• MARHABA - Migration-Arabien-Religionsübergreifend-Humanitär-Alternativ-Bildungsfördernd-Aktion
    MARHABA - Migration-Arabien-Religionsübergreifend-Humanitär-Alternativ-Bildungsfördernd-Aktion
  • Bahrain
    Bahrain
  • Jordanien Wadi Rum
    Jordanien Wadi Rum
  • Gebet unter freiem Himmel
    Gebet unter freiem Himmel
  • Bauboom am Golf
    Bauboom am Golf
  • Jemen
    Jemen
  • Tunesien-Revolution
    Tunesien-Revolution
  • Wüste
    Wüste
  • Israel/Palästina
    Israel/Palästina
  • Palmyra
    Palmyra
  • Maskat / Oman
    Maskat / Oman
  • Qubbat as-Sachra (Felsendom) und Kirche
    Qubbat as-Sachra (Felsendom) und Kirche
  • Altstadt von Kairo
    Altstadt von Kairo
  • Israelische Mauer
    Israelische Mauer
  • Pumpstation Jordanien
    Pumpstation Jordanien
  • MARHABA - Migration-Arabien-Religionsübergreifend-Humanitär-Alternativ-Bildungsfördernd-Aktion
    MARHABA - Migration-Arabien-Religionsübergreifend-Humanitär-Alternativ-Bildungsfördernd-Aktion
  • Hassan und Hussein Moscheen in Kairo
    Hassan und Hussein Moscheen in Kairo
  • Wiederaufbau im Irak
    Wiederaufbau im Irak
  • Algier Kasbah und Hafen - Barbara Schumacher
    Algier Kasbah und Hafen - Barbara Schumacher
  • SOS! Syrien stirbt! Internationale humanitäre Luftbrücken für Syrien!  - UNRWA
    SOS! Syrien stirbt! Internationale humanitäre Luftbrücken für Syrien! - UNRWA
  • SOS! Syrien stirbt! Internationale humanitäre Luftbrücken für Syrien! - Benjamin Hiller / zenith
    SOS! Syrien stirbt! Internationale humanitäre Luftbrücken für Syrien! - Benjamin Hiller / zenith
  • MARHABA -Migration-Arabien-Religionsübergreifend-Humanitär-Alternativ-Bildungsfördernd-Aktion
    MARHABA -Migration-Arabien-Religionsübergreifend-Humanitär-Alternativ-Bildungsfördernd-Aktion
  • Algier Blick auf Kasbah und Hafen - Barbara Schumacher
    Algier Blick auf Kasbah und Hafen - Barbara Schumacher
  • Sudan Meroe Pyramiden - Barbara Schumacher
    Sudan Meroe Pyramiden - Barbara Schumacher
  • Marokko - Marrakech Abendstimmung - Barbara Schumacher
    Marokko - Marrakech Abendstimmung - Barbara Schumacher
  • Qatar Museum of Islamic Art Doha - Barbara Schumacher
    Qatar Museum of Islamic Art Doha - Barbara Schumacher
  • Qatar Doha Skyline - Barbara Schumacher
    Qatar Doha Skyline - Barbara Schumacher
17.08.2017

 

Marokko - Moderne Medientechnik im Atlasgebirge

 

Forscher und Forscherinnen der Universität Siegen haben in Marokko ein Medienzentrum eröffnet. Sie möchten untersuchen, wie die Menschen im Hohen Atlasgebirge moderne Technik nutzen und diese in ihren Alltag integrieren.

 

Etwa zehntausend Menschen leben im Tal „Zawiha Ahansal“ im Hohen Atlasgebirge, viele von ihnen als Nomaden oder Halb-Nomaden. Sechs Dörfer gibt es, von denen eins nur zu Fuß oder mit Eseln erreicht werden kann. Es handelt sich um eine der ärmsten Regionen Marokkos. Forscher der Uni Siegen haben dort jetzt gemeinsam mit Kollegen der Universität zu Köln ein Medienzentrum eröffnet, den so genannten „MediaSpace“. Die Menschen im Tal bekommen so Zugang zu moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. In den kommenden Jahren möchten die Wissenschaftler untersuchen, wie die Einwohner diese Technik nutzen und in ihren Alltag integrieren. Das Projekt „Digitale Öffentlichkeiten und gesellschaftliche Transformation in Mahgreb“ ist Teil des Sonderforschungsbereichs „Medien der Kooperation“ an der Universität Siegen.


