Araberpferde und Bücher

DAG-Beiratsmitglied und Verleger Dr. W. Georg Olms lud am 4. Mai 2017 um 10:30 Uhr zur Feier seines 90. Geburtstags nach Hildesheim.

Vor dem Verlagsgebäude

Dr. Olms mit Hengst

Dr. Olms bei der Festrede

Dr. Olms und Gäste

„Guck mal, ein Pferd“, ruft ein Junge inmitten einer Kindergruppe, die staunend das Polizeifahrzeug, dahinter ein Araberhengst,  der „Überraschungsgast“, dem 120 Geburtstagsgäste folgen, betrachten. Die Polizei stoppt den Verkehr und die Gesellschaft passiert die Straße, um am Dom entlang zur Dombibliothek, dem Ort der Feier, zu gelangen. Der Festzug wird angeführt von Gisela Hillebrand, Besitzerin des Asil-Araber-Hengstes El Thay Fayez. Der Schimmelhengst kann Abstammung aus der Zucht des Jubilars nachweisen.

Nach der Begrüßung durch Dr. Olms gibt es Wortbeiträge von Dr. Annegret Schwandner, Leiterin der Kulturabteilung im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Olaf Levonen, Landrat des Landkreises Hildesheim, Dr. Ingo Meyer, Oberbürgermeister von Hildesheim, Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich, Präsident der Stiftung Universität Hildesheim und Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, Landoberstallmeisterin Haupt- und Landgestüt Marbach, ausführlich die Verdienste des Verlegers würdigen und damit auch die Schwerpunkte seiner Tätigkeiten ansprechen: Bücher und Araberpferde, denn neben der Leidenschaft für Bücher ist die Leidenschaft für die Zucht asil-arabischer Pferde nicht minder ausgeprägt. Selbstverständlich gibt es auch Bücher über Araberpferde. Dr. Olms ist Präsident des Asil Club e. V. mit Mitgliedern aus 39 Nationen, darunter die Royal Stables und Staatsgestüte der arabischen Golfstaaten. Mit Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan, dem Staatsgründer der Vereinigten Arabischen  Emirate war er freundschaftlich verbunden und mit dem Emir von Sharjah Sheikh Dr. Sultan bin Mohammed Al Qasimi besteht die Freundschaft seit Dr. Olms das Gestüt des Emirs in Sharjah aufbaute und den Emir seit Jahren aus Anlass des Erscheinens eines weiteren Titels in der Reihe seiner Bibliographie zur Signatur auf dem Olms-Stand bei der Frankfurter Buchmesse empfängt – auch die Buchmesse 2017 wird der Emir besuchen.  Der „Gegenbesuch“ von Dr. Olms erfolgt dann jährlich auf der Internationalen Buchmesse von Sharjah.

Der Festvortrag „Gerät die Welt der Bücher aus den Fugen“ von Dr. Georg Ruppelt, Direktor i.R. der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek überzeugt durch solides Fachwissen und die beruhigende Nachricht, dass die Welt der Bücher trotz zahlreicher Konkurrenz moderner Medien überleben wird. Die Festveranstaltung erhält eine ganz persönliche Note, als die beiden Söhne Manfred und Dietrich Olms sowie Dr. Olms selbst an den Werdegang des Verlags erinnern – von bescheidenen Anfängen zu einem international bekannten Verlagsunternehmen, das sich trotz der Konkurrenz der Großverlage als Familienunternehmen behauptet – mit Niederlassungen in Zürich und New York. Dr. Olms erhielt die Ehrendoktorwürden der Universität Urbino, Italien und der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, ist Ehrensenator der Stiftung Universität Hildesheim und Träger des Niedersächsischen Verdienstkreuzes.

Nach einem Imbiss wird den Geburtstagsgästen, darunter Christian Wulff, eine Führung durch die Schatzkammer der Dombibliothek geboten. Dies ist die älteste Bibliothek Norddeutschlands und einzige aus dem Mittelalter überkommene, die mit der Vielzahl ihrer Handschriften, den Inkunabeln, den Rara und Unikanten über eine wahrhaft sehenswerte Sammlung verfügt. Es besteht auch noch die Möglichkeit die beiden UNESCO-Weltkulturerbestätten Hildesheims, Mariendom und Michaeliskirche, unter kundiger Führung zu besuchen, bevor die Feier bei Kaffee und Kuchen im Verlagsgebäude ausklingt und die Gäste den Verlag verlassen mit einem großzügigen Geschenk: Einer im Olms Verlag erschienenen Prachtausgabe über die Oper in Muscat, der Hauptstadt Omans.

 An dieser Stelle sei Herrn Dr. Olms nochmals herzlich zu seinem  Geburtstag gratuliert.

Text und Fotos: Barbara Schumacher, Beiratsmitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft