des Dt. Bundestages, Herrn Dr. Gregor Gysi  . Der Starredner im Reichstag.

Er wird, unseren Präsidenten ehren, der vor wenigen Wochen 90 Lenze jung wurde, der von seinen Bewunderern, Freunden und der Journaille, besonders von Altkanzler Schmidt bereits am 9. März mit einer staatsmännischen Rede geehrt wurde. Seine Altersweisheit spiegelt sich in der Bewahrheitung seiner Prophezeiungen. Die Treffsicherheit seiner politischen Analysen hat nicht nachgelassen.
Sein Sportsgeist und seine Fitness sind ungebrochen; in Khartum überwand er während einer DAG-Delegationsreise in den Sudan die mannshohen Absperrungen des Flughafens, sonst hätten wir in unserer Maschine nach dem Sandsturm keine Plätze mehr ergattert – 
Polizei sowie Flughafenoffizielle sahen offenen Mundes zu und wagten nicht ihn daran zu hindern. Und wie Gero von Böhm zu berichten wusste, bewies PSL seine sportliche Beherztheit noch in jüngerer Zeit als er sich unversehens bei Besichtigung von Konrad Adenauers Rosengarten dort vom Personal eingeschlossen wiederfand. Kurzentschlossen stieg er über die Mauer und wartete nicht erst bis zum Erreichen seiner eigenen Dreistelligkeit wie der Hundertjährige des Jonas Jonasson, der erst nach Erreichen dieser Altersmarke aus dem Fenster stieg.
Vor wenigen Tagen ist Scholl-Latour  von einer mühseligen Reise morgens aus dem Tschad zurückgekommen….Man/Er gönnt sich schließlich ja sonst nichts…noch am selben Tage traf PSL in Berlin den mächtigsten Mann der Erde, Xi Jiping. Jonas Jonasson müsste jetzt selbst gelb werden vor Neid, dass ihm eine derart dichte Besuchsagenda für seinen Schelmenroman nicht einfiel.
Danksagung an unser Beiratsmitglied, Herrn Helmut Penz. Wir verdanken Ihnen diese romantische Residenz, die einst dem früheren Reichminister der Finanzen Hjalmar Schacht, dem Überlebenden des KZs, der in Nürnberg als Unbelasteter freigesprochen wurde, als bescheidener Wohnsitz diente. Später indes bediente sich die DDR-Regierung Gühlens durch Umwidmung in Volkseigentum zur international genutzten Gästeherberge. Danke, lieber Herr Penz, dass Sie das Landgut Gühlen profanisiert haben und mit der herrlichen Bildergalerie in Ihrem SORAT-Gästehaus dieser Gegend ein Juwel schufen.

Ich begrüße die Vizepräsidenten der DAG

Herr Dr. Trapp, Sie haben in vorvorrevolutionärer Zeit in Tripolis von König Idris, dem Großonkel unseres Überraschungsgastes einen Auftrag zum Bau einer Straße im Norden Libyens erhalten. Tja, um es mit Brecht zu sagen, „doch  die Verhältnisse sie sind nicht so,“ sie waren Ihrem Vorhaben abhold. Muhammar Ghaddafi der Epigone des Gamal Abdul Nasser setzte König Sidi Muhammad Idris al-Mahdi al-Senussi kurzerhand ab und ließ Trapp auf seinem Angebot nebst Plänen sitzen.

Dr. Gerhard Fulda mit Ehefrau Mathilde einst deutscher Botschafter des größten muslimischen Landes, in Jakarta; Sie brillieren nicht nur in der FAZ sondern auch in zenith mit völkerrechtlichen Korrekturen der Wirrnisse unserer deutschen Regierungen. Der Beifall der Fachkreise macht diese hoffentlich betroffen. Ihnen, unserem wissenschaftlich hochdekorierten Vorstandsmitglied, gilt unser Dank.

Ich begrüße Ulrich Kienzle  - den langjährigen großen Fernsehjournalisten mit seiner Frau Ilse!  Nein, keinen Kabarettisten – eher einen Frotzler (er kommt mit seinem Verleger Herrn Mühleis, der hoffentlich nicht zu verlegen ist, mit Kienzles künftigen Arabesken den Büchermarkt zu bereichern). Kienzle pflegt besonders zum Libanon eine Seelenverwandtschaft sowie zu dessen engstem Bruderstaat dem schicksalhaft verbundenen Syrien.

Ich begrüße meinen Freund Ibrahim El Zayat, der persönlich leidet unter den Qualen der ägyptischen Restauration, die die auf dem Tahir-Platz erkämpften Freiheiten inzwischen eingedampft hat.

Ich begrüße unseren Schatzmeister Dr. Oliver Klein mit seinem Schatz, sorry mit seiner Ehefrau Verena, und seinen Sprösslingen – Nachwuchs für die DAG.  Nein, die DAG verfügt über keine materiellen Schätze… Der Steuer- und Wirtschaftsanwalt von PwC Oliver Klein ist noch bis zum Herbst im Wartestand für einen Lehrstuhl einer deutschen Universität. Mabrouk!

Ich begrüße meinen Freund und ehemaligen Kollegen MinR Peter Webers. Das Bundesministerium für Bildung & Forschung ermuntert allgemein mit dem Slogan „mach aus Dir was in Dir steckt!“ .  Das hat Peter Webers seinem Ministerium aufs Panier geschrieben und mit vielen Heldentaten als Referatsleiter für Zusammenarbeit mit Westeuropa, Mittelmeerraum, Afrika und Nahost unter Beweis gestellt. Dazu wird sein Vortrag mit einigen Beispielen aus seiner Arbeit aufwarten.

Seine Kronzeugin ist unser Mitglied, Frau Prof. Dr. Edda Pulst, die mit ungewöhnlichem Engagement und wissenschaftlicher Emsigkeit in Libyen viele dieser durch das BMBF gesetzten PPP-Incentives verwirklicht.

Ich begrüße unser Beiratsmitglied, den Herausgeber von zenith- Zeitschrift für den Orient Jörg Schäffer, dessen führendes Zweimonatsmagazin unbestechlich Entwicklungen im Orient widerspiegelt; das vorletzte Heft titelte DANKE KATAR und zeigte damit Fehlentwicklungen auf. Die diese Woche erschienene Nummer titelt mit I Love JERUSALEM, das zenith – Graffiti auf der israelischen Schandmauer, auf der Ronald Reagans Forderung für jedermann erkennbares und nur durch Sprengung auszulöschendes Tattoo prangt: Tear down this wall!

 

Ich grüße unser kleines  piekfeines Orchester – das neue Berliner Barockorchester, das uns eine Reise in die Sinnlichkeit verspricht und sich dabei des Stilmittels des orientalischen Barocks bedient: Sie haben eben die erste Kostprobe erleben dürfen.

Anna Barbara Kastelewicz (welch urdeutscher migrationsgeschichtlicher Name!) Violine

Niels Badenhop  Tanz und Gesang

Arno Schneider.    Cello

Wir sind gespannt auf die sinnlichen Genüsse, liebe Anna Barbara, Sie haben damit PSL bereits zu dessen 85. So angenehm überrascht.

Ganz besonders herzlich, last but not least, gilt mein Gruß Andreas Rohde, Sie haben ihn schon in seinem weißen Talar mit märkischem Turban gesehen. Der Hoteldirektor & Küchenmeister der Superlative Andreas Rohde wird uns heute mit kulinarischen Genüssen zu potentiellen Rückfalltätern werden lassen. Seine Küche wirbt für die Region.

Und ich sage Dank. Ich sage Ihnen, liebe Frau Susan Darwich, Dank für Ihre unermüdliche, stets präsente, kluge und umsichtige Arbeit an der Schaltstelle der DAG in der Calvinstraße 23 in Berlin. Ihre Loyalität, Ihr Wissen um die Region, aber auch um die Probleme und Nöte unserer Mitglieder sind unbezahlbar, Herr Schatzmeister, aber das sollte für Sie, Herr Dr. Klein, kein Denkverbot kein Phantasieverbot bedeuten.

Arabischer Frühling = Herbst  /  Deutscher Frühling

Auszüge aus der Rede des tunesischen

Präsidenten Moncef Marzouki am 21.3.2013 in Berlin

 

Lassen Sie mich daraus – aus diesem weisen seherischen Dokument am heutigen Frühlingstage zitieren:

 

„Wie Sie wissen, haben die Ereignisse in Tunesien die arabische Welt insgesamt verändert. Denn was in Tunesien begonnen hat, hat sich Bahn gebrochen und ist noch nicht an sein Ende gekommen. Das heißt, das alte arabische System ist tot, im Geiste und im Herzen unserer Bevölkerung tot. Wir haben einen neuen Beginn. Aber wir werden diesen arabischen Frühling noch lange spüren. Das ist in Bezug auf die arabischen Regime heute ganz deutlich zu sehen.