„Uns interessiert, inwiefern moderne Medientechnik den Menschen im Tal neue Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe eröffnet. Wie können sie sich über die Medien vernetzen und eine neue Selbstständigkeit entwickeln?“, sagt Projektleiter Markus Rohde von der Uni Siegen. Ziel sei es nicht in erster Linie, Technik ins Tal zu bringen, sondern den Einwohnern über die Technik eine Stimme zu geben. Ein Vorhaben, das das Team bereits im Vorfeld vor Herausforderungen stellte. Bei Teilen der Bevölkerung habe es zunächst Skepsis und Vorbehalte gegeben, erzählen Sarah Rüller und Konstantin Aal, die im Rahmen des Projektes einige Wochen selbst vor Ort waren: „Da hält auf einmal die große Welt des Internet Einzug. Das ist für viele beängstigend – wir müssen bei den Menschen zunächst eine Vertrauensbasis schaffen.“

Auch sprachliche Hürden galt es zu überwinden. In Zawiha Ahansal sprechen die meisten den indigenen Dialekt „Tamazight“. Der Kölner Kollege Simon Holdermann habe eigens einen Arabisch-Sprachkurs belegt, berichtet das Projekt-Team. Vor Ort lernte er dann „Tamazight“. In den kommenden Monaten möchten die Wissenschaftler erreichen, dass der MediaSpace mehr und mehr in den Alltag im Tal integriert wird. Einheimische wurden dazu als Tutoren ausgebildet, örtliche Lehrer für die Arbeit mit Jugendlichen geschult. „Sie sollen den Menschen den Umgang mit der neuen Technik zeigen, ihnen dieses neue Handwerkzeug vertraut machen“, erklärt Markus Rohde. Er kann sich zum Beispiel vorstellen, dass Frauen in örtlichen Nähprojekten Tablets nutzen, um neue Schnittmuster aus dem Internet herunterzuladen. Auf große Neugier seien Laptops, Kameras und 3-D-Drucker außerdem bei den Kindern gestoßen, erzählt Sarah Rüller: „Für sie war es sehr faszinierend, das eigene Gesicht als Aufnahme auf dem Tablet zu sehen.“

Als klassische Entwicklungshilfe versteht sich das Projekt ausdrücklich nicht. „Unser Ziel ist es, die technologische Entwicklung vor Ort in die eigene Hand zu geben“, betont das Siegener Forscherteam. „Wir sind gespannt, welche Ideen die Menschen im Tal dabei selbst noch entwickeln.“ Analysieren möchten die Wissenschaftler insbesondere auch, wie sich die Beziehung zwischen Zawiha Ahansal und der Gesellschaft außerhalb des Tals verändert. Wird das Internet als zusätzliche Informationsquelle genutzt, um sich über aktuelle Ereignisse im Land zu informieren? Vernetzen sich die Menschen im Tal mithilfe der neuen Technik stärker mit externen Gruppen und Organisationen? Inwiefern verändert sich dadurch auch die Gesellschaft innerhalb des Tals?

Immer wieder werden Mitarbeiter des Forschungsprojektes in den kommenden Monaten ins Atlasgebirge reisen, die Mediennutzung vor Ort dokumentieren und Interviews mit Bewohnern des Tals führen. „Teilnehmende Beobachtung“ nennt sich diese Forschungsmethode. Unterstützt wird das Team dabei von der vor Ort tätigen Nichtregierungsorganisation „Smnid Amezray“. Neben Medienwissenschaftler und Wirtschaftsinformatiker der Uni Siegen sind auch Expert aus dem Bereich Medienethnografie der Uni Köln an dem Projekt beteiligt.

 

Hintergrund
Das Projekt ist eins von insgesamt sechszehn Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs „Medien der Kooperation“ an der Uni Siegen. Projektleiter sind neben Markus Rohde Prof. Dr. Volker Wulf vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Uni Siegen und der Medienethnograf Jun.-Prof. Dr. Martin Zillinger von der Uni Köln. Der SFB wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert und ist Anfang 2016 gestartet. Über 60 Wissenschaftler erforschen dort interdisziplinär digitale Medien und die durch sie hervorgerufenen, gesellschaftlichen Veränderungen.

Kontakt:
Markus Rohde (Projektleiter), E-Mail: markus.rohde[at]uni-siegen[.]de, Tel: 0271 740-4069

 

Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.mediacoop.uni-siegen.de/de/

 

Zu dieser Mitteilung finden Sie die folgenden Bilder:
Die Siegener Wissenschaftler möchten untersuchen, wie die Menschen in „Zawiha Ahansal“ moderne Technik nutzen und in ihren Alltag integrieren.
Auch Kinder und Jugendliche im Tal werden mit modernen Medien vertraut gemacht.

Diese Pressemitteilung hat die folgenden Anhänge:
Das Tal „Zawiha Ahansal“ im Hohen Atlasgebirge zählt zu den ärmsten Regionen Marokkos.

 

   

< 50 Jahre israelische Besatzung