Im Spannungsfeld zwischen zeitgenössischem und traditionellem Tanz, Bomben und Humor untersucht Bassam Abou Diab, wie der Körper auf Lebensgefahr reagiert. Choreograf Bassam Abou Diab spürt den Bewegungen von Körpern in lebensbedrohlichen Situationen und Kriegen nach und reagiert mit passgenauen Tanztechniken. Er reflektiert dafür persönliche Erfahrungen aus dem Kontext der vier Kriege, die sich im Südlibanon in den Jahren 1993, 1996, 2000 und 2006 ereigneten. Für 35 Minuten führt er uns durch Erzählung und subtilen Humor, Musik und Tanz an den Kern einer lebensbedrohlichen Situation.
Die Kriege im Nahen Osten kommen zu keinem Ende und im Kontext der sich gegenwärtig ereignenden Kriege und der politischen Migrationen in Europa ist es meiner Meinung nach wichtig, über die menschlichen Aspekte und die eigene körperliche Erfahrung zu sprechen, wenn das Leben bedroht wird. Ich möchte diesen Aspekt, über den in den Medien nicht berichtet wird, mit dem europäischen Publikum teilen: Die Geschichte einer wahren und schmerzvollen Erfahrung von Kriegssituationen jenseits der dahinterliegenden Politik. (Bassam Abou Diab)
Performance/Choreographie/Regie: Bassam Abou Diab, Musik/Komposition/Performance: Ayman Sharaf El Dine, Übersetzer: Zain Saleh, Koproduktion: Maqamat Beit El Raqs.
Bassam Abou Diab studierte Theater an der Libanesischen Universität in Beirut und arbeitet als freischaffender Tänzer und Choreograf im Bereich des zeitgenössischen und folkloristischen Tanz. Langjährige Zusammenarbeit als Tänzer mit Omar Rajeh/ Maqamat und Darsteller in verschiedenen Theaterstücken libanesischer Regisseure. Er war Teilnehmer in Maqamats Intensive Dance Training Program Takween.
Ayman Sharaf El Dine ist Musiker und hat im frühen Alter über 10 Jahre im Selbststudium Tabla (nordindische Trommel) und Req (arabische TambourinTrommel) studiert und ist mit verschiedenen Bands aufgetreten. Er ist Gründer der Bands Fer2et 3 Nota und Monte Carlo. Aktuell schließt er sein Musikwissenschaftsstudium an der University Antonine ab, setzt seine Studien in iqa3 mit Rami Al Jundi fort und schließt sein Oud-Diplom bei Bahaa Arbid ab. Er performt und tourt mit bekannten libanesischen Bands in Europa und dem Nahen Osten.
Under the flesch on YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=u2nEUHdO0CE PRÄSENTIERT IM RAHMEN DES MONOLOGFESTIVAL 2019 / ALARMSTUFE ROT
Kuratiert von: Janette Mickan / Michael Müller 14.-24. Nov. 2019 – Theaterdiscounter Berlin Als ich vor einem Jahr mein Amt antrat, erbat ich ein Jahr des Friedens. Leider ging die Welt grundlegend in die umgekehrte Richtung. Am Neujahrstag 2018 rufe ich nicht dazu auf. Ich warne: ALARMSTUFE ROT für unsere Welt. UN-Generalsekretär António Guterres
10 Premieren und ein umfangreiches Rahmenprogramm im Zeichen des Gewahrwerdens – zwischen Ignoranz und Relevanz, zwischen Hedonismus und Idealismus, zwischen Fanatismus und Depression. Das 5. Monologfestival versammelt Einzelstimmen im Angesicht der Alarmierung. Jetzt bloß keine Panik! Oder besser doch?
Text: Michael Müller, Konzeption & Kuration / Fotos: D. Matvejev. Mehr unter https://www.theaterdiscounter.de/stuecke/monologfestival-2019
Herzliche Einladung!
< "Keine Mauer, die Menschen ausgrenzt und Freiheit begrenzt, ist so hoch oder so breit, dass sie nicht doch durchbrochen werden kann."