• Israelis arabischer Herkunft, die sich dem Staat gegenüber illoyal verhielten, sollten geköpft werden, findet der israelische Außenminister Avigdor Lieberman.
• Der nationalkonservative Politiker fällt immer wieder durch rassistische Äußerungen auf. Er forderte mehrfach, israelische Araber in die Palästinensergebiete umzusiedeln.
Am 17. März sind Parlamentswahlen in Israel. Im Wahlkampf gibt sich der israelische Außenminister Avigdor Lieberman martialisch. Seiner Ansicht nach sollte israelischen Arabern, die ihrem Heimatland gegenüber keine Loyalität zeigen, der Kopf abgeschlagen werden. "Bei denen, die gegen uns sind, kann man nichts machen, wir müssen eine Axt nehmen und ihnen den Kopf abhacken. Andernfalls überleben wir hier nicht", soll Lieberman Medienberichten zufolge bei einer Wahlkampfveranstaltung in der israelischen Stadt Herzliya gesagt haben.
Mehrfach Umsiedlungen vorgeschlagen
Es ist nicht die erste drastische Äußerung, die Lieberman von sich gibt. Mehrmals, forderte er, israelische Araber aus dem Land auszuweisen. Mehrheitlich arabische Städte in Israel, wie die Ortschaft Umm al-Fahm, würde er am liebsten gegen Gebiete in der Westbank eintauschen.
Araber, die die Gründung des Staates Israel und die anschließende Vertreibung der arabischen Bevölkerung in den Grenzen des neuen Staates als "Nakba" - "Katastrophe" bezeichnen, sollten Israel in Richtung Westbank verlassen, sagte Lieberman.
Gedankliche Nähe zum "Islamischen Staat"
Doch mit der jüngsten Entgleisung könnte Lieberman ein Eigentor geschossen haben. Zu nah bewegen sich seine drastischen Schilderungen an der grausigen Realität aus den Hinrichtungsvideos der Terrormiliz Islamischer Staat.
Der arabische Knesset-Abgeordnete Ahmad Tibi bescheinigt Lieberman daher gedankliche Nähe zu den Terroristen des IS und warnt, solche Gedankenspiele könnten in eine jüdischen Version des Islamische Staates münden. Daher fordert er die Wähler auf, für die arabischen Parteien zu stimmen. So könne man den "jüdischen IS" schwächen.
Lieberman ist Vorsitzender der rechtsnationalen Partei "Israel Beitenu". Seit 2013 ist er israelischer Außenminister. Er hatte das Amt bereits von 2009 bis 2012 inne, musste aber wegen Betrugs- und Korruptionsvorwürfen zurücktreten.
Den vollständigen Artikel von Christoph Meyer erschien in der SZ am 10.03.2015 finden Sie hier.
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