 

Jede Revolution hat ihren Preis. Es gibt bei jeder Revolution eine Konterrevolution. Diejenigen, die eine Revolution machen, sind nicht unbedingt dieselben, die die Früchte dieser Revolution ernten. Revolutionen können auch scheitern.

Das bedeutet, dass die arabische Revolution und die tunesische Revolution Erfolg haben oder scheitern können. Das ist heute noch nicht absehbar. Die Maßstäbe für Erfolg sind zumindest für einen Menschenrechtsaktivisten, dass es demokratische Strukturen gibt, die Menschenrechte achten und den Menschen dienen, die für soziale Gerechtigkeit auf die Straße gegangen sind. Scheitern wäre, wenn der Änderungsprozess einen sehr hohen Preis verlangen würde, was wir heute in Syrien sehen.

Ich habe mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können, dass das syrische Volk, eines der zivilisiertesten arabischen Völker, einen solch schlimmen und hohen Preis bezahlen muss.

Deshalb glaube ich auch, dass man sagen kann, dass die syrische Revolution gescheitert ist, bevor sie richtig begonnen hatte. Wenn wir eine Revolution gemacht haben, auf die Chaos folgt, würde daraus letztlich Tyrannei folgen und das wäre ein Scheitern.

Entweder schaffen wir einen quantitativen Sprung nach vorne, indem wir ein ziviles modernes demokratisches Staatswesen schaffen, das zukunftsgerichtet ist. Oder wir machen einen Schritt zurück und kommen in islamische dschihadistische Emirate,

Es wird grundlegende Änderungen in der gesamten Region geben. Es wird Staaten geben, die auseinander brechen, andere werden sich zusammenschließen. In den nächsten 10 oder 20 Jahren werden wir eine Situation haben, die ganz anders sein wird als sie früher war, und der Preis, den die Bevölkerungen zu zahlen haben, wird von Land zu Land sehr unterschiedlich sein.

 

Wir hatten eine Revolution, die Demokratie wollte, die nicht anti-westlich war, die nicht anti-jüdisch oder gegen irgendjemand anderen gerichtet war. Ich bin sehr froh zu sagen,

dass Deutschland eine sehr wichtige Rolle, eine zentrale Rolle spielt bei der Unterstützung der tunesischen Revolution, politisch, wirtschaftlich, im sicherheitspolitischen aber auch im kulturellen Bereich. Ich glaube, wenn Deutschland hier investiert in die Demokratie Tunesiens und wenn die demokratische Umwandlung in den arabischen Ländern gelingt, ich glaube, dann kann das auch zu einer Annäherung der Kulturen führen.“


Dies sind nur einige Passagen aus seiner fast 40 minütigen Rede. Ach würden doch die arabischen Systeme, ach würden doch die arabischen Revolutionäre geistige Anleihe bei Marzouki nehmen!

Trauer erfüllt uns, wenn wir über das Scheitern einer Revolution sprechen: Mit unserer erst vor 2 Wochen gestarteten Syrien-Petition haben wir jetzt 50.000 Unterstützer. Mit dem Wort SOS! Syrien stirbt! wollen wir aufwecken, fordern wir die UNO auf, das Sterben in Syrien zu stoppen, das Auseinanderfallen dieses Landes nicht tatenlos zuzulassen:

Gestern hat der Berliner Generalmusikdirektor Daniel Barenboim unsere Petition unterschrieben.

Ich bin sicher, wir werden Millionen Unterstützer haben, sowie jetzt achtsprachig die internationale Kampagne losbricht.

 

Luftbrücken für Syrien! Seit Frühjahr 2011 befindet sich Syrien in einem selbstzerstörerischen Krieg. Inzwischen sind schon 150.000 zumeist zivile Opfer zu beklagen. Ein Großteil des Landes, der Städte ist zerstört. Die Felder können nicht mehr bestellt werden; die Wirtschaft ist um vier Jahrzehnte zurückgeworfen.

