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11.11.2023

 

Geschichte der Welt, Herausgeber Akira Iriye und Jürgen Osterhammel. Geteilte Welten 600 - 1350

 

 

Herausgegeben von Daniel G. König, C.H. BECK – Harvard University Press. Deutsche Ausgabe C.H. BECK München (www.beck.de) 2023. Geb., 1191 Seiten mit 45 Karten sowie zahlreichen s-w Abbildungen – Fotos, Tabellen, Zeichnungen. Leinen € 49,95 (bei Abnahme des gesamten Werks 42,95), E-Book @ 41,99. ISBN 978-3-406-64 102-2.

 

In diesem Jahr legt C.H. BECK die deutsche Ausgabe von Band 2, dem letzten des Universalwerks „Geschichte der Welt“ in insgesamt 6 Bänden vor. Bisher sind erschienen und hier bereits vorgestellt:

Bd. 1  Frühe Zivilisationen. Die Welt vor 600

Bd. 3  Weltreiche und Weltmeere. 1350 – 1750

Bd. 4  Wege zur Modernen Welt. 1750 – 1870

Bd. 5  Weltmärkte und Weltkriege. 1870 – 1945

Bd. 6  Die Globalisierte Welt. 1945 bis heute

 

Die Herausgeber der Reihe, die gleichzeitig bei C.H. Beck und Harvard University Press erscheint, fassen die Ergebnisse von mehreren Jahrzehnten internationaler Forschung durch renommierte Wissenschaftler zur Vorgeschichte der Globalisierung und zur Entwicklung von Gesellschaften und politischen Ordnungen auf allen Kontinenten in sechs Bänden zusammen. Es sollen nicht einzelne Spezialgeschichten aufgezeichnet werden, sondern Querbeziehungen und Wechselwirkungen: auf Migration von Einzelnen und Gruppen sowie die Gründung neuer Gesellschaften, auf die interkontinentale Ausbreitung von Technologien, Religionen oder politischer Ideen, auf globale Kommunikationsnetze, Handelsströme und Konsummuster, auf Imperialismus, Kolonialismus und großräumige Kriege.

 

Das vorliegende Werk ist in 7 große Kapitel mit zahlreichen Untertiteln gegliedert:

Einleitung: Zwischen Isolation und Verflechtung. Globale Interaktion 600-1350.

Struktur und Geschichte der amerikanischen Kontinente 600-1350: Abgeschlossen und vernetzt?

Die Entstehung eines islamischen Commonwealth.

Die Kontinentalisierung Europas.

Subsaharische afrikanische Gesellschaften im Dialog mit der islamischen Sphäre.

Die Entstehung einer sesshaften Zivilisation und der Aufstieg des Islam im Indien des Mittelalters.

Frömmigkeitsakte, Gefolgschaft und Gemeinschaften im östlichen Eurasien.

 

Dieser Schlussband dürfte uns als Mitglieder der Deutsch-Arabischen Gesellschaft e.V., die wir mit der arabischen Welt verbunden sind, mit ihr in wirtschaftlicher, politischer, auch persönlicher Verbindung stehen, besonders interessieren. Denn hier wird in einem umfangreichen Kapitel die „Entstehung eines islamischen Commonwealth“ behandelt. Die arabische Welt wird selbstverständlich auch in anderen Beiträgen angesprochen.

 

Der entstehende islamische Commonwealth - der Autor und Herausgeber dieses Bandes, Daniel G. König, Professor für Geschichte der Religion an der Universität Konstanz, verknüpft den Begriff „Commonwealth“ mit der Geschichte des Britischen Empire - vereinte arabische, syrische, koptische, griechische, römische, iranische und indische Erbmassen und integrierte im Laufe der Zeit auch Elemente aus Afrika und Asien. Entstehung und Funktionsweise des islamischen Commonwealth werden in fünf Schritten nachgezeichnet: 1. Wie die Grundideen des Islam in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts eine gesellschaftliche Form erhielten und wie die ideologischen und politischen Voraussetzungen ihrer Expansion waren. – Abschnitt 2 legt die arabisch-islamische Expansion des 7. und 8. Jahrhunderts dar, als riesige Gebiete unter muslimische Herrschaft fielen. Zwischen 634 und etwa 750 übernahmen Muslime die Herrschaft in einem Gebiet, das sich von der Iberischen Halbinsel bis zum Sindh (heute Provinz Pakistans am Unterlauf des Indus) erstreckte. Die arabische Sphäre zwischen Ostrom, Persien und Axum (Stadt in Äthiopien, ehemals Hauptstadt des gleichnamigen Reichs) verdeutlicht ein Blick auf die politische und religiöse Umwelt vorislamischer arabischer Gruppen. Das arabisch-islamische Kalifat strahlte jahrhundertelang in Teile Europas, Afrikas und Asiens aus. -  Abschnitt 3 zeigt auf, wie sich die Grundideen des Islam an unterschiedliche regionale Bedingungen anpassten. Somit entstanden im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Manifestationen des Islam. -  Abschnitt 4 veranschaulicht, wie muslimisch geführte Herrschaftsgebiete zu regionalen Eigenheiten gelangten, jedoch durch gemeinsame Standards miteinander verbunden blieben. Das wird mittels eines Rundblicks auf den islamischen Commonwealth um 1350 illustriert. –

