Politische Beziehungen
Dschibuti hat als stabiles Land in strategisch wichtiger Lage in der Krisenregion Horn von Afrika regionale Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland. Beide Länder sind um Zusammenarbeit in den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen bemüht.
Diplomatische Beziehungen wurden 1978 aufgenommen. Sie sind freundschaftlich. Deutschland wurde der Bedeutung Dschibutis auch mit der im Frühjahr 2010 erfolgten Eröffnung einer Botschaft gerecht. Dschibuti hat seinerseits im Herbst 2011 eine Botschaft in Berlin eröffnet. Der Botschafter wurde Ende November 2011 akkreditiert.
Deutschland beteiligt sich im Rahmen der EU-Mission "ATALANTA" mit einem Marinekontingent, das in Dschibuti stationiert ist, am Kampf gegen die Piraterie vor der Küste Somalias. Eine Bundeswehrberatergruppe unterstützt die dschibutische Polizei im Rahmen der Nachsorge bis Ende 2012 beim Aufbau eines landesweiten digitalen Funknetzes und im Kraftfahrzeugbereich. Deutsche Experten wirken seit September 2012 im Rahmen der EU-Mission EUCAP NESTOR mit, die dem Ausbau der Küstenwachen der ostafrikanischen Staaten gewidmet ist und in Dschibuti ihr Hauptquartier unterhält.
Außenminister Mahamoud Ali Youssouf stattete Deutschland Ende Februar 2010 einen offiziellen Besuch ab. Er führte Gespräche mit Bundesaußenminister Westerwelle und dem Bundesverteidigungsminister und wurde hochrangig im Bundesminsterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie im Bundesministerium der Finanzen wahrgenommen. Im Rahmen des Besuchs wurde am 23. Februar 2010 eine Absichtserklärung über außenpolitische Zusammenarbeit unterzeichnet.
Bundesaußenminister Westerwelle hielt sich gemeinsam mit dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, am 11. April 2010 zu einem offiziellen Besuch in Dschibuti auf, der zu einer weiteren Intensivierung der bilateralen Beziehungen beitrug.
Verschiedene Bundesverteidigungsminister besuchten im Zusammenhang mit dem deutschen Engagement mehrfach Dschibuti, zuletzt Bundesminister de Maizière im Dezember 2011.
Ein besonderer Höhepunkt der bilateralen Beziehungen war der Besuch des damaligen Bundespräsidenten Köhler in Dschibuti am 6. Dezember 2004.
Entwicklungszusammenarbeit
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Dschibuti wird im wesentlichen über die Europäische Union sowie internationale Institutionen und Organisationen im Rahmen der Vereinten Nationen abgewickelt.
Dennoch existieren auch einige bilaterale Vorhaben im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit:
Derzeit läuft ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziell gefördertes Projekt zur dualen Berufsausbildung mit Schwerpunkt im Bereich der erneuerbaren Energien an. Projektpartner sind dabei die Handwerkskammer des Saarlandes und das Technische Gymnasium sowie die Handelskammer in Dschibuti.
Im Herbst 2011 begann der ebenfalls aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Bau eines SOS-Kinderdorfs für bis zu 120 Kinder in Tadjourah im Norden des Landes. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2013 sollen dort der derzeitigen Planung zufolge die ersten Kinder einziehen können.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist im humanitären Bereich, insbesondere bei der Basisgesundheitsversorgung unterernährter Kleinkinder, aktiv. Diese Tätigkeit wird aus Haushaltsmitteln des Auswärtigen Amtes gefördert und erfährt eine Ausweitung.
Mit der Regionalorganisation IGAD (Intergovernmental Authority on Development), die ihren Sitz in Dschibuti hat, unterzeichnete das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ende 2011 eine Absichtserklärung über die Durchführung zweier Projekte im Bereich der technischen Zusammenarbeit über 3,5 Millionen Euro und der finanziellen Zusammenarbeit über 20 Millionen Euro jeweils im Bereich Steigerung der Dürreresistenz.
Quelle: Auswärtiges Amt
Stand: Oktober 2012
Ländername: Republik Dschibuti - Republique de Djibouti/Jumhuriyat Jibuti
Hauptstadt: Gibuti/Djibouti (Dschibuti)
Größe: 23.200 qkm - Rang 151*
Landesstruktur: 5 Regionen und 1 Hauptstadtbezirk
Einwohnerzahl: 828,324 - Rang 163* (Juli 2015)
Landessprache: Arabisch und Französisch als Amtssprachen
BIP: 3,100 Mrd. USD (2014 est.)*
Währung: 1 Dschibuti-Franc (DJF) = 100 Centimes
Religion: sunnitisch-schafiitischer Islam (95%)
Klima: semi-arid tropisch; November bis März gemäßigte Temperaturen, April bis Oktober sehr heiß und feucht
Staatsoberhaupt: Ismail Omar Guelleh
Regierungschef: Abdoulkader Kamil Mohamed
Äußeres: Mahamoud Ali Youssouf
Politisches System: Verfassung von 1992: Republik - präsidentielles Regierungssystem - Direktwahl des Staatsoberhauptes aller 6 J. - Nationalversammlung: 65 Mitgl. (paritätisch: 33 Issa, 32 Afar), Wahl aller 5 J. - Wahlrecht: ab 18 J.
Nationalfeiertag: 27. Juni - seit 1977 - Unabhängigkeit von Frankreich
Mitgliedschaft in Internationalen Organisationen: ACP, AfDB, AFESD, AMF, AU, CAEU (candidates), COMESA, FAO, G-77, IBRD, ICAO, ICRM, IDA, IDB, IFAD, IFC, IFRCS, IGAD, ILO, IMF, IMO, Interpol, IOC, IOM, IPU, ITU, ITUC (NGOs), LAS, MIGA, MINURSO, NAM, OIC, OIF, OPCW, UN, UNCTAD, UNESCO, UNHCR, UNIDO, UNWTO, UPU, WCO, WFTU (NGOs), WHO, WIPO, WMO, WTO
Anschrift der Botschaft Djibuti | Anschrift der zuständig deutschen Botschaft |
Kurfürstenstraße 84 | Embassy of the Federal Republic of Germany |
Quellen: CIA Factbook und Auswärtiges Amt
Stand 07.08.2015