Abu Dhabi: Das vierte Qasr Al Hosn Festival 03.-13.02.2016
Mit einem noch vielfältigerem Programm als in den vergangenen Jahren präsentiert die rührige Kulturbehörde das jährliche Festival unter der Schirmherrschaft des Kronprinzen um das legendäre Al Hosn Fort im Zentrum von Abu Dhabi City, in dem einst Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan, der Staatsgründer, residierte.
„Das Festival hat sich als kultureller Höhepunkt in der Hauptstadt der VAE etabliert. Das Fort gilt als symbolischer Ort der historischen Geburtsstunde der Emirate und als wertvolles Monument des traditionellen Kulturerbes. Wir sind sicher, dass das interaktive Festivalprogramm viele Besucher anziehen wird“, so Mohamed Khalifa Al Mubarak, Vorstand der Kulturbehörde. Geplant ist, den gesamten Masterplan für diesen Stadtteil zu präsentieren – inklusive Fort, das derzeit aufwändig renoviert wird, National Consulting Council und Gebäude der Cultural Foundation - ebenfalls in Renovierung.
Wie das Fort und seine Umgebung in den 1940-er Jahren aussah, kann man in der ständigen Ausstellung der historischen Fotos im Heritage Village sehen. Es stand als einziges, weithin sichtbares, monumentales Gebäude im Sand, umgeben von einfachen Barasti-Hütten aus Palmmaterial, in denen meist Perlenfischer mit ihren Familien wohnten. Heute ist das Fort immer noch von einem großen Platz umgeben - eine Oase der Ruhe, im Zentrum der Stadt, nahe der Corniche, umzingelt von modernen Hochhäusern und breiten Straßen.
Wer im Februar 2016 in Abu Dhabi weilt, sollte das Festival nicht verpassen: Neben einer Ausstellung im Qasr Al Hosn Centre über die fortschreitenden Renovierungsarbeiten am Fort und Einblick in die archäologischen Ausgrabungen stehen in einem bereits fertig gestellten Teil der Cultural Foundation Räume für weitere Ausstellungen und Aktivitäten, z. B. Workshops zur Anfertigung von Kunsthandwerk, zur Verfügung. Das weitläufige Außengelände wird während des Festivals in Wüsten-, Oasen- und Wasserlandschaften mit einer echten, in Konstruktion befindlichen Dhau verwandelt, in denen das Kulturerbe der Beduinen und Perlenfischer lebendig wird. Traditionell ist dieser Bereich attraktiver Anziehungspunkt für aufgeschlossene, einheimische Familien, mit denen ausländische Besucher spontan in Kontakt kommen können. Ferner werden zahlreiche Kuratoren, Kunsthandwerker und Künstler eingeladen, um ein reichhaltiges Kunst- und Kulturprogramm auf die Beine zu stellen im Rahmen von Symposien, Workshops und interaktiver Lernerfahrungen. Die nationale Folkloregruppe wird nicht fehlen und wenn am Eröffnungsabend einheimische Mädchen in traditionellen Kleidern mit festlichem Goldschmuck ihre Haarpracht lösen und im Rhythmus der Trommeln ihre Köpfe schwenken, dann kennt die Begeisterung keine Grenzen.
Diese wird allenfalls noch durch die Attraktionen im nachgebauten, traditionellen Souk übertroffen. Hier kann man den Korbflechtern bei ihrer Arbeit zuschauen, die Fischer bauen Fischreusen und eine Beduinenfrau demonstriert die Kaffeezeremonie, während nebenan Beduinenschmuck zu Kauf animiert.
Text und Fotos: Barbara Schumacher
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