 

Der letzte Abschnitt dieses Kapitels, „Epilog: Der islamische Commonwealth und sein Nachleben“, erörtert, inwieweit dessen Geschichte noch heute eine Rolle spielt. Als Beispiele für das kosmopolitische kulturelle Erbe erinnert der Autor an Monumentalbauten zwischen der Iberischen Halbinsel und Südostasien: Architektonische Überreste von Moscheen, Mausoleen, Festungsanlagen, Märkten, Karawansereien etc. machen die hier behandelten Jahrhunderte präsent. Der Autor zeigt ihre wirtschaftliche Relevanz in punkto Verwaltungen etc. auf, die vielen Menschen Arbeit verschafft. Des Weiteren spricht er kurz den Nahost-Konflikt an, Israel im Spannungsverhältnis zur islamischen Geschichte des Landes. Spanien ist von der Reconquista geprägt, die christliche Übernahme des muslimischen Al-Andalus mit den starken Reaktionen gegen den Islam in der Frühen Neuzeit. Er spricht auch den Zusammenbruch der atheistischen Sowjetunion mit dem Aufflammen zentralasiatischer Nationalismen an und China, welches das Erbe der sogenannten Seidenstraße für seine wirtschaftlichen Ambitionen nutzen möchte und dabei seine muslimische uigurische Minderheit unterdrückt. –

 

Die Zeit von Entstehung und Gedeihen des Islam steht im muslimischen Geschichtsbild als goldenes Zeitalter. Es beruht nicht nur auf politischen Ereignissen, dem florierenden Handel und der wissenschaftlichen und kulturellen Kreativität. Bewundernswert sind Rezeption, Weiterentwicklung und Verbreitung antiker griechischer, persischer und indischer Wissenstraditionen in Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik, Astronomie und Philosophie im und über den islamischen Commonwealth hinaus. Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist die arabische Sprache. In den hier behandelten Jahrhunderten erlebte sie einen Aufstieg zur bedeutendsten Wissenschaftssprache. Zahlreiche arabische Werke wurden zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert im christlichen Europa ins Lateinische übersetzt. - Die letzte Ausführung zur Ausdehnung des Islam findet sich im Kapitel „Die Entstehung einer sesshaften Zivilisation und der Aufstieg des Islam im Indien des Mittelalters“. Es ist bewundernswert, welch große Leistung die Araber knapp ein Jahrhundert nach der Entstehung der neuen Religion erbrachten: mit Hilfe des Kamels als exzellentem Transportmittel verbanden sie einerseits das Mittelmeer und den Indischen Ozean zu einem Netzwerk wirtschaftlichen Austauschs und dominierten darüber hinaus alle wichtigen Karawanen- und Seehandelsrouten, mit Ausnahme von Byzanz und der nördlichen Seidenstraße.  

 

Fazit: Dies waren einige Aspekte aus dem Inhalt des wichtigen und mit fast 1200 Seiten gewichtigen Werks. Ein Anhang von 230 Seiten mit Anmerkungen, Bibliographie, Vorstellung der Autoren und Herausgeber sowie Personen-, Orts- und Sachregister erleichtert das Studium. -  Das umfassende Werk schließt die Reihe „Geschichte der Welt“ würdig ab. Dafür sei vielmals Dank gesagt dem Verlag, den Herausgebern und Autoren.

 

Helga Walter-Joswig

 

   

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