Pavillon 36
Roboterausstellung
Informationswand
Dr. Köckler
Redner von SIEMENS
Gruppenfoto der Redner
Dr. Köckler (re) gibt Interview
Wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen, Klimawandel – die Herausforderungen für die Industrie sind groß. Doch die deutsche und europäische Wirtschaft hat starke Trümpfe in der Hand: Ihre Produkte gehören weltweit zu den gefragtesten. Die Aufgabe für die Zukunft lautet, sie noch effizienter, ressourcenschonender und wettbewerbsfähiger zu produzieren. Künstliche Intelligenz, Automatisierung und internationale Partnerschaften spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Der Pavillon 36 auf dem Messegelände ist Ziel der Teilnehmer der Pressekonferenz am 26. März 2025. In einem Raum, gefüllt mit ausgestellten Robotern war zu erfahren: Mit 4 000 Ausstellern, KI als Topthema und Kanada als Partnerland will die HANNOVER MESSE Optimismus verbreiten – und Antworten auf drängende Fragen der globalen Industrie liefern. „Uns erwartet eine Woche der Zuversicht“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. „Ja, die Herausforderungen sind vielfältig und hinlänglich beschrieben. Zu wenig wird jedoch über die Stärken der deutschen und europäischen Industrie bei Innovation und Technologie im Zusammenspiel mit ihren globalen Partnern gesprochen.“ Deutsche Produkte gewinnen weltweit an Beliebtheit. Besonders in den USA und China erhalten sie Bestnoten – mit steigender Tendenz, wie aktuelle Studien zeigen. „Unsere Produkte sind global wettbewerbsfähig“, sagt Dr. Köckler. „Doch die Produktion in Deutschland und Europa steht unter Druck.“ Hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und zunehmende Regulierung stellen die Industrie vor große Herausforderungen. Lösungen wie Automatisierung, künstliche Intelligenz und internationale Kooperationen rücken damit in den Fokus. Genau hier setzt die HANNOVER MESSE an: Sie präsentiert Innovationen und technologische Lösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Auf der Messe zeigen rund 4 000 Unternehmen aus Maschinenbau, Elektro- und Digitalindustrie sowie Energiewirtschaft Lösungen für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft. Von der Anwendung von KI zur Optimierung von Fertigungsabläufen über die Automatisierung komplexer Produktionsprozesse bis hin zum Einsatz von Wasserstoff zum Betrieb ganzer Produktionsanlagen. Zu den ausstellenden Unternehmen zählen internationale Technologiekonzerne wie Amazon Web Services, Bosch, Google, Microsoft, Schneider Electric oder Siemens ebenso wie mittelständisch geprägte Global Player wie Beckhoff, Festo, Phoenix Contact, Rittal, Schaeffler oder SEW. Renommierte Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer oder das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) skizzieren die Industrielösungen von morgen und mehr als 300 Startups aus unterschiedlichen Technologiefeldern zeigen Innovationen mit disruptivem Potenzial.
KI für mehr Wettbewerbsfähigkeit: Angesichts des steigenden Wettbewerbsdrucks benötigen Unternehmen Lösungen, die Produktivität und Effizienz unmittelbar steigern – die Lösung liegt in KI. - Siemens zeigt die Weiterentwicklung des Industrial Copilot: Ein KI-Assistent, der entwickelt wurde, um Fachkräfte in der Industrie zu unterstützen. Er hilft dabei, Aufgaben wie das Schreiben von Steuerungs-Codes zu erleichtern oder Maschinenfehler zu diagnostizieren. Dabei kommuniziert er mit dem Maschinenbediener in natürlicher Sprache, was die Produktivität steigert und die Arbeit erleichtert. - Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zeigt, wie zwei Roboter autonom verschiedene Typen von Elektrobatterien zerlegen, Teile austauschen und noch verwendbare Batterieteile zu neuen Einheiten zusammensetzen. Der Demonstrator ist ein praktisches Beispiel dafür, wie alte Produkte automatisch und kosteneffizient zerlegt und zu neuen Produkten zusammengesetzt werden können. - Das deutsche Startup und KI-Hoffnung Aleph Alpha präsentiert, wie Geschäftsprozesse mit generativer KI um 30 Prozent effizienter werden. Dabei teilt Aleph Alpha Erfahrungen aus zahlreichen Kundenprojekten und deren Implementierung in der Produktion. - „Entscheidend ist, dass Unternehmen wissen, wie sie KI schnell und zielgerichtet in ihre Prozesse integrieren können. Genau diese Antworten liefert die HANNOVER MESSE – mit praxisnahen Lösungen, Expertenwissen und konkreten Anwendungsbeispielen für den sofortigen Einsatz“, so Dr. Köckler.
Automatisierung, Digitalisierung und Robotik zum Anfassen: Auf der HANNOVER MESSE steht vor allem das Erleben von Technologie und ihrem praktischen Nutzen im Mittelpunkt. Besucher können live erleben, wie moderne Technologien – von Robotik bis Automatisierung – ihre Produktion effizienter, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger machen. Als Beispiel nennt Dr. Köckler den Application Park, eine ganze Ausstellungsfläche, auf der demonstriert wird, wie moderne Robotiklösungen die Effizienz in der Produktion steigern können. Dort wird unter anderem gezeigt, wie das Laserschweißen per Roboter optimiert wird oder wie die Produktion von Batteriezellen effizienter und nachhaltiger gestaltet werden kann. - Eine Projektgruppe aus 11 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, darunter Bosch Rexroth, FANUC und Fraunhofer, demonstriert, wie die robotergestützte Produktion von Batteriezellen und -packs für E-Fahrzeuge skaliert und optimiert werden kann.
Schlüsseltechnologie Wasserstoff - von Elektrolyse bis Betankung: Die HANNOVER MESSE zeigt, wie Wasserstoff eine zentrale Rolle für die Energie- und Mobilitätswende spielen kann. Angesichts der globalen Klimaziele und steigenden Energiekosten rückt die Technologie zunehmend in den Fokus von Industrie, Politik und Forschung. Zahlreiche Unternehmen präsentieren auf der Messe innovative Lösungen – von der Elektrolyse über Speicherung und Transport bis hin zur Anwendung in der Industrie und Mobilität.
Bosch präsentiert seinen PEM-Elektrolyse-Stack, eine Schlüsseltechnologie für die effiziente Produktion von grünem Wasserstoff. Der Stack zeichnet sich durch seine hohe Effizienz aus und wandelt Strom besonders effektiv in Wasserstoff um, sodass weniger Energie verloren geht. - Maximator zeigt Hochdrucktechnologien für die Wasserstoffspeicherung und -betankung. Diese Lösungen ermöglichen eine sichere und effiziente Speicherung sowie schnelle Betankung von Wasserstoff, was für den Ausbau der Wasserstoffmobilität und industrielle Anwendungen entscheidend ist.
Geopolitischer Rahmen erfordert entschlossenes Handeln: „Wettbewerbsfähigkeit hängt auch von einer klaren wirtschaftspolitischen Strategie ab“, betont Dr. Köckler. „In den vergangenen Monaten war oft von geopolitischen Unsicherheiten die Rede. Doch seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten hat sich diese Unsicherheit in eine schonungslose Klarheit gewandelt. Die USA verfolgen konsequent ihre ‚America First‘-Politik, während China seine Industrie massiv und gezielt unterstützt.“
Für Europa und Partner wie Kanada, das diesjährige Partnerland der Messe, sei es an der Zeit, enger zusammenzurücken und eine gemeinsame geo- und wirtschaftspolitische Strategie entschlossen voranzutreiben. (Quelle: Pressemeldung der Hannover-Messe).
Text und Fotos: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG)
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