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Acht Millionen Binnenflüchtlinge hausen in Trümmerfeldern oder Zelten ohne jede Hoffnung auf ein Ende dieses Schreckens. Kinder können nicht in die Schule gehen. In den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Türkei und Irak sind Millionen Menschen in eilends geschaffenen primitiven Notunterkünften gestrandet. Nur wenige Menschen haben es mit Schleppernetzwerken bis nach Europa geschafft……

Bitte machen Sie mit!  www.change.org/ Syrien

Und nun noch einige Worte zu unserem Dauerthema der DAG seit 48 Jahren – zu Palästina

 

Am vergangenen Dienstag hat die neue Botschafterin Palästinas, Frau Dr. Daibes, vor der Deutsch-Arabischen Gesellschaft in der Mendelssohn – Remise in Berlin gesprochen. Das war am 29. April 2014, an dem Tage, den Außenminister Kerry als Eckpunkt seiner gescheiterten Friedensmission für Palästina / Israel definiert hatte.

Ach lieber Herr Kerry, wir in der DAG wissen doch längst, dass Herr Netanjahu gar keinen Frieden will. Und jetzt dämmert es auch Ihnen, dass Sie enttäuscht verlautbaren: „Israel entwickelt sich immer weiter zu einem Apartheidstaat“. Wir waren wirklich beeindruckt von Ihrem ehrlichen Bemühen, einen Frieden aushandeln zu wollen, wir erkannten aber Ihre Blauäugigkeit, weshalb wir heute nicht überrascht sind. Sollte es Ihnen aber, lieber Herr Kerry kraft der Potenz Ihres Amtes und der starken Position, da sich Ihr Präsident, Herr Barack Obama, nicht mehr um eine Wiederwahl ängstigen muss, wider Erwarten gelingen, Ihr Hätschelkind Israel zu einem gerechten Frieden zu überreden, dann werden Sie Ehrenmitglied in der DAG, versprochen!

Herr Siegmar Gabriel hatte diese böse Entwicklung Israels spätestens Monate vor den zahllosen Kerry – Expeditionen ins Unheilige Land erkannt und gewagt, das A-Wort  auszusprechen. -  Er wurde von Kanzlerin, von Gewerkschaften, unserer Presse und nicht zuletzt der israelischen Botschaft zum Zurückrudern gezwungen und schluckte seine herausgerutschten Worte wieder herunter.

Auch Herr Schulz, der Europas Präsident werden will, wagt es nicht noch einmal über Wasser zu reden. Anders ausgedrückt: Keiner versucht noch, ihm dabei das Wasser zu reichen.

Was nun? Die Palästinenser handeln selbst ohne den US-Fahrplan. Auf einmal ist alles entsetzt, dass die beiden zerstrittenen palästinensischen unter israelischer Dauerbesetzung darbenden Parteien zueinander gefunden haben. Und schon wieder die Kritik des Westens. Wir in der DAG wissen, dass zusammen wächst, was zusammen gehört. Die Palästinenser können sich den Luxus der Zwietracht angesichts israelischen Landhungers nicht mehr leisten; künftig werden Fatah & Hamas gemeinsam ihre Politik gegen die Siedlungspolitik konzertieren.


Wir hoffen, dass die Einsicht in die Notwendigkeit eines gerechten Friedens für beide Seiten dieser hochgerüsteten Region wächst. Weiterer Landraub gegen alle Resolutionen der UNO führt in die Katastrophe. Sich einmauern bietet keinen Schutz, ebenso wenig wie das Vertrauen in wächserne Auslegungen der Staatsräson unserer deutschen Verfassung, die angeblich Schutzwirkung für Dritte entfalte. Ich stimme indes der deutschen Kanzlerin ausdrücklich zu, die 2008 vor der Knesset ausrief:Menschlichkeit erwächst aus der Verantwortung für die Vergangenheit.“ Wir Deutschen sind aufgrund unserer jüngsten Geschichte moralisch verpflichtet, auch den letzten Opfern des Holocausts, den Palästinensern, menschlich zu begegnen und unseren Einfluss in der Welt einsetzen für ein Veto gegen eine anhaltende Bantustanisierung des Heiligen Landes.

Unser heutiges Frühlingsfest dient der Vertiefung des Miteinanders beider Regionen. Schwerpunktmäßig konzentriert sich die heutige Thematik auf die Maghrebstaaten, auf  Begegnungen mit Nordafrika. Finden Sie hier neue Gesprächspartner; die DAG versteht sich als Informations- und Kontaktbörse. Wir laden alle ein, so Sie es noch nicht sind, bei uns Mitglied zu werden, noch besser aber, bei uns mitzuwirken. Wir sind immer offen für realistische umsetzbare Vorschläge und freilich auch für Kritik. Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Frühlingstag in der Mark Brandenburg.

 

   

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