Schon als Kind war Hamza Bounoua (in Algerien1979 geboren) von den Farben des blauen Mittelmeers und der vielfarbigen Wüste, aus der die Berber kamen, beeindruckt. Hinzu kommt seine Liebe zur Islamischen Architektur – und diese Eindrücke bilden die Basis für seine Kreationen, nicht auf traditioneller Leinwand, sondern auf großformatigen, glatten Flächen von Plexiglas. Vor allem die schmalen Silhouetten hochgewachsener Berber haben es ihm angetan, wie in einem Werk in Mixed Media auf Plexiglas (siehe Foto): „Auch wenn man sie nicht sieht, so weiß man doch, dass sie da sind. Sie waren Teil einer Gesellschaft, die ständig kämpfen musste – mit stolz erhobenem Haupt“. Seine künstlerische Technik beschreibt er so: „In meinen Kompositionen scheinen sich die Farben zu bewegen, sie überlappen sich oder schaffen Raum zwischen verschiedenen Elementen. Manchmal nutze ich mystische Zeichen mit dick aufgetragener Farbe, dadurch entsteht oft der Eindruck von Tanz“. Seine Farben sind Erdtöne, Schwarz und das Gold der Sonne – sie werden kombiniert mit Weiß und Blau im Einklang mit seinem orientalischen Hintergrund.
Ganz anders sind Bilder, die mathematischen Entdeckungen entspringen. Ins Unendliche reichende geometrische Muster sind Ausdruck von Freiheit, wie sie den Amazigh Berbern zu Eigen ist.
Ständig stellt der Künstler sich selbst in Frage auf der Suche nach besseren Techniken und einem besseren Verständnis des geschichtlichen Erbes. Auf der Kunstschule in Algier wurde er nicht nur von den Berbern inspiriert, sondern auch von Islamischer und Afrikanischer Kunst. Das erklärt Werke, in denen Buchstaben in abstrakter Form, geometrische Muster, Schattenfiguren mit einem weichen Fluss von Farben kombiniert werden. Hamza Bounoua bezeichnet das als „komplexe, aber einfache Kombination seiner Identität und Kultur“ und begründet die Ursprünge seiner Kunst: „Ich gehöre zu Afrika und bin Araber“. Er hat es geschafft, die Dinge, die er wahrnimmt, in seinen eigenen Kunst-Stil umzusetzen.
Hamza Bounoua gewann 1999 seinen ersten internationalen Kunstpreis. Diesem folgten drei weitere. Seit 2000 hatte er Einzel- und Gruppenausstellungen in New York, Rio, Kanada und England, in Algerien, Jordanien und Libanon sowie mehrfach in den namhaftesten Galerien der arabischen Golfstaaten.
Text: Barbara Schumacher
Fotos: Albareh Art Gallery Bahrain
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