wir haben uns über den großen Zuspruch zu unserer DAG-Veranstaltung am 17.09.2014 mit Reuven Moskovitz sehr gefreut.
Dieser Abend hat die Erwartungen unserer Gäste voll erfüllt.
Hier noch einmal ein kurzer Rückblick auf den Abend:
Anlässlich des Deutschlandaufenthaltes des Friedensabenteurers Reuven Moskovitz, hat die Deutsch-Arabische Gesellschaft, gemeinsam mit der Deutsch-Israelisch-Palästinensischen Freundschaft (DIPF), einen lebhaften Vortragsabend in Berlin organisiert.
DAG-Generalsekretär Harald M. Bock legte mit seiner Einleitung den Rahmen für einen gelungenen Abend.
Der Shoah – Überlebende Reuven Moskovitz orientierte sich an seinem, in 8. Auflage erschienenen Buch, "Der lange Weg zum Frieden - Episoden aus dem Leben eines Friedensabenteurers" indem er einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt gewährte. Er ließ die Zuhörer an persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen teilhaben, lieferte Einblicke in die Motivation für seine bereits über 50 Jahre andauernde Friedensarbeit und berichtete freimütig über Aktuelles aus Israel. Es gelang Reuven Moskovitz mit den ausgewählten Passagen seines Buches seine Erlebniswelt widerzuspiegeln. Mit seinem Mundharmonika- Vorspiel gewann die Düsternis seines kolportierten Erlebens den Ausbruch in die Freiheit.
Dem Vortrag, folgte eine rege Diskussions- und Fragerunde, wobei sich die Fragen der Teilnehmer vor allem an seine Einschätzung der aktuellen Entwicklung in Nahost und das Thema Friedensarbeit richteten.
Die Frage, wie er nach so vielen Jahren des Leidens noch die Motivation für seine Friedensarbeit finde, beantwortete Reuven Moskovitz mit den Worten von Hermann Hesse, welche auch in seinem Buch zu finden sind.
Was in der Welt an Geistigem erreicht
und geleistet wurde, wurde es immer nur
dadurch, dass Ideale und Hoffnungen
aufgestellt wurden, die weit über das
momentan Mögliche hinausgingen.
Reuven Moskovitz über die Rolle Deutschlands: Gerade die Bundesrepublik Deutschland müsse sich, so Moskovitz – auf Grund ihrer historischen Verantwortung und der damit unweigerlich hervortretenden Verbindung zu Israel – für einen wirklich nachhaltigen Versöhnungsprozess in Nahost einsetzen und dürfe sich nicht scheuen, gegenüber der israelischen Politik die Rechte auch der Palästinenser einzufordern.
Reuven Moskovitz Einschätzung über eine mögliche Lösung des Konfliktes: Auf Dauer könnten israelische Juden und Palästinenser nur in zwei getrennten Staaten zu einer für beide Seiten annehmbaren Koexistenz gelangen.
Allerdings benötige es hierzu eine lange Zeit wechselseitiger Vertrauensbildung
Reuven Moskovitz über die Friedensbewegung und Jugend in Israel: Es gebe viele kleine, neu entstandene Friedensgruppen, sowohl säkulare Gruppierungen als auch Gruppen von religiös-orthodoxen Juden - die Friedensbewegung in Israel sei also keineswegs in der Bedeutungslosigkeit versunken, dennoch sei der Konflikt in den nachwachsenden Generationen bereits tief verankert, was die Bildung einer einschlägigen Friedensbewegung erschweren würde.
Reuven Moskovitz ist ein Mann der Hoffnung, für Ihn ist der Frieden in Nahost keine bloße Utopie, sondern eine durchaus realistische Perspektive, obwohl zum heutigen Zeitpunkt noch keine dauerhafte Lösung des Konflikts in Sicht ist. Seine Persönlichkeit, sein Handeln und Wirken lassen
sich am ehesten mit den Worten des, von ihm geschätzten, persischen Dichters Omar Khayyam beschreiben.
Verurteile niemanden,
sondern versuche zu verstehen.
Und verneige dich wehmütig
vor dem Schmerz der ganzen Welt.
Sein Werk "Der lange Weg zum Frieden" erzählt die Geschichte seines Denkens und Handelns, seines Lebens mit all seinen tragischen, aber auch komischen Aspekten.
Es ist der Weg eines Mannes, der erkannt hat, dass das Böse potentiell in jedem Menschen wohnt und nicht auf einzelne Völker beschränkt ist. Für die Überwindung des Bösen, für Toleranz und die Akzeptanz des Anderen, die den Weg zum Frieden sowohl in den persönlichen als auch in den Beziehungen zwischen den Staaten und Völkern überhaupt erst ermöglichen, setzt sich dieser charismatische Israeli seit Jahrzenten ein.
Zur weiteren Vertiefung möchten wir Sie auf folgenden Artikel von Abi Melzer hinweisen, veröffentlicht bei der Online Semit welcher als Reaktion auf eine Stellungnahme des israelischen Botschafters, veröffentlicht bei theeuropean.de und unter dem folgenden Link abrufbar,
http://www.theeuropean.de/yakov-hadas-handelsman/8991-antisemitismus-als-kernproblem-identifizieren
http://der-semit.de/jeder-kann-antisemit-sein/
Zwei Bilder unserer Veranstaltung, illustrieren einen gelungen Abend.
Weitere Bilder der Veranstaltung finden Sie in der Galerie auf unserer DAG-Homepage.
https://www.d-a-g.de/index.php?id=86
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