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20.09.2016

 

Drehscheibe für das Hinterland

 

Djibouti als Logistikzentrum der Region

 

Premierminister Abdulqader Kamil Mohamed

Doraleh Container Terminal

Doraleh Container Terminal

Port of Djibouti

Youssouf Moussa Dawaleh

Djibouti liegt am Horn von Afrika, umgeben von Eritrea, Äthiopien und Somalia. Schon lange bevor sich Hong Kong, Singapur und Dubai entwickelten, waren Aden und Djibouti die wirtschaftlichen Drehscheiben in der Region. Djibouti will diese Rolle zurückerobern und das erfolgt mit Milliarden schweren Projekten: Neue Flughäfen, Häfen, Terminals, Eisenbahn- und Straßenverbindungen sowie Pipelines sind im Bau bzw. stecken als vereinbarte Investitionsvorhaben „in den Startlöchern“. Neben dem Ausbau neuer Passagiertransport- Infrastruktur steht jedoch im Rahmen eines integrierten Systems Transport und Logistik aller Art von Gütern im Fokus: von Mineralien, über Energieprodukte, Containerfracht bis zu Lebendvieh. Die Gründe für die Milliarden-Investitionen sind einmalig: Man will vor allem dem aufstrebenden Nachbarland Äthiopien, das selbst keinen Hafen besitzt, durch eine erstklassige Infrastruktur und Logistik den Weg bereiten und gleichzeitig selbst davon profitieren. 60 Prozent des maritimen Welthandels erfolgen über die hiesigen Schifffahrtslinien und der wachsende Seehandel leistet einen entscheidenden Beitrag zum Bruttosozialprodukt und ist Motor für Beschäftigung. Etwa die Hälfte des Containerhandels erfolgt derzeit im Rahmen von Transshipment.

Wirtschaftstor nach Ostafrika

Der wirtschaftliche Aufschwung zum „Wirtschaftstor nach Ostafrika“ begann mit dem Engagement der Vereinigten Arabischen Emirate: Dubai World ist in verschiedenen Wirtschaftssektoren Djiboutis involviert, das schließt den Hafen von Djibouti ein, einer der wichtigsten Häfen in Ostafrika, dessen Doraleh Container Terminal (DCT) von DP World gemanagt und als technisch am weitesten fortgeschrittenes Container Terminal Afrikas bezeichnet wird. Manager der Djibouti Port & Free Zones Authority ist  JAFZA (Jebel Ali Free Zone Authority). Die Freizone „Your gateway to East Africa“ mit Zugang zu einem Markt von 450 Mio. Verbrauchern (COMESA)  bietet alle modernen Einrichtungen, das Finanzpaket enthält Steuerfreiheit, 100prozentige Eigentümerschaft, keine Beschränkung bei der Beschäftigung ausländischen Personals, 100prozentige Ausfuhr von Kapital und Gewinn, die Möglichkeit, lokale Märkte zu beliefern und keinerlei Währungsrestriktionen. Außerdem braucht ein Investor keinen lokalen Partner.  

„Schweiz Afrikas“?

Das beste Hotel wurde von dem namhaften emiratischen Unternehmen Nakheel gebaut: das 5-Sterne Hotel Kempinski and Villas. Damit hat man sich professionelle und finanzstarke Partner gesichert und kann Weltklasse-Service und professionelle Dienstleistungen anbieten, außerdem besteht damit der Zugang zu einem globalen Kundennetzwerk. Auch im Finanz-, Banken- und Versicherungssektor gewinnt das Land an Bedeutung: die Rede war schon von der „Schweiz Afrikas“. Im Tourismusbereich kann man eine Vielzahl ausgezeichneter Tauchgebiete anbieten und es gibt ehrgeizige Pläne, denn man sieht sich durchaus als Alternative zu Sharm El Sheikh. Investitionsmöglichkeiten gibt es ferner z. B. in den Bereichen Viehwirtschaft, Fischwirtschaft, Salzgewinnung, Energiewirtschaft (Zukunftsprojekte bei Wind- und Solarenergie), Telekommunikation (gehört bereits zur besten in Afrika), Wohnungsbau und Ausbau der Infrastruktur. Der Investment Code wurde herausgegeben von der National Investment Promotion Agency (www.djiboutinvest.dj).

Gutes Umfeld für Investoren

China ist sehr aktiv und es gibt z. B. neue Milliarden-Verträge mit der staatlichen China Merchants Holding, aber das Land wünscht sich Deutsche Investoren. „Wir lieben die deutsche Mentalität, wir wollen Deutsche Technologien ins Land  holen, denn wir schätzen die Qualität deutscher Produkte. Wer in Djibouti investiert, hat das gesamte Hinterland, vor allem Äthiopien mit seinen 95 Mio. Einwohnern, im Auge. Djibouti ist das einzige Land der Region, in dem es bisher nur wenig Deutsche Investoren gibt“, so Aden Mohamed Dileita, Botschafter der Republik Djibouti in Berlin. Mohamed Aref, Marketingleiter der Djibouti Ports & Free Zones Authority, meint auf die Frage nach Gründen für Investitionen in Djibouti: „Die Investitionen sind sicher und die Nähe zum großen Markt Äthiopien ist attraktiv. Es gibt 14 neue Großprojekte im Land, darunter Hafen- und Flughafen-Projekte im Gesamtwert von über 14 Mrd. USD. Wir öffnen unsere Türen für Deutsche Investoren besonders weit, nachdem die Franzosen jegliches Investitionsengagement gestoppt haben“.

