Die Bollwerke im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels liegen 200 Meter vor der Küste draußen im Mittelmeer. Eine Reihe von Wellenbrechern aus riesigen Zementblocks, jeder einzelne mehrere hunderte Meter lang, trotzen der Brandung. Sie sollen der ägyptischen Stadt Alexandria mit ihren fünf Millionen Einwohnern, ihren Häusern und den archäologischen Stätten, wie der Zitadelle, an der Stelle, wo einst das Weltwunder des Leuchtturms von Alexandria stand, vor dem steigenden Meeresspiegel, den immer höheren Wellen und den zunehmenden Stürmen Schutz gewähren.
Jetzt im Spätsommer stellt die Brandung für die Wellenbrecher keine große Herausforderung dar. Friedlich plätschern die Wellen gegen den Beton. Ein paar Angler haben es sich auf den Blöcken bequem gemacht, und versuchen ihr Glück. Aber allein die Tatsache, dass mittels über eine Landzunge herbeigeschaffte Kräne gerade an neuen Brechern gebaut wird, vermittelt den Eindruck einer kommenden Bedrohung. Stück für Stück versenken sie die mannshohen Betonblocks im Meer.
Sie arbeiten gegen die Zeit, denn letzten Winter war die Bedrohung des Meeres für die Stadt schon deutlich zu spüren. Bei Stürmen hatte das Meer die Corniche, die berühmte Küstenstraße Alexandrias, erobert. Dramatische Handyvideos zeigen, wie meterhohe Wellen über die Strandclubs hereinbrachen und alles, was nicht niet- und nagelfest war, zurück in Meer spülten.
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