Der Anschlag in Halle ist erschütternd, in dreierlei Hinsicht:
– weil zum ersten Mal nach 1945 ein Deutscher in aller Öffentlichkeit mit mörderischer Gewalt Juden angreift.
– wegen der mörderischen Gleichgültigkeit dieses Menschen: Erwische ich keine Juden, erschieße ich eben die Frau, die mich ungefragt anredet, oder einen „Kanaken“ (so nannte er sein Opfer) beim Döner-Essen.
– weil der Attentäter Juden für muslimische Einwanderung und den Feminismus verantwortlich machte. Dieses ist die zentrale ideologische Neuigkeit dieses Attentats.
Der Attentäter stellte diese Verbindung von Muslimen zu Juden her, und er steht in einer Reihe mit den Verbrechen des Anders Breivik 2011 gegen Muslime und Linke, von Pittsburgh 2018 gegen Juden, von Christchurch 2019 gegen Muslime.
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< Leserbrief zu Felix Stephan, Aachener Kunstpreis: "Schweigen ist Gold", SZ vom 2./3.10.2019, Seite 13