Sehr geehrte Frau Hertreiter,
Danke für Ihren Artikel zum Fall Nemi El-Hassan.
Es erschreckt mich, dass Sie es für „richtig“ halten, "dass Nemi El-Hassan nicht das Gesicht einer öffentlich-rechtlichen Sendung wird“!?
Ihr Vorwurf: sie könne evtl. mit ihren Erfahrungen Vorurteile über Israel und Juden legitimieren und dürfe als Journalistin nicht ihren eigenen Standpunkt zeigen - ist doch absurd? Wenn eine palästinensisch-stämmige Journalistin entlassen wird, weil sie über ihr persönliches und historisches Leid erzählt, würde also auch ein jüdischer Journalist entlassen, wenn er vom Holocaust erzählt? Diese Begründung ist abstrus! Gerade heute, in Zeiten von Black Lives Matter, darf/soll/muss doch jeder seine Opfergeschichte erzählen - wieso nicht eine Palästinenserin!? Bei Ihrer Darstellung bekommt man das ungute Gefühl, manche Menschen(-rechte) zählen, andere nicht? So darf die Realität unserer multikulturellen Einwanderungsgesellschaft sicher nicht aussehen, dass einige mundtot gemacht werden, weil es andere stören könnte!!
Mit freundlichen Grüßen, Sabine Matthes, Fotografin, Journalistin, München. Blog: http://sabinematthes.blogspot.com
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