Ob man den Djiboutischen Premierminister S. E. Abdoulkader Kamil Mohamed, den Vorstand der Djibouti Ports and Free Zones Authority Aboubaker Omar Hadi, Youssouf Moussa Dawaleh, den Präsidenten der Handelskammer oder generell Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesen fragt, warum es Sinn macht, Investitionen zu tätigen in dem politisch stabilen, strategisch bestens positionierten Land an einer der am stärksten frequentierten Schifffahrtsrouten der Welt, dann kommen viele Argumente, vor allem dieses: „Djibouti hat mit dem von DP World gebauten Container-Hafen Doraleh den modernsten Hafen Ostafrikas und sichert den Warenverkehr zum gesamten Hinterland, wobei Äthiopien mit stetigem Wirtschaftswachstum von jährlich acht Prozent (lt. IMF) die Hauptrolle spielt“. Allerdings gilt, dass Konkurrenz wie Kenia und Somaliland nicht schläft, aber noch bietet Djibouti den großen Vorteil der Sicherheit.

Vision 2035 mit Megaprojekten

Bedenkt man, dass Djibouti nur etwa so groß ist wie das Bundesland Hessen und insgesamt über ca. 800.000 Einwohner verfügt, dann sind die geplanten Megaprojekte im Rahmen der Vision 2035 wahrlich gigantisch. Auf einem von der Djibouti Ports & Free Zone Authority erstellten Plan ist die jeweilige Lage zu erkennen: Meerwasserentsalzungsanlage und Trockendocks für Schiffsreparaturen, die Sinn machen, denn weit und breit gibt es nahe der viel befahrenen Schifffahrtsrouten keine solche Einrichtung. Der neue 160 Mio. USD Hafen von Tadjourah ist im Bau. Er dient der Verschiffung von Mineralien und Pottasche (für Düngemittel) aus Äthiopien – die Rede ist von vier Mio. Tonnen pro Jahr. Betriebsbeginn: 2016. Der Hafen von Ghoubet wird mit 64 Mio. USD erweitert und dient dem Export des Salzes vom Lac Assal in einem Volumen von 4,5 Mio. Tonnen Salz pro Jahr. Ferner sind LNG Terminal sowie Rohöl-Terminal geplant und ein Mehrzweck-Hafen, der in zwei Phasen gebaut wird. Die Damerjog Freizone ist ein 3.500 ha großes Gebiet, auf dem eine auf der Welt einzigartige Freizone für lebendes Vieh in mehreren Bauphasen entsteht. Der Damerjog Hafen für Lebendvieh kostet 70 Mio. USD und ist ab 2017 mit einer Kapazität von 10 Mio. Tieren pro Jahr angelegt. Auf dem Masterplan des Business Districts sind Kreuzfahrtschiffterminal, Marinebasis, Hotels und Shopping Center, Yacht-Club sowie Villen- und Wohngegenden auszumachen, neben einem Komplex für internationale Unternehmen und dem zentralen Geschäftsdistrikt – man reibt sich die Augen und meint, einen Plan für eine neue City innerhalb des Emirats Dubai vor sich zu haben. Die neue Jabanas Freizone auf einer Fläche von 57 ha gibt es schon als Computer-Rendering. Die Djibouti Shipping Company wird vier riesige Containerschiffe haben, die vier Linien bedienen: 1. die Häfen am roten Meer, wie Port Sudan, Jeddah, Aqaba und Ain Sukhna – 2. die Häfen Aden, Salalah und Jebel Ali – 3. Mumbai und 4. Mombasa, Dar es Salam, Beira, Maputo und Durban. Damit nicht genug: die neue Infrastruktur wird auch noch zwei Eisenbahnlinien umfassen, nämlich die eine von Tadjourah nach Mekele (für die Pottasche), die andere von Djibouti nach Addis Abeba. Und da Straßen und Schiene nicht ausreichen, sind zwei neue Flughäfen geplant: Der kleinere Ras-Siyan Airport mit einer 3 km langen und 60 m breiten Startbahn und der große Chebelleh International Airport mit Cargo Village. Air Djibouti (seit 2002 nicht mehr aktiv) ist seit 2015 mit Frachtmaschinen unterwegs und soll im Sommer 2016 Passagierverkehr u. a. nach Addis Abeba, Khartoum, Mogadishu, Jeddah und evtl. Dubai aufnehmen. Sind eines Tages alle diese Pläne Realität, dann wird das Land über eine Weltklasse Logistik-Infrastruktur verfügen mit 200.000 neuen, qualifizierten Arbeitsplätzen für die djiboutische Bevölkerung (derzeit herrscht 50 % Arbeitslosigkeit) in strategisch ausgezeichneter Lage.

Geplante Delegationsreise

Der Besuch des beeindruckenden Containerhafens Doraleh, dem ersten Mega-Projekt, das realisiert und in Betrieb ist, die Tatsache der deutlichen Verbesserung des Jahrzehnte lang vernachlässigten Straßen- und Schienennetzes durch verschiedene  Milliarden-Projekte unterschiedlicher Finanziers, wie z. B. Kuwait Fund for Arab Economic Development,  gigantische Investitionen in Äthiopien wie der Plan, bis 2020 neue Eisenbahnverbindungen von bis zu 5.000 km Länge zu schaffen, u.v.m. animiert zu einer außergewöhnlichen Delegationsreise – organisiert von der Botschaft von Djibouti, DAG und EMA, die vom 2.-6. Oktober 2016 nach Djibouti und Äthiopien führen wird.

Text und Fotos: Barbara Schumacher

 

   

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